Am 10. Oktober ist die Bundesgartenschau in Erfurt und an den 25 Außenstandorten zu Ende gegangen. So auch in Schloss und Park Altenstein, einem Ensemble, das dieses Jahr in vielen Kampagnen und Medienberichten als ein Aushängeschild der BUGA und Thüringens diente. Nach ersten Auswertungsgesprächen zwischen den beteiligten Organisationen, Touristikern, Gastronomen, Verkehrsdienstleistern usw. können die Stadt Bad Liebenstein und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) eine erste Bilanz ziehen.
Viele Besucher aus ganz Deutschland
Weitaus mehr Besucherinnen und Besucher als im Jahr 2020 haben im Zeitraum der Bundesgartenschau den Altenstein besucht. Die Parkplätze waren stets gefüllt, die Tourist-Information gut besucht, die Bus-Shuttle wurden ebenso gut angenommen wie das gastronomischen Angebot. Da die weitläufige Anlage mehrere Zugänge hat und ohne Eintritt zugänglich ist, lassen sich die Besucherzahlen nicht exakt beziffern. Angereist sind die Gäste aus allen Himmelsrichtungen: „Schloss und Park Altenstein hat während der Gartenschau vor allem die Thüringer ‚über den Berg‘ gelockt, aber darüber hinaus Gäste aus ganz Deutschland angezogen“, sagt Nadine Heusing, Kur- und Tourismuschefin der Stadt Bad Liebenstein. Dazu habe auch die herausragende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundesgartenschau und der Thüringer Tourismus GmbH beigetragen. So berichtet Heusing zum Beispiel von Gästen aus Dresden, die aus einem Zeitungsbericht von Schloss und Park Altenstein erfahren haben. Viele Besucherinnen und Besucher – egal ob aus der Region oder von weiter entfernt kommend – waren erstaunt, solch eine einzigartige, große und hochwertige Anlage vermeintlich mitten im Wald zu finden. Besonderer Besuchermagnet war der Innenpark mit dem durch das Parkteam der STSG zweimal pro Saison aufwendig bepflanzten großen Teppichbeet.
Gut angenommenes Veranstaltungs- und Serviceangebot
Ob Führungen, Konzerte oder Seminare: Mehr als 300 Veranstaltungen hatten die Touristiker von Bad Liebenstein und die STSG zu einem BUGA-Programm zusammengestellt. Coronabedingt startete die Veranstaltungssaison erst im Sommer, konnte aber mit Highlights, wie abendlichen Jazzkonzerten oder dem MDR-Musiksommer, das Publikum begeistern. Stets gut angenommen wurden die regelmäßigen Führungen durch den Altensteiner Park. An dem Konzept regelmäßiger Führungen und hochkarätiger Kulturveranstaltungen wollen STSG und Stadt festhalten und das Angebot nach Möglichkeit ausbauen.
Eine kleine Ausstellung im Rundbau gab Informationen zur Geschichte des Teppichbeets und zum Spendenprojekt zur Wiederherstellung der Greifenbank. Auch die Gegenwartskunst war in der BUGA-Saison zu Gast auf dem Altenstein. „Ein Gartentheater für Schloss Altenstein – eine Hommage an Georg und Helene“ lautet der Titel der künstlerischen Intervention auf der Terrasse unterhalb des Schlosses. Konzipiert und umgesetzt hat sie der Hamburger Künstler Joachim Jacob auf Einladung der STSG, großzügig gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und die SparkassenVersicherung. Sie wird im Frühjahr in Bad Liebenstein aufgestellt.
Im Rahmen der Bundesgartenschau war die Tourist-Information Bad Liebenstein dieses Jahr zum ersten Mal mit einer Außenstelle auf dem Altenstein präsent. Obwohl die Räumlichkeiten im Torbogen des Hofmarschallamtes coronabedingt erst im Juli öffneten, waren die Mitarbeiterinnen der Tourist-Information von Anfang an als Ansprechpartner für die Besucher da – ganz nach dem Motto „wenn die Gäste nicht zu uns kommen dürfen, gehen wir zu ihnen,“ versorgten sie die Gäste im Park mit hilfreichen Informationen. Das Service- und Informationsangebot der Tourist-Information sorgte für durchweg positive Resonanz bei den Besucherinnen und Besucher und soll möglichst im kommenden Jahr fortgeführt werden.
Bürgermeister Dr. Michael Brodführer blickt zufrieden auf das Geleistete: „Unsere Mitarbeiterinnen vor Ort haben viele begeisterte Rückmeldungen für das gemeinsam auf die Beine gestellte Angebot bekommen. Das zeigt, dass wir mit unserer Kooperation, in der jeder Partner seine Stärken einbringt, den richtigen Weg eingeschlagen haben.“
Weiterentwicklung der Infrastruktur im Blick
Im Verkehrskonzept mit Shuttleservice sieht Brodführer einen entscheidenden Beitrag dazu, dass die überwältigend vielen Besucher entspannt den Park genießen konnten. Es erwies sich als eine vorausschauende Entscheidung, die Zufahrt zum Altensteiner Park an den Wochenenden und Feiertagen für den Autoverkehr zu schließen und Parkmöglichkeiten in den umliegenden Ortsteilen bereitzustellen.
Die im Park zur Verfügung stehenden Parkplätze haben selbst an den Wochentagen kaum ausgereicht. Die Schließung an den Wochenenden hat die Aufenthaltsqualität für die Besucher im Park enorm erhöht. „Ich bin sehr dankbar, dass die Anwohner das mitgetragen haben,“ so der Bad Liebensteiner Bürgermeister.
Auch Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, zieht eine positive Bilanz und blickt zuversichtlich in die Zukunft der Liegenschaft: „Die sehr erfreuliche BUGA-Saison hat uns als Stiftung, aber auch unserer Partnerschaft mit der Stadt Bad Liebenstein, noch einmal zusätzlichen Schwung gegeben. Den wollen wir für die weitere Zusammenarbeit nutzen, denn in Schloss und Park steckt noch viel Potential“, sagt Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG. „Wir sprechen bereits sehr konkret darüber, wie wir das Niveau in den kommenden Jahren halten und sogar noch ausbauen können. Ein wichtiger Partner wird dabei auch der seit Jahrzehnten unermüdlich aktive Förderverein Altenstein-Glücksbrunn e.V. sein.“
Die Erfahrung während der BUGA hat gezeigt, dass die Verbesserung der Infrastruktur eine zentrale Aufgabe ist, vor allem im Hinblick auf das Parkplatzangebot. Daran arbeiten STSG und Stadt gemeinsam.
Zunächst sollen in der nächsten Saison weiter die 2021 ausgewiesen Parkplätze in den Ortsteilen für Gäste zur Verfügung stehen und per Bus angefahren werden. Mittelfristig ist an die Errichtung eines Parkplatzes gedacht.