Die Laterne gehört zu den Ausstattungsstücken des Schlosses, die im Original erhalten sind. 1982 hatte ein Brand die Innenausstattung fast komplett vernichtet und auch außen schwere Verluste nach sich gezogen. Aus der Brandruine geborgen werden konnten hauptsächlich Fragmente. Die Außenlaterne war fast unversehrt und überdauerte die vergangenen Jahrzehnte in einem Depot. Für rund 2.000 Euro nahm nun ein Metallrestaurator das Stück samt Wandbefestigung in die Kur, dann konnte es an der fertig restaurierten Schlossfassade wieder montiert werden. Spender aus der Region trugen insgesamt gut 300 Euro bei.
Das Alter der Laterne lässt sich ganz genau bestimmen. Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen ließ sie 1890 ankaufen, als sich der Umbau des Schlosses im Renaissancestil dem Ende näherte. Die Laterne gehörte zu den Ausstattungsgegenständen, die er nicht nach eigenen Ideen oder den Entwürfen seiner Architekten anfertigen ließ, sondern nach Katalog orderte – in diesem Fall von der Kunstschlosserei Reinhold Kirsch aus München. Das Design ist typisch für die Epoche des Historismus: Kunstvolle schmiedeeisende Verzierungen rahmen Butzenscheiben aus farbigem Kristall, die ein gedämpftes Licht auf die wiederhergestellte Schlossterrasse werfen.
Abbildungen:
– Parkverwalter Toni Kepper und Metallrestaurator Arno Schmidtchen montieren die restaurierte Laterne, Foto: Jana Birken
– Leuchtende Laterne an der Südostecke von Schloss Altenstein, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Susanne Rakowski