Das Ensemble aus mittelalterlichem Schlossturm und Renaissance-Torhaus überstand zwei verheerende Schlossbrände unbeschadet und wurde auch bei den jeweils anschließenden modernisierenden Wiederaufbaumaßnahmen nicht angetastet. Im 18. Jahrhundert erhielt der Turm eine barocke Haube, und das Hofdamenhaus wurde angebaut. Damals bürgerte sich auch die Bezeichnung „Bastille“ für das Ensemble ein. Über Jahrhunderte war hatten im Torhaus wichtige Einrichtung der herzoglichen Administration ihren Sitz, außerdem gab es Gefängniszellen. In der komfortabelsten von ihnen musste Johann Sebastian Bach 1717 einige Wochen verbringen, nachdem er ohne Einverständnis des Weimarer Herzogs einen Arbeitsvertrag in Köthen unterschrieben hatte.
Guckkasten Bastille, Burgplatz 4, 99423 Weimar, Di-So 10-17 Uhr, Eintritt frei.