Die Äolsharfe wurde im vergangenen Jahr als moderne Interpretation historischer Windharfen nachgebaut. Die Klangsehnen der wetterfesten Windharfe aus Metall werden durch Luftströme zum Schwingen gebracht. Surrende Klänge entstehen. Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, dankt dem Förderverein Altenstein Glücksbrunn e. V.: „Mit seiner großzügigen Spende hat der Förderverein erneut geholfen, ein wichtiges Gestaltungselement im Schlosspark Altenstein wiederherzustellen und erlebbar zu machen. Durch die Klänge der Äolsharfe wird die Parkszenerie am Chinesischen Häuschen vervollkommnet.“
Bereits seit 1802 sind Windharfen für den Altensteiner Park belegt. Knapp 100 Jahre lang sind sie in der künstlich erweiterten Felsnische im Hohlen Stein am Chinesischen Häuschen durch historische Dokumente nachweisbar. Ende des 19. Jahrhunderts ging jedoch die notwendige Luftbewegung in der Nische verloren, da die Vegetation am Felsen zu dicht geworden war. Die neue Äolsharfe ist so fein justiert, dass auch geringe Windbewegungen sie zum Klingen bringen werden.
Geräusche spielten in der Gartenkunst um 1800 eine wichtige Rolle. Plätschern und Rauschen künstlicher Wasserfälle waren ebenso bewusst gewählte akustische Ausstattungselemente in sentimentalen Landschaftsgärten wie die Klänge von Windharfen. Vor dem Auge des Betrachters verborgen, war die Äolsharfe auf dem Altenstein effektvolles akustisches Stimmungselement der Parkszenerie und ergänzte die zarten Klänge der kleinen Glasglöckchen am Chinesischen Häuschen. Diese Kombination ist nun wieder erlebbar.
Abbildung:
Äolsharfe in einer Felsnische im Hohlen Stein, Foto: STSG, Susanne Rakowski