Auf den Dornburger Schlössern bei Jena öffnet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am kommenden Wochenende die Türen der Schlossmuseen für die Saison. Auch das Bauhaus-Werkstatt-Museum im benachbarten Marstall ist dann wieder geöffnet. Zudem ist bis dahin die Frühjahrsbepflanzung in den Schlossgärten komplett. Mehrere Ausstellungen und viele Veranstaltungen locken bis Oktober in die frühere Sommerresidenz der Großherzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach. Höhepunkt ist die Dornburger Schlössernacht am 26. August.

Gleich zu Beginn stehen zwei Sonderausstellungen bereit. Der Künstler Patrick Larkin präsentiert im Renaissanceschloss unter dem Titel „Der Klang des Lichts“ Landschaftsbilder, die Beobachtungen aus Farben, Formen und Licht versammeln (bis 14. Mai, Vernissage: 1. April, 14 Uhr). In der Mansarde des Rokokoschlosses ist die Fotoausstellung „Dornburger Jahreszeiten – Magische Momente“ mit Aufnahmen von Schlossverwalterin Fanny Rödenbeck zu sehen. Im Lauf der Saison folgen vier weitere Ausstellungen.

Auftakt zum Veranstaltungsreigen ist die Dornburger Pflanzenbörse am 13. Mai, gefolgt von einem Vortragstag zum hundertjährigen Bestehen des Museumsbetriebs in den Dornburger Schlössern am 14. Mai. Zu Pfingsten gibt es ein vielfältiges Programm im Rahmen der landesweiten Thüringer Schlössertage. Ende Juni erinnert das Dornburger Rosenfest an die Geburtstage von Großherzog Carl Alexander in seiner blütenreichen Sommerresidenz. Im Juli nehmen die Dornburger Sommerimpressionen „West-östlichen Divan“ in den Blick, und am Tag des offenen Denkmals und dem Schlösserkindertag im September macht das Team der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten besondere Angebote.

Am 26. August findet zum zehnten Mal die Dornburger Schlössernacht statt. Gewonnen werden konnten diesmal Felix Meyer, Falk Zenker, Sophie Klußmann und viele andere Künstler. Der Vorverkauf läuft (www.schloessernacht-dornburg.de, Vorverkauf beim Ticketshop Thüringen und an der Museumskasse).

Während der Saison kann ein facettenreiches Führungsangebot gebucht werden. Die Palette reicht von kulturhistorischen Führungen über Gartenrundgänge bis hin zu Kostümführungen mit thematischen Schwerpunkten.

Dornburger Schlösser
1. April bis 31. Oktober, täglich außer Mi von 10 bis 17 Uhr
Schlossgärten ganzjährig täglich von 9 Uhr bis Sonnenuntergang

Programm und Führungsangebote:
www.dornburg-schloesser.de
Beratung und Buchung: 03 64 27 – 21 51 30 | schlossverwaltung@dornburg-schloesser.de

Abbildung: Das Gartenteam der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten unter Leitung von Gartenverwalter Frank Bergmann pflanzt den Frühjahrsflor in den Dornburger Schlossgärten, Foto: STSG, Christian Hill

Am 1. April öffnet das Besucherzentrum im Nördlichen Rundbau des Hofmarschallamts von Schloss Altenstein in Bad Liebenstein wieder seine Türen und läutet damit die neue Saison ein. 2023 erwartet die Besucherinnen und Besucher von Schloss und Park wieder ein abwechslungsreiches Programm mit Führungen, Sommerkonzerten, Workshops in der Kräuterstube und Kunstkursen im Park.

Das Besucherzentrum lädt zur individuellen Information im persönlichen Gespräch und per Medienstation ein. Außerdem besteht dort Gelegenheit, Führungen zu buchen und Tickets zu erwerben. Auch verschiedene digitale Audio-Vermittlungsangebote sind verfügbar. Sie können teils per Leihgerät genutzt, teils auf das eigene Endgerät heruntergeladen werden.

Das Besucherzentrum Schloss und Park Altenstein entstand im Rahmen des Projekts SchlösserWelt Digital&Original der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird. Betrieben wird das Besucherzentrum durch die STSG und die Stadt Bad Liebenstein mit der Bad Liebenstein GmbH.

Zahlreiche Veranstaltungen laden während der Saison in Schloss und Park ein. Zwischen Mai und September plant die Bad Liebenstein GmbH in Kooperation mit der STSG mehrere Sommerkonzerte im Schloss und im Freien. Im August veranstaltet die Kinder- und Jugendkunstschule Wartburgkreis Open-Air-Workshops im Park und die Kräuterstube bietet unterschiedliche Workshops an. Auch Parkrundfahrten mit der E-Kutsche können wieder gebucht werden.

Schloss und Park Altenstein waren Sommersitz der Herzöge von Sachsen-Meiningen. Im 160 Hektar großen Schosspark entstanden durch die Kombination der natürlichen felsigen Landschaft und kleiner Parkarchitekturen wie der Ritterkapelle, dem Chinesische Häuschen oder der Teufelsbrücke erstaunliche kleine Parkszenerien. Das Schloss wurde im späten 19. Jahrhundert im Renaissance-Stil umgebaut und erinnert an englische Herrenhäuser.

Besucherzentrum Schloss und Park Altenstein
Eintrittskarten, Führungen, Souvenirs
Öffnungszeiten: April bis Oktober Di-Fr 11-15 Uhr, Sa/So/feiertags 11-16 Uhr
Landschaftspark ganzjährig frei zugänglich
Tel.: 03 69 61/70 05 67
E-Mail: besuch@schlosspark-altenstein.de
www.schlossaltenstein.de
www.bad-liebenstein.de

Parken:
Im Park stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Weitere Parkplätze befinden sich am Anglerplatz Steinbach (P2), am Schwimmbad Schweina (P3) und am Tierpark Bad Liebenstein (P4). Die Buslinie 41 verbindet die Parkplätze mit dem Schlosspark.

Führungen (Treffpunkt Besucherzentrum):
Parkführung Sa. 11 Uhr, So. 14 Uhr, Feiertage 11 Uhr (1,5 Std., 9,50 Euro)
Führung Brahms-Gedenkstätte & Chinesisches Kabinett So 11 und 13 Uhr (1,5 Std., 12,00 Euro) Termine: www.bad-liebenstein.de/fuehrungen
Führung zur Baugeschichte von Schloss Altenstein Do 15 Uhr und So je 11 und 13 Uhr (1,5 Std., 12,00 Euro), Termine: www.bad-liebenstein.de/fuehrungen

Sommerkonzerte: www.bad-liebenstein.de/schlosspark-altenstein
Sommerakademie/ Open-Air-Workshops: kunstschule-wak.de/freie-kunstschule/open-air-workshops/
Kräuterstube: www.kräuterstube.com/workshops
E-Kutsche: www.altenstein-tourismus.de

Imbiss/Gastronomie:
Café Altenstein
April-Oktober, Di-So Imbiss im Biergarten, Do 17-22 Uhr, Fr 18-22 Uhr
Sa, So, Feiertage 11-19 Uhr und nach Vereinbarung
T: 036961 70 77 33 oder 0172 21708529, www.cafe-altenstein.de

Abbildung:
Besucherzentrum Schloss und Park Altenstein, Foto: STSG, Susanne Rakowski

Im Kirms-Krackow-Haus in Weimar startet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am kommenden Wochenende die Saison. Neben den historischen Wohnräumen ist bis Ende Oktober eine neue Kabinettausstellung zu sehen. „Smoke – Gesellschaft im Blauen Dunst“ beleuchtet die Kulturgeschichte des Rauchens. Passend dazu ist im historischen Salon der Tisch mit Designobjekten rund ums Rauchen gedeckt – ein Beitrag zum Themenjahr „Wohnen“ der Klassik Stiftung Weimar. Außerdem gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Führungsangebote, und das Café du Jardin lädt ab 1. April wieder zum Genuss im Hinterhaus und im Garten.

In der Ausstellung „Smoke – Gesellschaft im Blauen Dunst. Utensilien eines alten Lasters“ vereint die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ausgewählte Utensilien der Rauchkultur – Leihgaben der Klassik Stiftung Weimar – und viel Interessantes zur Geschichte des Rauchgenusses und der Wahrnehmung der damit verbundenen Gefahren. Immer wieder ergeben sich dabei Bezüge zu Persönlichkeiten der Weimarer Kulturgeschichte. Im Salon der historischen Wohnetage ist die Klassik Stiftung Weimar mit einem eleganten Rauchertisch zu Gast, inszeniert im Rahmen ihres Ausstellungsparcours „Fremde Freunde – Moderne zu Gast in historischen Häusern“.

Veranstaltungen wie der Aurikeltag am 15. April, eine Hofkinonacht im Juni und „Vino et Musica“ mit Renaissancemusik im August und Theateraufführungen laden im Lauf der Saison immer wieder in das idyllische Anwesen inmitten der Stadt ein. Jeden Freitag um 16 Uhr gibt es eine öffentliche Kostümführung durch Garten und Haus mit einem Glas Secco, jeden Sonntag um 11 Uhr eine Führung einschließlich Sonderausstellung mit einem Glas Rauchbier. Die Führungen können auch zu anderen Terminen für Gruppen gebucht werden.

Kirms-Krackow-Haus
Historische Wohnkultur und Kabinettausstellung „Smoke – Gesellschaft im Blauen Dunst. Utensilien eines alten Lasters“
31. März bis 31. Oktober Fr 14-17 Uhr, Sa/So/Feiertage 11-17 Uhr
Garten ganzjährig geöffnet
Café du Jardin: 1. April bis 31. Oktober Mi-So 11-19 Uhr
Führungen: 03643/2176310
www.thueringerschloesser.de

Abbildungen:
– Kirms-Krackow-Haus in Weimar, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Constantin Beyer
– Rauchertisch im Salon des Kirms-Krackow-Hauses, Foto: STSG. Christian Hill

 

Im Fürstlich Greizer Park mussten aufgrund von Sturmschäden am Altbaumbestand zwei Wege gesperrt werden. Sowohl bei einer Linde der Seufzerallee als auch an einer Buche an der Bahnmaskierung des Binsenteichs auf Höhe der ersten Halbinsel zwischen Rindenhaus und Nordausgang waren nach heftigen Sturmböen Teile der Baumkronen ausgebrochen. Beide Bäume waren bereits durch ihr Alter und einen Pilzbefall geschwächt. Bis das Schadensbild begutachtet und die Wege beräumt sind, wird die Sperrung aufrechterhalten. Dies kann mehrere Tage in Anspruch nehmen.

 

Abbildung: Gesperrter Weg am Binsenteich im Fürstlich Greizer Park, Foto: STSG, Mario Männel

Auf Schloss Heidecksburg hat ein von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) beauftragtes Planerteam für die Sanierung des Marstalls die Arbeit aufgenommen. Nach der Beräumung von Depoträumen durch das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg und das Staatsarchiv Rudolstadt stehen nun die Untersuchungen an, die Grundlagen für die detaillierte Maßnahmenplanung liefern. Das Team setzt sich zusammen aus Architekten, Statikern, Fachplanern, Bauforschern und Restauratoren. Die Grundsanierung und der Nutzungsausbau des Marstalls gehören zu 23 Einzelprojekten an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen im Sonderinvestitionsprogramm I der STSG.

Die Fachleute nehmen das Gebäude nun genau unter die Lupe. Untersucht wird beispielsweise, wo noch alte Farbfassungen und Putze zu finden sind oder wie möglichst viel von der Dachkonstruktion erhalten werden kann. Auch den Bauphasen des jahrhundertealten Gebäudes wird nachgespürt und dabei jede Baufuge genau in Augenschein genommen. Eine bereits erfolgte genaue Vermessung der Räume und die Erfassung der Fassaden mit Hilfe von 3-D-Technologie bildet dabei eine wichtige Arbeitsgrundlage für alle Beteiligten. Die Untersuchungsergebnisse fließen in die Entwurfsplanung für das Sanierungsprojekt ein. Diese dient später auch als Baustein einer Haushaltsunterlage, auf deren Basis weitere fest vorgegebene Planungsschritte freigegeben werden können.

Rudolstadt, Schloss Heidecksburg, Marstall

Der Marstall an der Nordseite des Schlosshofs von Schloss Heidecksburg vereint Bausubstanz vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Hier waren einst Pferdeställe und Bedienstete untergebracht. Die Hippomanie, die Leidenschaft für Pferde, hatte auf Schloss Heidecksburg lange ihren festen Platz. Am Hof der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt kam der Pferdezucht und -dressur eine hervorgehobene Rolle zu.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, die Bund und Land jeweils zur Hälfte bereitstellen. Mit diesem Programm kann die STSG bis 2027 wesentliche Sanierungsschritte für viele ihrer Liegenschaften erreichen. Die vorgesehenen Maßnahmen sind in 23 Einzelprojekte in Kulturdenkmalen in ganz Thüringen aufgeteilt, die unabhängig voneinander vorangetrieben werden können. Eine Sonderrolle innerhalb des Programms spielt Schloss Friedenstein in Gotha – 50 Millionen Euro kommen der Anlage zugute, für die zusammen mit dem bereits seit einigen Jahren laufenden 60-Millionen-Euro-Programm insgesamt 110 Millionen Euro bereitstehen.

Abbildungen:
– Planerberatung vor dem Marstall von Schloss Heidecksburg in Rudolstadt, Foto: STSG, Carolin Schart
– Marstall auf Schloss Heidecksburg, Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

Seit 2007 hat sich der Förderverein Schallhaus und Schlossgarten e.V. für den Erhalt, die Sanierung und die Nutzung des Schallhauses im Schlossgarten von Schloss Heidecksburg in Rudolstadt engagiert. Mit mehr als 100.000 Euro Spenden unterstützte er die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bei der Wiederherstellung des Gebäudes. 2020 konnte es eingeweiht werden. Nun sieht der Verein seinen Zweck erfüllt und hat seine Auflösung beschlossen.

Vereinsvorsitzende Barbara Valduga begründet die Entscheidung der Mitglieder: „Vor 16 Jahren haben wir uns zusammengefunden. Wir wollten die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein Gebäude lenken, das es so kein zweites Mal gibt. Unser Ziel war, dass das Schallhaus saniert wird und seinem Zweck entsprechend genutzt werden kann. Mit Spenden haben wir immer wieder größere und kleinere Sanierungsschritte ermöglicht. Als die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Fertigstellung gefördert hat, ging es plötzlich viel schneller als gedacht. Wir freuen uns sehr über das Ergebnis. Damit ist unser Ziel erreicht und haben unsere selbst gesetzte Aufgabe erfüllt.“

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, dankt dem Verein für seine Arbeit: „Der Förderverein Schallhaus und Schlossgarten e.V. war für uns viele Jahre lang ein Partner, mit dem wir Hand in Hand ein ganz konkretes Ziel verfolgen konnten. Vor dem Hintergrund vieler dringlicher Maßnahmen in unseren 31 Liegenschaften hätte das Schallhaus ohne die Unterstützung des Vereins vermutlich noch lange warten müssen Die Spendenaktionen haben es möglich gemacht, in die Sanierung einzusteigen und sie in Etappen kontinuierlich voranzubringen – so weit, dass ein privates Spenderpaar vom Erreichten beeindruckt war und kurzerhand die Fertigstellung finanzierte. Ich danke dem Verein und allen seinen Mitgliedern sehr herzlich für ihr Engagement und die freundliche und konstruktive Zusammenarbeit für das gemeinsame Ziel.“

Das im 18. Jahrhundert aus dem Umbau eines älteren Gartenhauses her-vorgegangene Schallhaus auf der Unteren Terrasse von Schloss Heidecksburg war im 20. Jahrhundert zusehends verfallen. Seine Sanierung ist ein Verdienst bürgerschaftlichen Engagements. Der 2007 gegründete Förderverein Schallhaus und Schlossgarten e.V. beförderte die Erforschung und Restaurierung mit Spenden und Veranstaltungen, unterstützt vom Rotary Club Rudolstadt, dem Lions Club Rudolstadt und zahlreichen Einzelspendern. Gut 100.000 Euro kamen auf diese Weise zusammen. 2018 stieg die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit einer großzügigen privaten Spende von mehr als 300.000 Euro in das Projekt ein und ermöglichte so den zügigen Abschluss der Wiederherstellung, die insgesamt etwa 550.000 Euro kostete.

Abbildungen:

– Stiftungsdirektorin Dr. Doris Fischer (li) und Vereinsvorsitzende Barbara Valduga vor dem Schallhaus von Schloss Heidecksburg in Rudolstadt, Foto: STSG, Franz Nagel

– Innenraum des Schallhauses, Foto: STSG, Franz Nagel

 

Zwischen dem 27. Februar und dem 3. März werden im Schlosspark Altenstein mehrere Bäume gefällt, die nicht mehr standsicher sind. Betroffen ist der Handbereich oberhalb der Altensteiner Straße. Es kommt deshalb zu vorübergehenden Vollsperrungen des Straßenabschnitts zwischen der Kisseler Straße in Schweina und Schloss Altenstein.

Die Baumfällungen am Steilhang dienen der Verkehrssicherheit auf der Straße und den Parkwegen. Bereits im Dezember hatte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mehrere Bäume im benachbarten Hangabschnitt fällen lassen müssen.

Auch jetzt sind Fäule und Trockenheit, zum Teil aber auch das Baumalter die Ursachen für die Schädigungen. Kronenteile können ausbrechen oder ein ganzer nicht mehr lebensfähiger Baum unkontrolliert kann fallen. Dieser Gefahr sollen die Fällungen vorbeugen.

Die Trockenheit der letzten Jahre hat den Baumpflegeaufwand in den historischen Parkanlagen der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten stark erhöht. Im Schnitt müssen jährlich dreimal so viele Bäume gestutzt oder gefällt werden wie in den Jahren vor 2017. Rotbuchen sind vom Klimastress besonders häufig und intensiv betroffen.

Der 160 Hektar große Landschaftspark auf dem Altenstein ist durch besondere Altbaumbestände geprägt. Einen erheblichen Teil der Fläche nimmt der Parkwald mit zahlreichen Rotbuchen ein. Gefährdet sind aber auch gestalterisch bedeutsame Solitärpflanzungen auf den im 19. Jahrhundert teils unter Mitwirkung Fürst Pücklers angelegten Parkwiesen.

Abbildung: Zu fällender Baum im Schlosspark Altenstein, Foto: STSG, Toni Kepper

Im Vorzimmer der Herzogin auf Schloss Friedenstein, in Gotha bekannt als Hochzeitszimmer, steht die Restaurierung des Fußbodens vor dem Abschluss. Derzeit bauen Holzrestauratoren im Auftrag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) die aus dem 18. Jahrhundert stammenden Parketttafeln wieder ein. Bis Ende Februar soll die von der Gothaer Kulturstiftung geförderte Maßnahme abgeschlossen sein.

Das Restaurierungsprojekt hatte sich deutlich aufwendiger gestaltet als zunächst erwartet. Eigentlich wollte die STSG nur das durch intensive Beanspruchung stark geschädigte Parkett in die Kur nehmen. Beim Ausbau der Tafeln und der darunter liegenden Planken zeigte sich jedoch ein verheerendes Bild: die tragenden Balken waren zum Teil gebrochen und stark verformt. Teils wurden die Hölzer ersetzt, teils auch mit Stahl verstärkt. Erst nach diesen statischen Eingriffen konnte die Bodenrestaurierung fortgesetzt werden.

Viel Zeit hatten die Restauratoren also, um das aus verschiedenfarbigen Holzarten zusammengefügte Parkett zu überarbeiten. Sie ersetzten beschädigte Teile, stabilisierten die Tafeln und mussten hier und da auch etwas ergänzen. Auch die Abdrücke der bei Hochzeiten besonders beliebten Absatzschuhe versuchten sie zu minimieren. Der Boden ist die Mühe wert, schließlich konnten Handwerkersignaturen aus dem 18. und 19. Jahrhundert nachgewiesen werden. Nach dem Einbau der quadratischen Tafeln bekommt das Parkett noch seinen letzten Schliff und eine schützende Beschichtung.

Im Frühjahr wird das Vorzimmer wieder in den Schlossrundgang einbezogen. Geheiratet werden kann 2024 wieder – dann sollen auch die großformatigen Leinwandgemälde wieder in die Wandvertäfelungen eingebaut sein. Sie werden gerade von den Malerei-Experten der Stiftung Schloss Friedenstein restauriert.

Für die Parkettrestaurierung mit einem Volumen von rund 50.000 Euro erhält die STSG eine Förderung der Gothaer Kulturstiftung in Höhe von 29.000 Euro, den Rest finanziert die STSG selbst. Für die statischen Sicherungen hat die STSG im Rahmen der Förderung von Bund und Land für Schloss Friedenstein zusätzlich knapp 200.000 Euro investiert.

Abbildung: Einbau der restaurierten Parketttafeln durch die beauftragte Firma Gerber Restaurierungen aus Krölpa, Foto: Roland Sommer, Pro Denkmal

Eine Spendenbox in besonderer Form soll die Sammelaktion für die Wiederherstellung der verlorenen Turmhaube von Schloss Schwarzburg befördern. Dr. Josef Trabert vom Ingenieurbüro Trabert + Partner und Carola Niklas von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) haben auf Schloss Schwarzburg das besondere Geschenk an den Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V. übergeben. Der Verein hat ein Spendenprojekt zur Wiedergewinnung der 1980/81 abgebrannten Turmhaube ins Leben gerufen. Beeindruckt vom großen bürgerschaftlichen Engagement hat Tragwerksplaner Trabert ein Modell der Turmhaube in Form einer Spendenbox mit Stahlsockel für den Verein angefertigt.

„Mit der Erarbeitung der Planung des Projekts im Auftrag der STSG konnte bereits der erste wichtige Schritt zur Wiederherstellung der Turmhaube getan werden“, erklärte Baureferentin Carola Niklas. „Mit einer großzügigen Spende über 100.000 Euro an die STSG hat der Förderverein den Einstieg in das Projekt ermöglicht.“ Jetzt sammelt der Verein Spenden für die Realisierung des Projekts. Dabei wird die neue Spendenbox zum Einsatz kommen.

Die Turmhaube des ehemaligen Schlosskirchturms soll samt Turmaufsatz und Laterne ihrem historischen Erscheinungsbild entsprechend wiederhergestellt werden. Die Nationalsozialisten hatten die Schlosskirche von Schloss Schwarzburg im Rahmen eines begonnenen Umbaus zum Reichsgästehaus abgebrochen. Nur Kirchturm und Haube waren erhalten geblieben. In der Silvesternacht von 1980 auf 1981 war die Turmhaube dann jedoch durch einen Brand zerstört worden.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, ist dankbar für das große bürgerschaftliche Engagement in Schwarzburg: „Seit über 25 Jahren unterstützt uns der Förderverein beim Erhalt des Schlosses, das bedeutet uns viel. Die Turmhaube hatte beträchtliche Fernwirkung und besaß als höchster Punkt des Schlosses besondere optische Anziehungskraft. Ihre Rückgewinnung hat aber auch eine symbolische Bedeutung für Ort und Region.“

Der Förderverein Schloss Schwarzburg hat die Wiederherstellung der Turmhaube zu einem zentralen Spendenprojekt innerhalb seiner Vereinsarbeit gemacht. Für die Wiederherstellung der ehemaligen Kirchturmhaube wird ein höherer sechsstelliger Betrag benötigt.

Spendenkonto des
Fördervereins Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V.
Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt
IBAN: DE80 8305 0303 0001 1120 07
BIC: HELADEF1SAR
Stichwort: Turmhaube

Abbildung: Josef Trabert (Ingenieurbüro Trabert + Partner, 5. v. r.) und Carola Niklas (STSG, 4. v. r.) übergeben die Spendenbox in Turmhaubenform an den Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V., Foto: Förderverein Schloss Schwarzburg

An Schloss Bertholdsburg in Schleusingen beginnen die Planungen für Maßnahmen im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG). Erstes sichtbares Zeichen ist ein Gerüst am Ostflügel, von dem aus verschiedene Experten die Fassaden unter die Lupe nehmen, ab 23. Januar widmen sich Archäologen dem Halsgraben im Bereich der Schlossbrücke.

Die Grabungsschnitte, von den Fachleuten Schürfen genannt, werden im Bereich der Brückenpfeiler im Burggraben angelegt. Dort erwarten die Baufachleute Erkenntnisse zur Konstruktion und Statik der etwa 400 Jahre alten Brücke. Aber auch archäologisch ist der Graben interessant – er stammt aus der Frühzeit der Anlage und schützte schon die mittelalterliche Burg. Ursprünglich war er viel tiefer und wurde im Lauf der Jahrhunderte um mehrere Meter aufgefüllt.

Solche Auffüllungen sind oft aufschlussreiche kulturgeschichtliche Zeugnisse. Die Grabungsspezialisten des Thüringischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie können in den freigelegten Schichten lesen wie in einem Buch. Sie sind deshalb mit im Boot und leiten die Schürfe in Kooperation mit der STSG. Auch das Pflaster auf der Brücke wird teilweise entfernt, um das Brückengewölbe von oben untersuchen zu können. Die Brücke bleibt dabei passierbar. An den Fassaden geht es vor allem um eine detaillierte Erfassung der Schäden, damit später die Ausschreibung der Bauleistungen treffsicher ist.

Die Untersuchungen stehen im Zusammenhang mit dem ersten von zwei SIP-I-Projekten an Schloss Bertholdsburg. Es umfasst die Instandsetzung der Brücke über den Graben und die Sanierung der Ostfassade. In einem weiteren Projekt sollen Innenräume im Südflügel saniert und nutzbar gemacht werden.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden sollen. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Grundlage dafür sind ein Beschluss des Deutschen Bundestags und eine 2021 geschlossene Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Land. Die von den Zuwendungsgebern eingesetzte Baukommission hat 2021/2022 grünes Licht für den Planungsstart in den Projekten gegeben. Daraufhin konnte die STSG mit der Ausschreibung von Planungsleistungen beginnen. Das Projekt auf Schloss Bertholdsburg gehört zu den ersten beauftragten Maßnahmen. Das Planungsteam dafür setzt sich zusammen aus Architekt, Statiker, Holzschutzgutachter, Bauforscher, Restauratorin und Steinkonservatorin. Sie arbeiten eng mit den Projektverantwortlichen innerhalb der STSG zusammen.

 

Abbildungen: Für Untersuchungen – Gerüst am Ostflügel von Schloss Bertholdsburg in Schleusingen, Foto: Janis Witowski