In Schloss Molsdorf sind wichtige Schritte für das künftige Park Café getan. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat die historische Ausstattung einer gründlichen Kur unterzogen. Nun kann die Lebenshilfe Erfurt gGmbH das Café einrichten.

In den vergangenen Wochen standen aufwendige Konservierungs- und Pflegemaßnahmen auf dem Plan. Die für die Gasträume prägenden Leinwandbilder an den Wänden wurden von einer Restauratorin gereinigt, bevor sie vorübergehend unter Schutzabdeckungen verschwanden. Anschließend kamen die Holzverkleidungen und Wände an die Reihe, die einen neuen Anstrich erhielten, wobei auch die daran montierten Wandabstandshalter aus Messing repariert und aufpoliert wurden. Die Sandsteinböden wurden von dem über Jahrzehnte aufgetragenen Bohnerwachs befreit und versiegelt. Die mit Stuck versehenen Decken erhielten ebenfalls eine intensive Behandlung mit Reinigung und neuen Anstrichen, bevor ein parallel instand gesetzter historischer Kronleuchter wieder an seinen Platz zurückkehren konnte. Seine Kristallbehänge sorgen nun wieder funkelnd für Schloss-Atmosphäre.

Die gereinigten Wandgemälde gehören nicht zur ursprünglichen Ausstattung des Schlosses. Sie stammen aus dem reußischen Schloss Ebersdorf in Ostthüringen und wurden in den 1960er Jahren in das damals frisch sanierte Schloss Molsdorf gebracht, wo sie seither die gastronomisch genutzten Räume im Erdgeschoss zieren. Dargestellt sind Landschaftsansichten, von denen sich einige identifizieren lassen. Einige dieser Motivrätsel wird die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in den nächsten Wochen lösen – auf Instagram unter schloesserstiftung.thueringen.

Das Park Café der Lebenshilfe Erfurt gGmbH ist jetzt mit einem eigenen Auftritt auf Instagram präsent: parkcafe.molsdorf

Abbildung: Schloss Molsdorf – unter den Schutzfolien kommen in den restaurierten Räumen die Wandbilder wieder zum Vorschein: Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Carolin Schart

Auch 2021 kann die Dornburger Schlössernacht nicht wie gewohnt stattfinden. Die Corona-Pandemie erlaubt es derzeit noch nicht, ein abendliches Wandelkonzert mit vielen Bühnen und dicht flanierendem Publikum zu planen. Ganz absagen möchte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten das Ereignis dennoch nicht. Deshalb wird es ein ganzes Wochenende mit sechs Einzelkonzerten geben.

Unter dem Titel „Dornburger Sommerklänge 2021“ bieten vom 27. bis 29. August sechs Ensembles einen Mix aus unterschiedlichen Musikstilen. Schauplatz ist diesmal nicht die ganze Schlossgärtenanlage mit ihren drei Schlössern, sondern der Hof am Alten Schloss. Dort stehen dann unter anderen das Keimzeit Akustik Quintett, The Playfords und Bube Dame König auf der Bühne. Limitierte Tickets für die einzelnen Konzerte gibt es in den Vorverkaufsstellen oder dem Online-Portal des Ticket Shop Thüringen. Dort können auch bereits für die Dornburger Schlössernacht erworbene Eintrittskarten zurückgegeben werden.

Programm und Informationen unter www.schloessernacht-dornburg.de

Foto: Bühne am Alten Schloss, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Philipp Hort

 

Was als kulturtouristische Kooperation von Museen begann, ist heute eine Thüringer Marke – vor 15 Jahren wurde die „Schatzkammer Thüringen“ ins Leben gerufen. Mit einer Vielzahl von Aktivitäten treten gut ein Dutzend Thüringer Schlossmuseen und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten seitdem gemeinsam auf und zeigen die außergewöhnliche Dichte der höfischen Kulturlandschaft im Freistaat. Aufsehen erregender Kern ist seit einigen Jahren das erfolgreiche Format „Thüringer Schlössertage“.

Ausgangspunkt der Kooperation war die 2. Thüringer Landesausstellung „Neu entdeckt! Thüringen – Land der Residenzen“ im Jahr 2004. Sie machte eine besondere Qualität der Thüringer Kulturlandschaft anschaulich: die ungewöhnlich hohe Dichte an Residenzen des höfischen Zeitalters. Aufgrund der historisch gewachsenen unterschiedlichen Trägerstrukturen handelten die dort ansässigen Museen noch wenig vernetzt. Die Schlösser mit ihren Sammlungen und Kulturtraditionen galt es stärker gemeinsam zu vermarkten. Bald darauf initiierte der frühere Direktor der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Prof. Dr. Helmut-Eberhard Paulus, den Arbeitskreis Residenzmuseen mit dem Netzwerkprojekt „Schatzkammer Thüringen“. Ende Februar 2006 wurde es vorgestellt. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übernahm als landesweit agierende Institution die Koordinierung der Kooperation. Eine inzwischen mehrfach erneuerte Internetpräsenz, Flyerserien und eine Buchpublikation schufen die Basis für das gemeinsame Auftreten. Auch gemeinsame Jahresthemen wie etwa „Welten des Historismus“ (2014) trugen dazu bei, die Konturen zu schärfen.

Ein großer Schritt nach vorn gelang mit der Etablierung der Thüringer Schlössertage ab 2014 unter Federführung der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die stellvertretend für die Partner der „Schatzkammer Thüringen“ in großem Umfang Tourismus-Fördermittel des Landes akquirierte. Damit konnte das jährlich zu Pfingsten unter einem neuen Motto in die Schlösser und Gärten lockende Programm auch überregional intensiv beworben werden. 2019 kam der Schlösserkindertag hinzu, auch er auf Anhieb ein großer Erfolg. Jüngster Zuwachs ist die Erlebnistour „Schlösserland Thüringen. Fürsten im Grünen“ innerhalb der App „Thuringia.MyCuluture“, die von der Thüringer Tourismus GmbH betrieben wird.

Viele kleine und große Aktivitäten der langfristig zusammenarbeitenden Partner haben die „Schatzkammer Thüringen“ zu einer festen Größe im Tourismusgeschehen des Freistaats gemacht – kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Neben der Fortführung der erfolgreichen Veranstaltungsformate steht der systematische Aufbau als überregional wirkende Marke auf dem Programm, die Thüringen als Land mit besonders hoher Dichte von Schlössern und Gärten präsentiert. Pünktlich zum 15-jährigen Bestehen ist die „Schatzkammer Thüringen“ an prominenter Stelle zu sehen: Auf großen Bannern in der Bahnsteighalle des Erfurter Hauptbahnhofs begrüßen die Schlösser Thüringens die Reisenden aus Nah und Fern.

www.schatzkammer-thueringen.de

 

Abbildungen:

Veranstaltungsbeispiele Thüringer Schlössertage, Fotos: Schatzkammer Thüringen

Logo Schatzkammer Thüringen

 

Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zeigt im Rahmen der Bundesgartenschau (BUGA) Erfurt 2021 am Hauptstandort Petersberg in Erfurt die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“. Es ist die erste große Überblicksausstellung zur historischen Gartenkunst in Thüringen vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert. Schauplatz der Ausstellung ist die ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul. Der im Vorfeld der BUGA teilsanierte romanische Bau bietet der stimmungsvollen Inszenierung einen spektakulären Rahmen. Bauwerk und Ausstellung wurden heute Nachmittag im Beisein des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow den Medien präsentiert. Noch unklar ist derzeit, wann die Ausstellung ihre Türen für das Publikum öffnen kann.

Die Ausstellung – Gartenflair in sakralem Rahmen

Thema der Ausstellung ist die Gartenkunst, deren Epochen sich in Thüringen in außergewöhnlicher Dichte nacherleben lassen. Während im Mittelalter die Klöster bei der Förderung und Verbreitung der Gartenkultur führend waren, übernahmen die Fürstenhöfe seit der frühen Neuzeit diese Rolle. An den historischen Gärten und Parks in der Obhut der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ist diese Entwicklung ablesbar. Gartenanlagen der Renaissance und des Barock sowie Landschaftsparks sind erhalten. Die Ausstellung vermittelt Einblicke in ihre Entstehungsgeschichte und die Ideenwelt ihrer Schöpfer und schlägt den Bogen zur Gartendenkmalpflege der Gegenwart.

Historischer Ausgangspunkt der Ausstellung ist die mittelalterliche Kultur der Klostergärten, die anhand des früheren Klosters St. Peter und Paul entwickelt wird. Das bis ins frühe 18. Jahrhundert bestehende Kloster verfügte über einen Garten im Kreuzgang, Obst-, Gemüse-, Kräuter- und Weingärten sowie einen Friedhof. Im theologischen Denken des Mittelalters waren diese Nutz- und Wandelgärten verbunden durch die Vorstellung, einen irdischen Vorgeschmack auf das Paradies zu geben.

Paradiesische Ideale prägten auch die weltlich geprägte Gartenkunst der Frühen Neuzeit, der sich der größere Teil der Ausstellung widmet. Elf Gartenparadiese in der Obhut der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Die ausgewählten Beispiele repräsentieren rare Zeugnisse von Renaissancegärten und barocken Gestaltungen und geben Ein-blicke in herausragende Beispiele der großen Zeit der Landschaftsparks seit dem späten 18. Jahrhundert.

Die Ausstellungsarchitektur fügt sich in den früheren Sakralraum ein und inszeniert ihn. In den Seitenschiffen finden sich multimediale Darstellungen der Gartenanlagen, hinterfangen von Schattenrissdioramen, die den sinnlichen Reiz der Gärten in den Innenraum holen. Der verlorene Kreuzgang-Garten des Petersklosters als virtuelles Zentrum der Ausstellung wird als begehbarer Hortus Conclusus nahe der Vierung in den Raum übertragen. Innerhalb der Aus-stellung schirmt ein virtueller Wasserfall am Standort des einstigen Lettners die Neuzeit vom Mittelalter ab und speist einen geschwungenen Wasserlauf, der die Atmosphäre eines Gartens in die Kirche holt.

Die Ausstellung bietet einen reichen Schatz an Plänen, Dokumenten und historischen Ansichten, kenntnisreich aufbereitet in Medien- und Hörstationen und ergänzt um ausgewählte Exponate. Dahinter steht eine mehrjährige garten- und kunsthistorische Forschung, die Einzeluntersuchungen zusammenführt und auch die eine oder andere neue Entdeckung zutage förderte.

Der Schauplatz – ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul

Die dreischiffige Pfeilerbasilika St. Peter und Paul gehört zu den innovativsten und hochwertigsten Bauten der Romanik in Mitteldeutschland. Sie wurde von 1103 bis 1147 in horizontaler Schichtbauweise aus Großquadern errichtet. Der Bau des „Paradieses“ – der Vorkirche – und der vier Türme dauerte noch bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Heute ist das Erscheinungsbild geprägt durch brachiale Eingriffe im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Nachdem Türme und Dach durch Kanonenbeschuss beschädigt und angebrannt waren, baute man die Klosterkirche in ein Lagerhaus um. Trotz der Verluste an Bau-substanz ist die Kirche die größte erhaltene romanische Sakralarchitektur in Thüringen.

Mit Blick auf die BUGA erhielt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten 5 Millionen Euro als Sonderförderung von der Thüringer Staatskanzlei für die Teilsanierung der Peterskirche. Sie wurde 2018 bis 2021 umgesetzt.

Ein wesentlicher Schwerpunkt war die Restaurierung der Sandsteinfassaden des romanischen Bauwerks. Die aus exakt gearbeiteten Quadern errichteten Wände mussten von Schmutz, Krusten und zum Teil auch von Salzbelastungen befreit werden. Die abschließende Reinigung und Konservierung brachte die herausragende architektonische Qualität wieder zum Vorschein. Zu ihr gehört auch der bildhauerische Bauschmuck wie Lisenen, Würfel- und Rund-bogenfriese. In der Sockelzone waren die Sandsteinprofile zum Teil so stark verwittert, dass Formen ergänzt und auch Steinteile ersetzt werden mussten. Solche Bereiche wurden dann durch Retusche farblich angeglichen. Erneuert wurde auch die Entwässerung des Dachs. Spuren der Umbauten des 19. Jahr-hunderts wie etwa die rechteckige Verkleinerung von Rundbogenfenstern blieben erhalten.

Im Innenraum zielten die Maßnahmen hauptsächlich auf die Nutzbarkeit für Veranstaltungen ab. Der erste Schritt dazu war auch für die Wirkung des Denkmals von entscheidender Bedeutung. Im Mittelschiff wurde ein großer Teil des im 19. Jahrhundert eingezogenen Lagerbodens einschließlich seiner eng beieinander stehenden Holzstützen entfernt, so dass die monumentale Wirkung des früheren Kirchenraums wieder zu erahnen ist. Zum Ausgleich der erheblichen Unebenheiten und zum Schutz vor Verlusten erhielt der Bo-den einen modernen Asphaltbelag, der später rückstandsfrei wieder entfernt werden kann. Eine umfassende Erneuerung und Erweiterung der Elektro- und Sicherheits-installationen schuf die Voraussetzung dafür, dass die frühere Klosterkirche nun für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Die Restaurierung des Innenraums steht noch aus. Bereits 2012 bis 2014 wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts bedeutende Wandmalereien des 13. Jahrhunderts freigelegt und konserviert. Dabei wurden Methoden zur Konservierung der Innenflächen erprobt, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Die Wände und Pfeiler sind zum großen Teil mit einer Kombi-nation aus Gipskrusten, Salzen und Schmutz belegt, unter der sicher noch die eine oder andere Wandmalerei verborgen liegt.

Service-Informationen zur Ausstellung

Anfangsdatum coronabedingt noch unklar
Laufzeit analog BUGA Erfurt 2021 bis 10. Oktober 2021
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 19 Uhr
Zugang: Hauptportal an der Westfassade, barrierefreier Zugang über das nördliche Querhaus
Tickets: BUGA-Tickets (Eintritt Peterskirche inbegriffen)
Fremdsprachen: Englischsprachige Leittexte über QR-Codes auf den Ausstellungstafeln
www.thueringerschloesser.de/buga2021/

Corona-Informationen zur Ausstellung

Die Ausstellung muss – auch bei planmäßiger Öffnung der BUGA-Außenbereiche ab 23. April – als Innenbereich zunächst geschlossen bleiben. Sobald die Bestimmungen es zulassen, wird die Peterskirche mit der Ausstellung zugänglich sein. Aktuelle Informationen unter www.thueringerschloesser.de/buga2021/
Es kommen die jeweils geltenden Abstands- und Hygieneregeln zur Anwendung.
Änderungen zur begleitenden Vortragsreihe werden aktuell bekanntgegeben.

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Fotos

Ministerpräsident Bodo Ramelow und Stiftungsdirektorin Dr. Doris Fischer vor der Erfurter Peterskirche © Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nagel

Impressionen aus der Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in der ehemaligen Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt © Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Philipp Hort

Im Fürstlich Greizer Park finden derzeit Baumpflegearbeiten statt. Auch Fällungen können nicht vermieden werden. Hauptursache sind Trocken-schäden in Verbindung mit dem Klimawandel und der dadurch begünstigte Schädlingsbefall. Während der Arbeiten kommt es bis zum 30. April abschnittweise zu Wegsperrungen.

Vorrangig dienen die Arbeiten der Verkehrssicherung. Entfernt werden abgestorbene Äste oder ganze Bäume, die abbrechen oder umstürzen könnten. Vorher wird jeder Baum auf besetzte Brut- und Niststätten untersucht. Die Maßnahmen finden in Abstimmung mit der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde statt.

Gefällte Bäume werden an ihren Standorten zügig wieder nachgepflanzt. So wird der Verlust für den Lebensraum Park gering gehalten. Damit auch die gestalterische Funktion für das Gartenkunstwerk gewahrt bleibt, wurden vom Parkteam im Vorfeld junge Bäume aus den Samen der Baumveteranen herangezogen. So wird sichergestellt, dass die Gestalt der nachgepflanzten Bäume dem bisherigen Bestand ähnelt. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Bäume den örtlichen Klimabedingungen besser standhalten.

Foto: Fürstlich Greizer Park, Koniferen mit Trockenschäden, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Michael Schmidt

Der Schlosspark Altenstein ist Außenstandort der Bundesgartenschau (BUGA) 2021. Aus diesem Anlass haben die Stadt Bad Liebenstein und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Eigentümerin die Angebotspalette auf neue Füße gestellt und wichtige Schritte mit Blick auf die touristische Infrastruktur unternommen.

Sichtbarste Neuerung: Die Tourist-Information Bad Liebenstein, betrieben durch die Bad Liebenstein GmbH, zieht mit einer saisonalen Außenstelle im Hofmarschallamt der Schlossanlage ein. Dort können künftig Führungen gebucht und Konzertkarten erworben werden, außerdem gibt es Souvenirs und einen Audioguide in deutscher und englischer Sprache zur Ausleihe. Die Tourist-Information verstärkt damit das Service-Angebot vor Ort.

Über 300 Angebote aus Kultur, Naturerlebnis, Entspannung und Aktivität sind für die BUGA-Saison maßgeschneidert neu konzipiert. Es gibt Gästeführungen mit teils neu ausgebildeten Gästeführerinnen und Gästeführern durch den Schlosspark und durch die bereits zugänglichen Ausstellungsräume im Schloss. Außerdem bieten die Schlossverwalterin und der Parkverwalter regelmäßig Sonderführungen zu den gärtnerischen Besonderheiten des Parks und zur Baugeschichte des Schlosses an. Das ganze Angebot ist in einem druckfrischen Saisonflyer zusammengefasst und kann bereits jetzt online gebucht werden (Termine und Tickets unter www.bad-liebenstein.de/onlineshop). Zahlreiche Konzerte, wie der MDR Musiksommer, Matineen in Kooperation mit der Stiftung Meininger Museen und nicht zuletzt die künstlerische Sommerakademie der Kinder- und Jugendkunstschule Wartburgkreis bereichern den ganzen Sommer über das BUGA-Programm auf dem Altenstein.

Die Präsenz der Bad Liebenstein GmbH auf dem Altenstein beginnt ein neues Kapitel für Tourismus und Besucherservice auf dem Altenstein. Jahrzehntelang hat der Förderverein Altenstein-Glücksbrunn e.V. die Aufgaben der Besucherbetreuung vollständig und ehrenamtlich ausgeübt. Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten: „Ohne die wirklich aufopferungsvolle und ausdauernde Präsenz des Fördervereins hätten die Besucher in der Vergangenheit buchstäblich vor verschlossenen Türen gestanden. Informationen hätte es nur auf Tafeln gegeben, Führungen und viele Veranstaltungen wären nicht möglich gewesen. Hohe Spendensummen sind diesen Aktivitäten zu verdanken. Für all das sind wir außerordentlich dankbar und freuen uns sehr, dass der Förderverein auch weiter als wichtiger Partner und Ansprechpartner vor Ort sein wird.“

Mit den Neuerungen sind auch erweiterte Ausstellungsflächen im Hofmarschallamt und im Rundbau verbunden. Thematisiert werden neben der Schlossgeschichte die Parkgeschichte, Hintergründe zum berühmten Teppichbeet, das Spendenprojekt zur Wiederherstellung der Greifenbank und die Besonderheiten des Baumbestands. Besonderheit in der BUGA-Saison ist das Projekt „Ein Gartentheater für Schloss Altenstein“ des Hamburger Künstlers Joachim Jacob. Als Hommage an Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen und seine dritte Ehefrau Helene Freifrau von Heldburg wird ein begehbares Weidenrutengeflecht die Initialen des Paars auf die Gartenterrasse unterhalb des Schlosses schreiben.

Ein wichtiges Thema rund um den Schlosspark Altenstein ist das Parken. Vor allem an Wochenenden und zu Veranstaltungen war bereits in den vergangenen Jahren das Besucheraufkommen so hoch, dass oft die Parkplätze nicht ausreichten. An der schmalen Straße parkende Fahrzeuge, dazwischen Fußgänger und der Durchgangsverkehr – das ist weder komfortabel noch sicher. Zur BUGA ist noch einmal mit einer Steigerung der Besucherzahlen zu rechnen. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat darum in Abstimmung mit der Verkehrsbehörde im Landratsamt des Wartburgkreises und der Stadt Bad Liebenstein ein Konzept zur Verkehrslenkung entwickelt. Es sieht Sperrungen der Durchfahrtsstraße an den Wochenenden, Parkflächen in der näheren Umgebung und Shuttledienste vor.

Während des BUGA-Zeitraums vom 23. April bis zum 10. Oktober wird samstags, sonntags und an Feiertagen die durch den Park führende Straße zwischen der Kreuzung bei Steinbach und Schweina gesperrt. Parkplätze werden vor allem in Steinbach und Schweina ausgewiesen. An den Wochenend- und Feiertagen wird durch das Verkehrsunternehmen Wartburgmobil ein halbstündlicher Shuttleverkehr eingerichtet.

Bad Liebensteins Bürgermeister Dr. Michael Brodführer: „Wir rechnen vor allem an den Wochenenden mit einem enormen Besucherandrang. Mit der zeitweisen Sperrung der Durchfahrt haben die Stiftung und die Stadt einen Weg gefunden, um die angespannte Verkehrslage im Park wenigstens an diesen Tagen zu entspannen.“ Stiftungsdirektorin Dr. Doris Fischer: „Wir sind ausgesprochen dankbar, dass wir mit dem Landkreis und der Stadt diese gemeinsame Lösung finden konnten. Der Park selbst ist zwar mit 160 Hektar sehr groß, trotzdem werden schnell die Parkplätze knapp und es entstehen Situationen, die wir den Besuchern nicht zumuten können. Mit den temporär ausgewiesenen Parkplätzen können wir das vermeiden.“

Um Schloss Sondershausen sind seit Mittwochvormittag die Absperrungen wieder aufgehoben. Nötig gemacht hatten sie die Folgen des Wintereinbruchs Anfang Februar. In den letzten Tagen haben Dachdecker mithilfe eines Krankorbs die Schieferdächer geprüft und Schäden repariert.

Nicht nur Schneelawinen stellten eine Bedrohung dar, sondern auch durch die Schneelast verursachte Schäden. Lose Schieferplatten mussten wieder befestigt oder erneuert und Schneefanggitter getauscht wer-den. Auch ein Dacherker, den der starke Schneefall in Absturzgefahr gebracht hatte, musste stabilisiert werden. Nun ist die Freitreppe zwischen Marktplatz und Schloss wieder zugänglich, ebenso der Prinzess-innengarten vor dem Ostflügel.

 

Abbildungen:
Arbeit in luftiger Höhe: Mit einem Krankorb prüfen Dachdecker die Schieferdächer von Schloss Sondershausen, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Manuel Mucha

Ein steinerner Botschafter aus Schmalkalden ist in der Erfurter Peterskirche angekommen. Während der Bundesgartenschau (BUGA) Erfurt 2021 wird ein Sandstein-Delfin von Schloss Wilhelmsburg dort in der Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ gezeigt. Früher zierte er die Wasserkunst im Terrassengarten des Schlosses und lagert aus konservatorischen Gründen im schlosseigenen Lapidarium. Für die Ausstellung wurde er nun unter den wachsamen Augen eines Steinrestaurators nach Erfurt transportiert und in der Peterskirche als Exponat aufgestellt.

Steinerner Botschafter: Delfin von Schloss Wilhelmsburg in der Erfurter Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese, Foto: Planungsbüro für Steinkonservierung, Norman Köhler

Die Ausstellung mitten auf dem BUGA-Areal des Petersbergs wird elf Gartenkunstwerke in der Obhut der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten präsentieren und die BUGA-Besucher damit zum Entdecken des reichen Schatzes historischer Anlagen einladen. Einige Parks und Gärten sind mit Original-Exponaten vertreten, die Atmosphäre und Qualität der Anlagen zum Ausdruck bringen. Für Schloss Wilhelmsburg fiel die Wahl auf den Delfin aus dem 17. Jahrhundert, der Blütezeit der Gartenanlage.

Die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ ist während der BUGA vom 23. April bis zum 10. Oktober in der ehemaligen Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt zu sehen, die für diesen Anlass teilrestauriert wurde. www.thueringerschloesser.de/buga2021

 

Abbildung oben:

Gut verpackt: Sandstein-Delfin von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden trifft vor der Erfurter Peterskirche ein, Foto: Planungsbüro für Steinkonservierung, Norman Köhler

 

Der Ostturm von Schloss Friedenstein in Gotha ist wieder begehbar. Die im vergangenen Sommer begonnenen Notsicherungen sind abgeschlossen. Parallel nimmt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) die Untersuchungen für die anstehende grundlegende Sanierung des Turms wieder auf.

Im Rahmen der Zustandsuntersuchungen für die Planung hatten Statiker 2020 festgestellt, dass der Turm nicht standsicher war. Überlastete Pfeiler und Bögen im Keller und im Erdgeschoss drohten den Dienst zu versagen. Die STSG musste mit einer unverzüglichen Sperrung reagieren und leitete die Notsicherung ein, um die Standsicherheit zu gewährleisten und den Zugang zu den Büchern möglichst schnell wieder zu ermöglichen. Im Fokus standen drei freistehende Pfeiler und drei Wandpfeiler aus Naturstein. Sie erhielten Stahlumgurtungen, die zusätzlich mit Beton ummantelt wurden. So können sie die gewaltigen Lasten wieder zuverlässig in die Fundamente ableiten. Um die Wandpfeiler vollständig umfangen zu können, musste die südliche Kellerwand von außen freigelegt werden.

– Gotha, Schloss Friedenstein, Keller im Ostturm während der Notsicherungen, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Lutz Ebhardt

Die wichtigsten Ursachen für die Schäden sind bereits im 17. Jahrhundert vorgenommene Umbauten am statischen Gefüge, Materialermüdung an den historischen Tragwerken und die schweren Lasten durch die reichen Bibliotheksbestände. Diese Probleme müssen nun mittelfristig grundlegend behoben werden, die Notsicherungen waren nur der erste Schritt dazu. Statiker, Vermesser und Holzschutzgutachter untersuchen nun weiter detailliert das Mauerwerk und die Holzkonstruktionen, um die von Anfang an vorgesehene Sanierung planen zu können.

Vor einer großen Herausforderung steht unterdessen die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt. Kaum sind die Bücherbestände wieder zugänglich, muss nun ihre Auslagerung geplant werden – eine wichtige Voraussetzung für die Sanierung, aber auch bereits für die Untersuchung derzeit verstellter Bauteile. Dies ist bei 300.000 Bänden im Turm, von denen zunächst 4.500 Regalmeter ausgeräumt werden müssen, nicht nur eine logistische Aufgabe, sondern muss außerdem unter statischer Überwachung geschehen. Durch zu schnelles oder ungleichmäßiges Entlasten würde sich die Baukonstruktion unkontrolliert entspannen und könnte zusätzliche Schäden davontragen. Das Beräumen wird voraussichtlich im Herbst 2021 beginnen.

Die Sanierung des Ostturms ist Bestandteil der laufenden 60-Millionen-Euro-Sanierung von Schloss Friedenstein mit Herzoglichem Park, die je zur Hälfte von Bund und Land gefördert wird. Trotz der umfangreichen Baumaßnahmen sind wesentliche Teile des Schlosses für den Besucherverkehr zugänglich. Mehr zum Sanierungsprojekt und den Hintergründen unter www.friedensteinblog.de.

 

Abbildung:

– Gotha, Schloss Friedenstein, Keller im Ostturm nach Abschluss der Notsicherungen, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nage

In Sachen Welterbestatus für die Kulturlandschaft der Thüringer Residenzen wird es nun konkreter. Im Auftrag der Thüringer Staatskanzlei und in enger Abstimmung mit dem Landeskonservator bereitet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten den Antrag zur Aufnahme in die Welterbe-Tentativliste des Bundes vor. Er soll bereits im Oktober 2021 eingereicht werden – die erste Hürde auf dem Weg zur erhofften Einschreibung in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste.

Mit der Erarbeitung des Antrags sind bei der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zwei eigens eingestellte Mitarbeiterinnen beschäftigt. Die Historikerin PD Dr. Astrid Ackermann von der Friedrich-Schiller-Universität Jena bringt ihre landesgeschichtliche Expertise in das Projekt ein, die Kunsthistorikerin Claudia Schönfeld hat in den letzten Jahren maßgeblich den Welterbe-Antrag für das Residenzensemble Schwerin erarbeitet und verfügt über umfassende Kenntnisse rund um das UNESCO-Welterbe. Gemeinsam arbeiten sie nun an dem komplexen Vorhaben.

Denn soll der Antrag Erfolg haben, muss er Gremien überzeugen, die das ganze UNESCO-Welterbe überschauen und in dem vorgeschlagenen Kulturgut einen Lückenschluss in der bisherigen Liste erkennen. „Im ersten Schritt müssen wir den Welterbe-Experten auf Bundesebene zeigen, dass wir mit den Thüringer Residenzen weltweit punkten können“, sagt Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. „Das bedeutet zunächst einmal einen Perspektivwechsel: Es geht weniger darum, was wir in Thüringen wertschätzen und mit der Welt teilen möchten, sondern was den strengen UNESCO-Kriterien standhält.“

Zu den Aufgaben gehört deshalb die Auswahl der passenden Kriterien aus dem UNESCO-Kriterienkatalog und deren Begründung mit weltweit einmaligen Eigenschaften. Daran wird derzeit gearbeitet. Erst in einem zweiten Schritt erfolgt dann die Auswahl von baulichen Denkmalen, die diese Eigenschaften beispielhaft auf herausragende Weise abbilden und weitere für die UNESCO entscheidende Voraussetzungen wie Integrität und Authentizität erfüllen. Allem voran müssen die Denkmale in einer umfassenden und anspruchsvollen Vergleichsstudie ähnlichen Kulturgütern weltweit standhalten. Dabei werden die Thüringer Staatskanzlei und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten von einer Expertenrunde beraten, die aus nationaler und internationaler Perspektive auf das thüringische Kulturerbe blickt.

„Zurzeit diskutieren wir intensiv die Kriterien und Eigenschaften und loten die Chancen aus“, so Fischer. „In einigen Wochen werden wir konkret an die Auswahl von Denkmalen gehen und sie einer Vergleichsstudie unterziehen. Das Ergebnis dieser mehrstufigen Prüfung wird den Kern des Antrags bilden. Klar ist aber schon jetzt, dass in der öffentlichen Vermittlung und Wahrnehmung der ganze Reichtum der Thüringer Residenzen und Nebenresidenzen gemeint ist und von der Aufmerksamkeit profitieren wird.“