Im Zeitraum zwischen 13.30 Uhr und 16.00 Uhr werden öffentliche Führungen ohne feste Anfangszeiten durch das Alte Schloss angeboten. Es gelten die Pflichten zum Abstandhalten und Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Da maximal zehn Personen an einer Führung teilnehmen können, kann es zu Wartezeiten kommen. Verbindliche Anmeldungen bei der Schlossverwaltung Dornburg sind möglich unter 03 64 27/21 51 30.
Autor: f.nagel
Aber auch mit persönlichem Einsatz bleiben die Vereinsmitglieder dem Schallhaus treu. Am Tag des offenen Denkmals, dem 13. September, öffnen sie zwischen 10 und 16 Uhr das Bauwerk für Besucher und bieten auf Wunsch Erläuterungen an – selbstverständlich in derzeit üblichen kleinen Personengruppen und mit Mund-Nasen-Bedeckung.
Abbildung: Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gär-ten, nimmt eine Spende über 8.000 Euro von Barbara Valduga und Dr. Marion Achtzehn, beide Förderverein Schallhaus und Schlossgarten e.V., entgegen (v.l.n.r.), Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, F. Nagel
Das im 18. Jahrhundert aus dem Umbau eines älteren Gartenhauses hervorgegangene Schallhaus war im 20. Jahrhundert zusehends verfallen. Seine Sanierung ist ein großer Erfolg bürgerschaftlichen Engagements. Der 2007 gegründete Förderverein Schallhaus und Schlossgarten e.V. beförderte die Erforschung und Restaurierung unermüdlich mit Spenden und Veranstaltungen, unterstützt vom Rotary Club Rudolstadt, dem Lions Club Rudolstadt und zahlreichen Einzelspendern. Mehr als 100.000 Euro kamen auf diese Weise zusammen. 2018 stieg die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit einer großzügigen privaten Spende von mehr als 300.000 Euro in das Projekt ein und ermöglichte so den zügigen Abschluss der Wiederherstellung, die insgesamt gut 550.000 Euro kostete.
In den vergangenen zwei Jahren wurden mit den Mitteln der DSD die Fassaden und der Innenraum in der farbigen Gestaltung der Zeit um 1800 restauriert. Bereits zuvor waren schrittweise der einzigartige Schallsaal im Dachgeschoss, Holzgeländer, Türen, Fenster und viele andere Elemente wiederhergestellt worden. Das erneuerte Schieferdach stammt bereits vom Anfang der 1990er Jahre, als das Bauwerk vor dem Verfall gerettet werden musste.
Eine Rarität ist das Schallhaus aufgrund seiner besonderen Raumkonstellation, die extra für das Musizieren geschaffen wurde. Unter seiner großen Schieferhaube verbirgt sich ein kuppelförmiger Schallsaal, der durch eine Öffnung im Boden mit dem ebenerdigen Gartensaal verbunden ist. Das Schallhaus diente vor allem höfischen Festen und Konzerten. Unten hielt sich das Publikum auf, während oben die Musiker platziert wurden. Die musikalischen Klänge wurden von der Schallkuppel reflektiert und drangen durch das Schallloch nach unten, wo sie als sphärisch schwebende Musik erlebt werden konnten. Dieser Effekt war vor allem im Barock beliebt. Da die Schallkuppel mit ihren speziellen Klangeffekten später an Bedeutung verlor, sind kaum noch Beispiele erhalten.
Die Ursprünge des Schallhauses liegen in einem steinernen Gartenhaus, das spätestens in den 1690er Jahren entstand. Es markierte den Kreuzungspunkt von Gartenwegen und verfügte über einen Altan, von dem aus der Garten überblickt werden konnte. 1730 wurde der Altan aufgegeben und die große geschweifte Dachhaube aufgesetzt. Im neu geschaffenen Dachgeschoss fand der Schallsaal Platz. Der ebenerdige Gartensaal wurde mit Stuckaturen ausgestattet, die Fassaden waren mehrfarbig gefasst. Als um 1800 der barocke Schlossgarten zum Landschaftsgarten umgestaltet wurde, kam es auch zu Veränderungen am Schallhaus. Die Fassaden wurden monochrom in einem Ockerton gestrichen, den von den Stuckaturen befreiten Innenraum dominierte nun die Farbe Blau mit feinen gemalten Ornamenten in Grautönen. Dieses jüngste Erscheinungsbild war nach 200 Jahren noch in Teilen erhalten und bildete die Grundlage für die nun abgeschlossene Restaurierung.
Zur Eröffnung erscheint in der Reihe der Bildhefte der Gesellschaft für Thüringer Schlösser und Gärten eine handliche Publikation zum Schallhaus. Sie kann über den Buchhandel und im Onlineshop unter www.thueringerschloesser.de erworben werden.
Fotos: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, C. Beyer
Peter Albert, Jahrgang 1936, war von 1965 bis 1995 als Architekt am Institut für Kulturbauten tätig. Daneben widmete er sich der konstruktiv-konkreten Malerei, die er seit den 1980er Jahren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zeigte. Seine Werke befinden sich unter anderem in der Galerie Neue Meister in Dresden, im Kupferstichkabinett Dresden und in der Städtischen Galerie Dresden sowie in zahlreichen weiteren Sammlungen.
Die großformatigen Ölbilder Peter Alberts sind geprägt durch reduzierte Farbigkeit und klare, geometrische Formen. Die malerischen Strukturen entfalten dabei faszinierende Tiefenwirkungen, Flächen und Linien treten in lebendige Beziehung zueinander.
Erlebnis Farbe. Malerei von Peter Albert
6. September bis 31. Oktober 2020
Dornburger Schlösser, Hofstube im Renaissanceschloss
Eröffnung: Sonntag, 6. September 2020, 11 Uhr
Abbildung:
Peter Albert, o.T., © Peter Albert
Einlass in den Schlossgarten ist ab 13.30 Uhr. Um 14.30 Uhr und 15.30 Uhr musiziert im Schallhaus jeweils für eine halbe Stunde das Ensemble Quintissimo aus Jena, Besucher können den Klängen vom Schlossgarten aus durch die geöffneten Fenster lauschen. Speisen und Getränke zum Picknick auf der Gartenwiese bietet das Schlosscafé an, sie können aber auch selbst mitgebracht werden. Um 15.00 Uhr und 16.00 Uhr gibt es Führungen im Schallhaus. Aufgrund der Infektionsschutzregeln ist die Personenzahl für das Konzert begrenzt und es können jeweils nur kleine Gruppen in das Gebäude. Dafür bittet die Stiftung Thüringer Schlösser um Verständnis und verweist auf den Tag des offenen Denkmals am 13. September – dann zeigt der Förderverein Schallhaus und Schlossgarten e.V. Interessierten das spannende Gebäude.
Abbildung: Das Schallhaus auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, C. Beyer
Sehr geehrte Medienvertreterinnen und Medienvertreter,
die „Schatzkammer Thüringen“ mit ihrer großen Dichte fürstlicher Schlösser und Sammlungen repräsentiert das vielfältige Erbe der thüringischen Residenzkultur. Dieses Erbe vermittelt sie Touristen und Gästen mit besonderen Formaten wie den „Thüringer Schlössertagen“ oder dem „Schlösserkindertag“, der im vergangenen Jahr zum ersten Mal mit großem Erfolg Familien anzog.
Diese Angebote wären ohne die großzügige Förderung seitens des Freistaats Thüringen und in 2018/19 auch durch die der Europäischen Union nicht möglich. Die Veranstaltungen und weitere Marketingmaßnahmen konnten mit dieser Unterstützung im Laufe der vergangenen Jahre ausgebaut werden und gehören inzwischen zu einer festen Größe des Thüringer Kulturtourismus.
Um die Qualität weiterhin sicherzustellen und auszubauen, fördert der Freistaat Thüringen auch 2020/21 die „Schatzkammer Thüringen“. Stellvertretend für die Schatzkammer werden die Fördermittel von der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha verwaltet. Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee übergibt den Zuwendungsbescheid für die weitere Förderung.
Wir laden Sie daher herzlich ein zu einem Presstermin
am Donnerstag, den 13. August 2020, 14:00 Uhr,
im Festsaal auf Schloss Friedenstein, Gotha
Ablauf:
Begrüßung und Informationen zur Förderung durch den Freistaat, Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee
Schatzkammer Thüringen: Bilanz und Ausblick, Hans-Peter Schmit, Projektmitarbeiter Schatzkammer Thüringen, Dr. Susanne Rott, Referentin für Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Offizielle Übergabe der Förderung
Der Termin ist für Film- und Bildaufnahmen geeignet.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Dieses Mal waren es eine Muschelzypresse im Pinetum, zwei Cordylinen (Keulenlilien) und eine Dahlie im Beet nördlich des Sommerpalais. Reifen- und Schleifspuren lassen vermuten, dass die Pflanzen mit einem Fahrradanhänger über den Robinienweg durch den Parkausgang an der Bahnschranke Richtung Innenstadt weggebracht wurden. Der Verlust ist umso ärgerlicher, weil es sich hierbei um Gewächse handelt, die einer intensiven Pflege über Jahre bedürfen. Muschelzy-pressen beispielsweise wachsen sehr langsam, aber auch die Dahlie und die Keulenlilien hatten schon ein hohes Alter erreicht. Derzeit kann die Lücke der Cordyline gar nicht gefüllt werden, weil keine entsprechende Pflanze mehr vorrätig ist.
Der Gesamtschaden einschließlich der Beseitigung der Schleifspuren in den Wegen liegt bei etwa 300 Euro. Der Diebstahl wurde zur Anzeige gebracht.
Foto:
Fürstlich Greizer Park, Beet nördlich des Sommerpalais mit Lücke der gestohlenen Keulenlilie, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Michael Schmidt
Trockene Sommer und zu geringe Niederschläge im Winter haben in den vergangenen Jahren viele Bäume unter Stress gesetzt. Sie können sich deshalb weniger erfolgreich gegen Krankheitserreger, Bakterien, Viren und holzzersetzende Pilze wehren. Nun werden zunehmend die Folgen sichtbar. Eindeutige Zeichen sind viele abgestorbene Äste in den Baumkronen und vertrocknete Kronenteile. Einzelne Bäume sind auch vollständig abgestorben. Die größten Probleme mit der Trockenheit haben im Herzoglichen Park die alten Rotbuchen, Ulmen und Baumhasel. Ihr Zustand wird regelmäßig überprüft.
Abbildung: Fällung einer etwa 190 Jahre alten abgestorbenen Rotbuche im Westteil des Herzoglichen Parks Gotha
Foto: Jens Scheffler
Am 28. August 2021 findet die nächste Dornburger Schlössernacht statt. Die meisten Künstler haben schon zugesagt, der Vorverkauf läuft. Mehr unter www.schloessernacht-dornburg.de.
An dem besonderen Gebäude westlich unterhalb des Schlosses sind unter den Gerüstplanen statische und restauratorische Probleme zu bewältigen. Das Bauwerk steht auf sechs runden Sandsteinpfeilern. Das marode Fundament eines dieser Pfeiler hat im Lauf der Zeit zu einem Schiefstand des Bauwerks geführt. Das Fundament ist inzwischen durch eine Stützkonstruktion stabilisiert. Gesichert werden muss aber auch das von den Pfeilern getragene Kreuzrippengewölbe über dem Brunnenbecken. Dazu wurden von oben Stahlstifte eingesetzt, mit einem Edelstahlgitter verspannt und mit einer Mörtelschicht bedeckt.
Auch die über dem Gewölbe stehende kleine Turmstube hat Sanierungsbedarf. Der hölzerne Bodenaufbau war marode und wird vollständig ersetzt, dann werden die Dielen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wieder eingebaut. Auch die Deckenbalken mussten erneuert und der Dachstuhl aus dem Jahr 1620 repariert werden. Bearbeitet werden dar-über hinaus die Außenfassaden und Fenster.
Für die Dachdeckung nach historischem Vorbild waren einige Recherchen notwendig, bis die auf älteren Fotografien noch nachweisbaren Ziegel gefunden waren. Es handelt sich um besonders geformte Turm-ziegel, die in der Zeit um 1900 noch serienmäßig hergestellt wurden. Sie wurden in den vergangenen Wochen für das Brunnenhaus von einer auf historische Ziegelformen spezialisierten Manufaktur nachgefertigt. Das Dach wird mit der Neueindeckung wieder die überlieferte fein-gliedrige Struktur haben.
Die Maßnahmen werden von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit großzügig bemessenen Spendenmitteln in Höhe von 250.000 Euro gefördert. Weitere 50.000 Euro setzt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten aus ihrem eigenen Haushalt ein. Der Abschluss der Arbeiten ist für Oktober 2020 vorgesehen.
Das Brunnenhaus von Schloss Bertholdsburg ist eine Rarität in zweifacher Hinsicht. Zum einen gibt es nicht mehr viele erhaltene Beispiele für kleine Gartengebäude des 16. Jahrhunderts, die wichtige Elemente der Renaissance-Gartenkunst waren. Zum anderen sind frei stehende Brunnenhäuser nur selten überliefert. In Schleusingen markiert es den Zusammenfluss dreier Quellen in einem Brunnen, die zudem noch mit der Gründungssage von Burg und Stadt verbunden sind.