Ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der 1980/81 abgebrannten Haube des ehemaligen Schlosskirchturms von Schloss Schwarzburg ist getan. Gemeinsam mit dem Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V. präsentierte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die Planung. Der Verein hatte diese entscheidende Vorarbeit durch eine großzügige Spende von 100.000 Euro finanziert.

Die Welsche Haube soll samt Turmaufsatz und Laterne ihrem historischen Erscheinungsbild entsprechend wiederhergestellt werden. Form und Proportionen der barocken Turmhaube wurden anhand von Plänen aus den 1940er Jahren und historischer Fotografien analysiert. Die 15 Meter hohe Turmhaube soll zukünftig wieder den seit 1942 solitär stehenden Turm der ehemaligen Schlosskirche bekrönen. Die Planung des auch unter statischen Gesichtspunkten anspruchsvollen Projektes wurde im Auftrag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten durch einen erfahrenen Tragwerksplaner erarbeitet. Die Holzkonstruktion der Haube wird sich aus einzelnen Segmenten zusammensetzen.

Vor gut einem Jahr hatte der Verein die imposante Spende übergeben. Seit vielen Jahrzehnten unterstützt der Förderverein die Arbeit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten auf Schloss Schwarzburg mit Leidenschaft und großem bürgerschaftlichem Engagement. Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, freut sich, dass die Planungen für die Turmhaube mithilfe des Fördervereins beginnen konnten: „Mit seinen Spendenaktionen hat der Verein schon entscheidende Impulse gesetzt. Dazu gehörte der Anstoß zur Sanierung des Zeughauses und zuletzt zur Wiederherstellung der Turmhaube. Für diese unermüdliche Initiativkraft sind wir sehr dankbar.“ Reinhard Rach, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Schloss Schwarzburg, erklärt, dass die Wiederherstellung der Turmhaube für den Förderverein eine Herzensangelegenheit ist: „Der Schlossturm prägte einst die Schlosssilhouette mit, seine Haube besaß große Fernwirkung. Bis zum Brand war die Haube für viele von uns ein Symbol des Überdauerns von Schloss Schwarzburg. Die Wiederherstellung der Turmhaube ist dem Förderverein daher ein besonderes Anliegen und wir freuen uns über die vorliegende Planung. Jetzt geht es an die Spendensammlung für die Umsetzung des Projekts.“

Die Welsche Haube des ehemaligen Schlosskirchturms, der gleichzeitig auch Schlossturm war, überragte einst die Dächer des Hauptgebäudes und war im Schwarzatal weithin sichtbar. Im Zuge des begonnen Umbaus von Schloss Schwarzburg zum Reichsgästehaus unter den Nationalsozialisten wurde die Schlosskirche bis auf den Turm abgetragen. Schlossturm und Haube sollten in den teilweisen Neubau des Reichsgästehauses einbezogen werden. Mit der Stilllegung der Baustelle 1942 blieb auch der Turm nach Notsicherungen als Bauruine zurück. Bei einem Sylvesterbrand von 1980 auf 1981 fing die Haube Feuer und brannte ab.

Der Förderverein Schloss Schwarzburg hat die Wiederherstellung der Turmhaube zu einem zentralen Spendenprojekt innerhalb seiner Vereinsarbeit gemacht. Bei der Vorstellung der Planungen hat der Förderverein nun den Startschuss für die Spendensammlung zur Realisierung des Projektes gegeben. Für die Umsetzung der Planungen wird ein höherer sechsstelliger Betrag benötigt.

 

Spendenkonto des

Fördervereins Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V.

Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt

IBAN: DE80 8305 0303 0001 1120 07

BIC: HELADEF1SAR

Stichwort: Turmhaube

 

Abbildung: Turm der ehemaligen Schlosskirche von Schloss Schwarzburg, Foto: IBA Thüringen, Thomas Müller

Im Schlosspark Altenstein bei Bad Liebenstein ist heute eine Äolsharfe an ihren seit 1802 belegten historischen Standort unterhalb des Chinesischen Häuschens zurückgekehrt. Der Nachbau der Windharfe in einer Felsnische im Hohlen Stein lässt die frühere akustische Untermalung der Parkszenerie um das Chinesische Häuschen wiederaufleben. Finanziert wurde die Wiederherstellung der Äolsharfe durch eine großzügige Spende über 5.000 Euro durch den Förderverein Altenstein Glücksbrunn e. V.

Die Äolsharfe wurde im vergangenen Jahr als moderne Interpretation historischer Windharfen nachgebaut. Die Klangsehnen der wetterfesten Windharfe aus Metall werden durch Luftströme zum Schwingen gebracht. Surrende Klänge entstehen. Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, dankt dem Förderverein Altenstein Glücksbrunn e. V.: „Mit seiner großzügigen Spende hat der Förderverein erneut geholfen, ein wichtiges Gestaltungselement im Schlosspark Altenstein wiederherzustellen und erlebbar zu machen. Durch die Klänge der Äolsharfe wird die Parkszenerie am Chinesischen Häuschen vervollkommnet.“

Bereits seit 1802 sind Windharfen für den Altensteiner Park belegt. Knapp 100 Jahre lang sind sie in der künstlich erweiterten Felsnische im Hohlen Stein am Chinesischen Häuschen durch historische Dokumente nachweisbar. Ende des 19. Jahrhunderts ging jedoch die notwendige Luftbewegung in der Nische verloren, da die Vegetation am Felsen zu dicht geworden war. Die neue Äolsharfe ist so fein justiert, dass auch geringe Windbewegungen sie zum Klingen bringen werden.

Geräusche spielten in der Gartenkunst um 1800 eine wichtige Rolle. Plätschern und Rauschen künstlicher Wasserfälle waren ebenso bewusst gewählte akustische Ausstattungselemente in sentimentalen Landschaftsgärten wie die Klänge von Windharfen. Vor dem Auge des Betrachters verborgen, war die Äolsharfe auf dem Altenstein effektvolles akustisches Stimmungselement der Parkszenerie und ergänzte die zarten Klänge der kleinen Glasglöckchen am Chinesischen Häuschen. Diese Kombination ist nun wieder erlebbar.

 

Abbildung:

Äolsharfe in einer Felsnische im Hohlen Stein, Foto: STSG, Susanne Rakowski

Im Schlosshof von Schloss Friedenstein in Gotha erhalten derzeit mehrere Arkadenpfeiler samt Sockel Stützkonstruktionen aus Holz und Spanngurten. Zuvor waren die Pfeiler nach vorangegangenen bauwerksdiagnostischen Untersuchungen durch ein Statiker-Team untersucht worden. Daraufhin hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die provisorischen Sicherungen veranlasst.

Die Pfeiler der umlaufenden Arkaden am Ost-, Nord- und Westflügel weisen Risse und Abplatzungen am Sandstein der äußeren Mauerwerksschalen auf. Über die Jahrhunderte eingetretene Feuchtigkeit, Probleme im inneren Aufbau der Pfeiler und Setzungen sowie die ständigen hohen und langzeitigen Lasten führten zu den Schäden, die die Tragfähigkeit mindern.

Die dauerhafte Sicherung der Pfeiler soll in mehreren Etappen im Rahmen der laufenden Sanierung von Schloss Friedenstein mit Herzoglichem Park mit einem Volumen von insgesamt 110 Millionen Euro erfolgen, die je zur Hälfte von Bund und Land gefördert wird. Die genauen Zeiträume für die Pfeilersanierung stehen noch nicht fest, sie werden mit den komplexen weiteren Baumaßnahmen zur Gebäudestatik koordiniert.

Arkaden und Pfeiler entstanden im Zuge der Errichtung von Schloss Friedenstein in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Geschmückt von Wappensteinen, zieren sie die Hoffassaden des ehemaligen Residenzschlosses der Herzöge von Sachsen-Gotha, eines der größten Barockschlösser in Deutschland. Trotz der umfangreichen Baumaßnahmen auf Schloss Friedenstein sind wesentliche Teile des Schlosses für den Besucherverkehr zugänglich.

Abbildung: Temporäre Sicherung an einem Arkadenpfeiler im Hof von Schloss Friedenstein in Gotha, Foto: STSG, Sabine Jeschke

Teilerfolg an der Orangerie im Fürstlich Greizer Park – der erste Bauabschnitt der Sanierung des Gebäudes am Elsterufer ist abgeschlossen. Erstmals seit langer Zeit konnten nun die kälteempfindlichen Exoten wieder ihr historisch angestammtes Winterquartier beziehen. Rund 3,8 Millionen Euro hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) bislang investiert, zum Teil gefördert mit Bundesmitteln zur Behebung von Hochwasserschäden im Sommer 2013.

Schwerpunkte der bisherigen Maßnahmen waren die Sanierung der maroden Dachkonstruktion und die Wiederherstellung des ursprünglichen Fassadenbildes mit den für Orangerien charakteristischen hohen Fenstern. Darüber hinaus umfasste der erste Bauabschnitt den östlichen Teil der Innenräume. Dort konnte die ursprüngliche Raumstruktur zurückgewonnen werden, hinzu kamen der Innenausbau und die haustechnischen Installationen. „Entscheidend ist das Kalthaus mit Empore“, hebt Petra Hinreiner, Baureferentin der STSG, hervor. „Diesem Raum haben wir besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Denn er soll nun zwei wichtige Aufgaben erfüllen – im Winter stehen dort Kübelpflanzen, im Sommer sollen Veranstaltungen stattfinden. Dieser Mix stellt besondere Anforderungen an Planung und Ausführung.“ Zudem entstanden im sanierten Bereich dringend benötigte neue Arbeits- und Aufenthaltsräume für das örtliche Parkteam der STSG um Parkverwalter Mario Männel.

Mit dem Teilbezug konnte das Gebäude wieder seiner ursprünglichen Funktion zugeführt werden – der anspruchsvollen Pflege empfindlicher Pflanzen während der kalten Jahreszeit. Anders als in barocken Orangerien geht es dabei in Greiz nicht hauptsächlich um Zitruspflanzen, sondern beispielsweise um Palmengewächse und andere Pflanzen aus den warmen Regionen der Welt. „Das hat mit dem Zeitgeschmack des 19. Jahrhunderts zu tun“, erläutert Dietger Hagner, Gartenreferent der STSG. „Als der Fürstlich Greizer Park durch Eduard Petzold und Rudolph Reinecken ab 1873 seine bis heute wirksame Gestaltung erhielt, waren Tropenpflanzen Mode. Mit Kübeln in die Beete eingelassen, geben sie dem Pleasureground und dem Blumengarten eine reizvolle Prägung. Diese besondere Art der Pflanzenverwendung können wir seit einigen Jahren wieder zeigen. Bisher fehlte es aber an der notwendigen Infrastruktur für den Winter.“

Seit wieder historisch nachweisbare Pflanzen gezeigt werden, stellt sich das Problem der Winterung. Bisher standen die Pflanzen in einem provisorischen Folienzelt. Mit dem Kalthaus steht nun ein modern ausgestatteter Saal am historischen Standort zur Verfügung. Temperiert wird er mit einer automatisch gesteuerten Heizung, drei in die Decke eingelassene Lüftungsklappen erlauben die Abfuhr feuchter Luft über das Dach. Die Südfenster verfügen über automatisch gesteuerte Jalousien.

Das Orangeriegebäude hat eine bewegte Geschichte. An dem 1779 errichteten Bau kam es schon nach wenigen Jahrzehnten zu ersten Veränderungen. Teile des Gebäudes wurden ab 1800 zum Bau-Depot und ab 1835 zu einem Theater umfunktioniert. Im 20. Jahrhundert entstanden Wohnungen in den Obergeschossen, im Erdgeschoss Arbeits- und Aufenthaltsräume für die Gärtner. Durch diese und weitere Umbauten im 20. Jahrhundert ging der Orangeriecharakter schrittweise vollständig verloren. Beim Hochwasser 2013, unter dem der damals frisch restaurierte Park schwer zu leiden hatte, stand auch das Orangeriegebäude tief im Wasser. Die damit dringlich gewordene Sanierung wird deshalb zum Teil mit Bundesmitteln zur Behebung von Hochwasserschäden gefördert.

Im 2023 beginnenden zweiten Bauabschnitt liegt der Schwerpunkt auf dem mittleren Gebäudeteil. Dabei entstehen weitere Arbeitsräume, aber auch Besuchertoiletten. Rund 1 Million Euro sind dafür eingeplant. Für weitere Schritte sind der Neubau eines Warmhauses zur Pflanzenanzucht und ein kleineres zweites Kalthaus vorgesehen. Die Gesamtkosten für die Sanierung des Orangenhauses wurden ursprünglich auf 7 Millionen Euro veranschlagt, angesichts der Baukostensteigerungen ist jedoch für die künftigen Bauabschnitte mit einem Aufwuchs zu rechnen.

Abbildung: Orangerie im Fürstlich Greizer Park, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), Franz Nagel

Mit einem reichhaltigen Programm warten die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und ihre Partner zum Saisonende im Kirms-Krackow-Haus in Weimar auf. Themenführungen, ein Vortrag zur historischen Genussmittelkultur und ein anregender Einakter laden vom 28. bis zum 31. Oktober zum Besuch des reizvollen Anwesens in der Jakobstraße 10 ein.

Am 28. Oktober um 16 Uhr gibt es zum letzten Mal in dieser Saison die Kostümführung „Im Reich des Blumisten Franz Kirms“ (7,50 Euro inkl. einem Glas „Gartenliebe“). Dabei steht eine um 1800 in Weimar besonders verbreitete Obsession im Mittelpunkt, der auch der einstige Bewohner des Hauses frönte.

Am gleichen Tag um 18 Uhr spricht Dr. Jens-Jörg Riederer so unterhaltsam wie informationsreich über den Genuss von Tee, Kaffee und Schokolade im Spiegel von Gemälden und Grafiken um 1800 (kostenfrei, Vortragsraum im Hinterhaus). Zahlreiche Bilder zeigen Praxis und Poesie des Konsums der exotischen Heißgetränke, nicht zuletzt mit erotischen, sexuellen, sozialkritischen und satirischen Konnotationen.

Am 29. Oktober um 19.30 Uhr kommt das Stück „…als wäre meine Brust ein Badezuber… Ein freches LUSTspiel mit frivolen Gedichten in einem AKT“ zur Aufführung. Christian Hill bringt darin Funde rund um Liebe und Sexualität aus der Zeit der Weimarer Klassik zu Gehör (11,50 Euro, Veranstaltungsraum im Hinterhaus). Wie lustvoll war die Weimarer Klassik, wie erotisch die Jenaer Frühromantik? Das Bühnenstück verspricht erhellende Antworten in den Schlafzimmern der Zeit um 1800. Goethe und sein „Bettschatz“ Christiane sollen das Ehebett mehrfach bis zur Reparatur gebracht haben, Caroline Schlegel-Schelling bescheinigten Zeitgenossen eine „politisch-erotische Natur“ und die Schlegel-Brüder sorgten mit ihrer Urform der Kommune für Klatsch und Tratsch in der nahen Universitätsstadt Jena.

Am 30. Oktober um 11 Uhr findet die öffentliche Sonntagsführung „Auf eine Tasse im Hause Kirms“ zum letzten Mail in diesem Jahr statt, ein geführter Hausrundgang mit Besuch der Ausstellung “Teekultur um 1800“, einer Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar (7,50 Euro inkl. einer Tasse Tee nach altem Rezept). Am Reformationstag ist das Museum noch einmal von 11 bis 17 Uhr geöffnet, bevor es bis Ende März 2023 in die Winterpause geht.

Reservierungen und Tickets für Führungen und Theaterstück bei der Tourist-Information Weimar oder beim Restaurant La Tarte/Café du Jardin (0 36 43/2 17 63 10 oder 01 72/8 61 08 99)
Öffnungszeiten Kirms-Krackow-Haus Fr 10-17 Uhr, Sa/So/Reformationstag 11-17 Uhr

Abbildung: Christian Hill als Autor und Darsteller seines Einakters „…als wäre meine Brust ein Badezuber …“, Foto: Victor Malakhov

Noch bis zum Reformationstag ist in diesem Jahr die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in der Erfurter Peterskirche geöffnet. Danach geht sie in die Winterpause. Aufgrund großer Beliebtheit will die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) sie auch 2023 wieder zeigen.

Fast 24.000 Gäste konnte die STSG in der laufenden Saison in der Ausstellung zählen. „Wir sind ausgesprochen erfreut, dass wir an das sensationell verlaufene BUGA-Jahr anknüpfen und so viele Menschen für die Ausstellung und nicht zuletzt für das wirklich herausragende romanische Baudenkmal begeistern konnten“, sagt STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer. „Und wir danken unserer Partnerin, der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH, mit der wir gemeinsam den Öffnungsbetrieb stemmen konnten. Die Peterskirche in enger Verbindung mit der neuen Dauerausstellung im Kommandantenhaus der Zitadelle zu präsentieren, ist eine auch aus Gästesicht sinnvolle Synergie.“

Mit Blick auf die Bundesgartenschau (BUGA) Erfurt 2021 hatte die STSG mit einer 5-Millionen-Euro-Förderung der Thüringer Staatskanzlei die Peterskirche teilrestauriert und die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ realisiert. Die Ausstellung gibt Einblicke in die Geschichte des Erfurter Petersklosters, macht die Symbolkraft von Klostergärten im Mittelalter erfahrbar und nimmt mit auf eine Reise durch die historischen Parks und Gärten in Thüringen. Etwa 350.000 BUGA-Gäste sahen 2021 die Ausstellung. Viele begeisterte Rückmeldungen veranlassten die STSG, die Ausstellung 2022 weiter zu zeigen. Die wiederum ansehnlichen Besucherzahlen ermutigen zur Planung einer weiteren Saison.

Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“
Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt
noch bis 31.10.2022
Di-So 10-18 Uhr
Tickets und Shop im Kommandantenhaus
Tickets: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familienticket ab 16 Euro
Feierabendticket ab 17 Uhr: 4 Euro

Abbildung: Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Philipp Hort

 

Im Herzoglichen Park Gotha ist entlang des Westflügels eine neue Wegebeleuchtung installiert worden. Der Weg an der Außenseite des Schlosses ist nun auch in den Abendstunden wieder komfortabel begehbar. Für Sparsamkeit im Energieverbrauch sorgen Leuchtdioden und eine „Clever Light“-Steuerungstechnik mit Bewegungsmeldern. Rund 55.000 Euro hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten dafür investiert.

Der jetzt wieder beleuchtete Weg verbindet die Gaststätte im Pagenhaus an der Nordwestecke des Schlosses mit dem Besucherparkplatz an der Südseite. Die frühere Beleuchtung war defekt und musste ersetzt werden. Aus Gründen der Effizienz wurden die Arbeiten mit der Verlegung von Glasfaserkabeln durch die Telekom AG kombiniert. Zehn Lichtmasten wurden aufgestellt. Die LED-Lampen werden mithilfe von Bewegungsmeldern und einer programmierbaren Steuerungsanlage so reguliert, dass sie nur bei Bedarf ihre volle Leistung zeigen.

Abbildung: Schloss Friedenstein mit Herzoglichem Park Gotha, Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

Am vergangenen Samstag wurde auf Schloss Schwarzburg der Ernstfall geübt. Fast 20 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Schwarzburg und Unterweißbach waren im Einsatz in der Schlossanlage. Geprobt wurde der Ablauf im Falle eines Brandes im Hauptgebäude.

Mit der Übung konnte das Löschkonzept erfolgreich bestätigt werden. Die vorhandene Zisterne samt zugehörigen Leitungen und Hydranten gewährleisten Wasser in erforderlicher Menge und mit dem notwendigen Druck für Löscharbeiten. Im Notfall kann auch Wasser aus der Schwarza mithilfe von mobilen Becken zum Schloss hinaufgepumpt werden. Geprobt wurden zudem die Anfahrt und der Ablauf eines möglichen Löscheinsatzes vor Ort.

Die Übung ist ein wichtiger Bestandteil im Rahmen des Brandschutzes. In seiner 900jährigen Geschichte war Schloss Schwarzburg mehrfach von Schlossbränden betroffen, gleich zwei größere Schlossbrände sind für die Jahre 1695 und 1726 belegt. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Eigentümerin der Anlage, begleitete die Übung und dankte den engagierten Feuerwehr-Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft und ihre unverzichtbare Unterstützung.

 

Abbildung: Feuerwehrübung auf Schloss Schwarzburg, Foto: STSG, Jana Lorenz

Auf dem Oberschloss Kranichfeld führt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten derzeit Sicherungsarbeiten an Giebeln und einem Brückenpfeiler durch. Die Kosten belaufen sich auf gut 30.000 Euro. Anfang November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

In luftiger Höhe werden Bogensegmente aus Sandstein  abgenommen und neu aufgesetzt. Sie bilden den Abschluss der Zwerchhausgiebel. Eine Überprüfung hatte ergeben, dass sie nicht mehr fest mit dem Mauerwerk verbunden waren. Außerdem wird der frei stehende Pfeiler im Burggraben stabilisiert. Er trägt seit dem frühen 20. Jahrhundert die Holzbrücke zwischen Vorburg und Burgtor und hatte ebenfalls eine statische Prüfung nicht bestanden.

Foto: Stabilisierungsarbeiten mit Hubkorb am Oberschloss Kranichfeld, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Thomas Schiffer

Das Thüringer Welterbe-Vorhaben „Thüringische Residenzenlandschaft“ geht auf Tournee – PD Dr. Astrid Ackermann und Claudia Schönfeld M.A., Mitarbeiterinnen des Welterbe-Kompetenzzentrums der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, sind in diesen Wochen mit öffentlichen Vorträgen in acht Residenzstädten zu Gast. Am 20. Oktober um 18 Uhr machen sie im Orangenhaus der Herzoglichen Orangerie Gotha Station und berichten über Inhalt und Stand des Antragsverfahrens.

Vor einigen Monaten hat das Land Thüringen den Antrag „Thüringische Residenzenlandschaft“ für die deutsche Kandidatenliste (Tentativliste) zum UNESCO-Welterbe eingereicht. Voraussetzung für die Aufnahme in die Welterbeliste ist der Nachweis eines außergewöhnlichen universellen Werts. Nun sind Schlösser und Residenzen auf der UNESCO-Welterbeliste bereits zahlreich vorhanden – vor allem in Europa. Der Vortrag fragt: Was kann der außergewöhnliche universelle Wert der Thüringischen Residenzenlandschaft für die gesamte Menschheit sein? Was macht die Thüringische Residenzenlandschaft aus und welche Rolle spielen die einzelnen Residenzen darin? Außerdem geben die Referentinnen Einblicke in das Antragsverfahren und die Bedeutung des UNESCO-Welterbes

Vortrag „Die Thüringische Residenzenlandschaft. Der Weg zum UNESCO-Weltererbe“

PD Dr. Astrid Ackermann und Claudia Schönfeld M.A. (Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten)

20. Oktober 2022, 18 Uhr, Gotha, Herzogliche Orangerie, Orangenhaus

 

Abbildung: Mit acht weiteren Residenzschlössern auf dem Weg zum Welterbe – Schloss Friedenstein in Gotha, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Lutz Ebhardt