Anlass für die aufwendige Maßnahme war ein defektes Entwässerungssystem. Der problematische Baugrund des Schlossbergs hatte immer wieder Verschiebungen und Leitungsrisse bewirkt, so dass Regenwasser vom Hof und den Dächern nicht mehr geregelt abfließen konnte. Zum Schutz der Bausubstanz war deshalb eine Neuverlegung nötig. Außerdem hat sich durch intensivere Nutzung der Bedarf für eine leistungsfähige Stromversorgung im Hof erhöht.
Zur Verlegung der neuen Leitungssysteme mussten Gräben im Hof gezogen werden. Die aufwendige ornamentale Hofpflasterung sollte dabei keinen Schaden nehmen. Die Gräben schnitten deshalb nicht geradlinig durch den Hof, sondern folgten den radial um den Brunnen verlaufenden Pflasterbahnen. Darin wurden die neuen Leitungen verlegt, darunter auch Leerrohre für Anschlüsse, die bei der notwenigen Sanierung des Alten Nordflügels gebraucht werden. In den Untergrund des Hofs wurden außerdem Senkelektranten eingelassen, die bei Veranstaltungen leistungsfähige Stromanschlüsse bieten.
Abschließend gingen die Pflasterer ans Werk. Mit viel Liebe zum Detail schafften sie es, die Spuren der Eingriffe unsichtbar zu machen. Einen kleinen Unterschied gibt es aber doch: Durch die Verlegung einer ebenen Plattenbahn entlang des Nordflügels wurde die Befahrbarkeit des Schlosshofs mit Kinderwagen, Rollstühlen und Gehhilfen deutlich verbessert.
Abbildungen:
– Schloss Sonderhausen, Schlosshof mit teils wieder verfüllten Gräben im Herbst 2019, Foto: Daniel Rimbach
-Schloss Sonderhausen, Schlosshof nach Abschluss der Arbeiten, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Carola Niklas