Sparren für Sparren hatten sich Zimmerleute seit Frühjahr 2019 von Norden nach Süden durch die Dachkonstruktion gearbeitet. Auch in die Deckenkonstruktion über dem zweiten Obergeschoss mussten sie immer wieder eingreifen. Marode Teile wurden erneuert, intakte historische Substanz blieb erhalten und wurde stabilisiert. 127 Kubikmeter Holz wurden dabei verbaut. Das sind etwa zwei Kilometer Dachbalken. Auch die 22 Dachgaupen kamen in die Kur.
Nach Abschluss der Nordhälfte begannen die Dachdecker mit ihrer Arbeit und folgten den Zimmerern nach. 2100 Quadratmeter Dach mussten verschalt und mit Schiefertafeln gedeckt werden. Ungefähr 65 Tonnen Schiefer waren dafür nötig. Die Tafelgrößen beginnen im Traufbereich mit Kantenlängen von bis zu 40 Zentimetern und werden zum First hin kleiner. Für die Entwässerung sorgen 200 Meter Dachrinne und 175 Meter Fallrohr. In dieser Woche werden die letzten Quadratmeter Dach gedeckt.
Die beiden Baustellen am Westflügel sind eng miteinander verzahnt. Die Arbeiten am Treppenhaus, das bis ins Dachgeschoss führen wird, mussten exakt mit den Zimmermannsarbeiten koordiniert werden. Das neue Treppenhaus am südlichen Rand des Westflügels, am Übergang zum Westturm, schließt in Ergänzung zur 2012 fertiggestellten Herzogstreppe den Rundgang durch das Schloss und erfüllt aktuelle Anforderungen des Brandschutzes. Auch ein Aufzug wird dort eingebaut, ein entscheidender Baustein zum Abbau von Barrieren im Schloss und für museale Transporte. Die Treppe hat inzwischen das zweite Obergeschoss erreicht. An den derzeitigen Rohbau schließt sich der Innenausbau einschließlich Aufzugsanlage und Besuchertoiletten an. Vom neuen Treppenhaus profitiert auch die Nutzbarkeit des Ekhof-Theaters.