In der Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt beginnt am 5. Mai die Vortragsreihe „Paradiesgärten – Gartenparadiese“, das Begleitprogramm zur gleichnamigen Ausstellung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Bis Mitte September sind 11 Vorträge geplant, jeweils an Donnerstagen um 18 Uhr inmitten der Ausstellung.

Zum Auftakt am 5. Mai spricht Dr. Rainer Müller vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie zum Thema: „Im Zeichen der Reform. Die Erfurter Peterskirche und die Architektur der Hirsauer Reform in Thüringen“. Er führt ein in die Grundzüge einer der wichtigsten klösterlichen Erneuerungsbewegungen des Hochmittelalters und seine Auswirkungen auf den thüringischen Raum. Baulich zeugen die Klosterkirchen von Erfurt (St. Peter), Paulinzella und Thalbürgel von den Einflüssen dieser Strömung. Am Beispiel der Erfurter Peterskirche zeigt Müller, dass die Wahl von Motiven programmatischen Charakter trug und als Manifest der Reform gelesen werden kann. Der Vortrag stellt Ergebnisse der Bauforschung vor und demonstriert, in welcher Form sich die Inhalte der Reform in der Architektur niedergeschlagen haben.

Vortrag „Im Zeichen der Reform. Die Erfurter Peterskirche und die Architektur der Hirsauer Reform in Thüringen“
Dr. Rainer Müller, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
Donnerstag, 5. Mai 2022, 18 Uhr, Einlass ab 17.45 Uhr
Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt
Eintritt frei

Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“
Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt
bis 31.10.2022
Di-So 10-18 Uhr
Tickets: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familienticket ab 16 Euro
Feierabendticket ab 17 Uhr: 4 Euro
Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogamm:
https://shop.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

 

 

Weitere Vortragstermine:

 

12.5.2022

Gartenkünstler in Thüringen

Dietger Hagner, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

 

19.5.2022

Höfische Küchen- und Nutzgärten in Vergangenheit und Gegenwart

Jost Albert, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

 

2.6.2022

Gartenkultur in Thüringen

Dr. Martin Baumann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

16.6.2022

Mittelalterliche Klostergärten als Paradiesgärten

Dr. Rita Hombach, Köln

 

30.6.2022

Orangerien als Ausdruck höfischer Repräsentation am Beispiel der herzoglichen Orangerie Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

7.7.2022

Die Orangerie von Bendeleben

Dr. Martin Baumann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

14.7.2022

Wissen wächst im Garten. Zur Bedeutung historischer Gärten

Inken Formann, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

 

1.9.2022

Kunstvolle Blumen-Stickereien – Teppichbeete in der Gartenkunst und gärtnerischen Praxis im Altensteiner Park

Dr. Daniel Rimbach und Margret Most, Bad Liebenstein

 

8.9.2022

Vereinbarkeit von Gartendenkmalpflege und Naturschutz in historischen Gärten

Stefan Wallerius, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

 

15.9.2022

Klimawandel – eine Herausforderung für die Gartendenkmale

Dr. Doris Fischer, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

 

gefördert durch

Schloss und Park Altenstein in Bad Liebenstein haben ein neues Besucherzentrum erhalten. Damit stellen die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) als Eigentümerin der Anlage und die Stadt Bad Liebenstein mit der Bad Liebenstein GmbH als wichtiger touristischer Partnerin das gemeinsame Angebot auf neue Füße. Das Besucherzentrum ist eine Maßnahme im Rahmen des Projekts SchlösserWelt Digital&Original der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird. Es wurden rund 120.000 Euro investiert.

Das neue Besucherzentrum wurde im Nördlichen Rundbau am Hofmarschallamt eingerichtet. Die Gäste werden damit an einem zentralen Ort empfangen, an dem die meisten Gäste mit PKW oder an den Wochenenden mit dem Bus-Shuttle ankommen und den Innenpark rund um das Schloss betreten. Das Besucherzentrum bietet die Möglichkeit zur individuellen Information im persönlichen Gespräch und per Medienstation. Außerdem können dort direkt Führungen gebucht und Tickets erworben werden. Auch verschiedene digitale Audio-Vermittlungsangebote sind vor Ort verfügbar. Sie können teils per Leihgerät genutzt, teils per WLAN auf das eigene Endgerät heruntergeladen werden.

Die Gestaltung nach Entwürfen des Ateliers Hähnel-Bökens lehnt sich an die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in der Erfurter Peterskirche an, in der die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten während der Bundesgartenschau (BUGA) Erfurt 2021 mehr als 300.000 Besucher empfangen konnte. Die Kombination von Scherenschnittmotiven und großformatigen historischen Ansichten sorgt nun auch im Besucherzentrum Schloss und Park Altenstein für stimmungsvolle Atmosphäre.

Den Schwung für das neue Besucherzentrum und den Betrieb in Kooperation zwischen Bad Liebenstein GmbH und Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gab die erfolgreiche Zusammenarbeit in der BUGA-Saison 2021 mit einer provisorischen Tourist-Information. Die große Nachfrage machte den Bedarf nach einem dauerhaften Gästeservice deutlich.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, ist dankbar für die Kooperation mit der Stadt Bad Liebenstein und deren Kulturbetrieb Bad Liebenstein GmbH: „Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, die gute Zusammenarbeit mit dauerhafter Perspektive zu verankern. Zugleich sind wir dankbar für die Arbeit, die der Förderverein Altenstein-Glücksbrunn e.V. in den vergangenen Jahrzehnten geleistet hat, namentlich dessen langjähriger Vorsitzender Horst Weinberg. Durch unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz hat der Verein dafür gesorgt, dass Gäste hier immer freundlich empfangen und mit hilfreichen Informationen versorgt wurden. Das ist ein entscheidendes Fundament, auf dem wir aufbauen können.“

Bad Liebensteins Bürgermeister Dr. Michael Brodführer betont: „Bad Liebenstein und der Altenstein sind ohne einander nicht denkbar. Das zeigen wir mit der kontinuierlichen Zusammenarbeit beider Institutionen. Kurstadt und Gartendenkmal werden nun als Einheit vermarktet und die Angebote eng miteinander verzahnt.“

Schloss und Park Altenstein am Südwesthang des Thüringer Waldes oberhalb von Bad Liebenstein bilden ein Ensemble aus 160 Hektar großem Landschaftspark und dem im späten 19. Jahrhundert im englischen Renaissance-Stil umgebauten Schloss. Der Park ist geprägt von einer bewegten Topographie und schroffen Felsformationen. Kleinarchitekturen aus der Zeit um 1800 wie die Ritterkapelle, das Chinesische Häuschen, das Schweizerhaus im Luisental, der Blumenkorbfelsen und die Teufelsbrücke schaffen malerische Szenerien, die an vergangene Epochen und ferne Länder erinnern.

Mit dem Projekt SchlösserWelt Digital&Original richtet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten Schlaglichter auf ausgewählte Schlösser, Burgen, Park-anlagen und Klöster ihrer insgesamt 31 Kulturdenkmale. Ziel ist die lebendige und zeitgemäße Vermittlung von Bau- und Nutzungsgeschichten. Zudem wird die große Dichte an Gartenkunstwerken in den Fokus gerückt und er-klärt, wie Parkanlagen in Zeiten der Klimaveränderung zu grünen Laboratorien werden. Außerdem soll das Projekt verstärkt auf die Nutzungsgeschichte nach 1918 aufmerksam machen und zeigen, wie eng die historischen Anlagen bis heute mit der Erfahrungs- und Lebenswelt der Menschen in Thüringen verbunden sind. Für das Projekt SchlösserWelt Digital&Original stellt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien für den Förderzeitraum 2022 bis 2024 insgesamt 3, 7 Millionen Euro bereit.

 

Besucherzentrum Schloss und Park Altenstein
Eintrittskarten, Führungen, Souvenirs
Öffnungszeiten: April bis Oktober Di-Fr 11-15 Uhr, Sa/So/feiertags 11-16 Uhr
Tel.: 03 69 61/70 05 67
besuch@schlosspark-altenstein.de
www.schlossaltenstein.de

gefördert durch

Ab 1. Mai ist der „Guckkasten Bastille“ im Ensemble Bastille am Stadtschloss Weimar nach langer coronabedingter Pause wieder geöffnet. In dem provisorisch zugänglich gemachten Teilbereich des sanierungsbedürftigen Torhauses gibt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten Einblick in die Geschichte des Gebäudekomplexes. Zudem präsentiert die weimar GmbH in den Räumen den Erlebnisort „Bach in Weimar“ mit unterhaltsam aufbereiteten Informationen zu den Weimarer Jahren des Barockkomponisten.

Das Ensemble aus mittelalterlichem Schlossturm und Renaissance-Torhaus überstand zwei verheerende Schlossbrände unbeschadet und wurde auch bei den jeweils anschließenden modernisierenden Wiederaufbaumaßnahmen nicht angetastet. Im 18. Jahrhundert erhielt der Turm eine barocke Haube, und das Hofdamenhaus wurde angebaut. Damals bürgerte sich auch die Bezeichnung „Bastille“ für das Ensemble ein. Über Jahrhunderte war hatten im Torhaus wichtige Einrichtung der herzoglichen Administration ihren Sitz, außerdem gab es Gefängniszellen. In der komfortabelsten von ihnen musste Johann Sebastian Bach 1717 einige Wochen verbringen, nachdem er ohne Einverständnis des Weimarer Herzogs einen Arbeitsvertrag in Köthen unterschrieben hatte.

Guckkasten Bastille, Burgplatz 4, 99423 Weimar, Di-So 10-17 Uhr, Eintritt frei.

 

Auf Schloss Heidecksburg finden derzeit Sondierungsgrabungen im Schlossgarten statt. Hintergrund ist die Gartendenkmalpflegerische Zielstellung für die Untere Schlossterrasse, die derzeit im Auftrag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten erarbeitet wird. Am Freitag werden die kleinen Suchgräben wieder verschlossen.

Die Grabungen ergänzen umfangreiche Recherchen anhand von Archivalien, überlieferten Plandarstellungen und Bilddokumenten. Mit gezielt angelegten schmalen Suchschnitten werden Informationen aus historischen Planunterlagen überprüft. Im Mittelpunkt stehen dabei Breite, Verlauf und Bauweise der Wege. Sie lassen sich anhand von Steinpackungen noch gut nachweisen. Sind sie kartiert und in aktuelle Pläne eingemessen, erlauben sie Rückschlüsse auf die Zuverlässigkeit von Plandarstellungen. Die Ergebnisse fließen in die Gartendenkmalpflegerische Zielstellung ein, die als Richtschnur für den künftigen Umgang mit der Gartenanlage dienen wird.

Der Schlossgarten auf der Unteren Terrasse mit dem Schallhaus im Zentrum war als regelmäßige barocke Anlage gestaltet, bevor er sich um 1800 zum Landschaftsgarten mit geschwungenen Wegen und schattenspendenden Gehölzpflanzungen wandelte. Vor allem aus dieser Gestaltungsepoche sind die Wegeverläufe noch gut nachweisbar.

Abbildung: Im Schlossgarten von Schloss Heidecksburg werden Suchschnitte angelegt, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nagel

Im Terrassengarten von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden ist es erneut zu Schäden durch Vandalismus gekommen. Unbekannte haben am Karfreitag die Reste der historischen Wasserkunst entlang der Sandsteintreppe. Steine wurden aus einer Mauer gebrochen und in die Umgebung geworfen. Zudem wurden verfassungsfeindliche Schmierereien an den Treppenwangen festgestellt. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten schätzt den Schaden auf rund 5.000 Euro. Der Vorfall wurde wie immer zur Anzeige gebracht.

Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten weist auf den besonderen Wert des Terrassengartens als Gartendenkmal hin. Zerstörungen am historischen Bestand schädigen das gemeinsame Kulturerbe und binden jährlich erhebliche Summen für die Schadensbeseitigung, die dringend für den Unterhalt der Garten- und Baudenkmale benötigt würden.

Abbildung: Vandalismusschaden im Terrassengarten von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Sylvia Lorenz

Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat am Donnerstag ihre jährliche Saisoneröffnung begangen. Schauplatz war diesmal die Klosterkirche St Peter und Paul auf dem Erfurter Petersberg. Dort geht nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in ihre zweite Runde. Die stimmungsvolle Schau macht Lust auf den Besuch historischer Gärten in ganz Thüringen. Vielerorts wird es in dieser Saison auch wieder ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm geben.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, blickt voraus auf die beginnende Saison: „Mit der Ausstellung ‚Paradiesgärten – Gartenparadiese‘ haben wir im letzten Jahr einen fulminanten Meilenstein mit Blick auf unsere Vermittlungsarbeit geschafft. Daran wollen wir anknüpfen und künftig auch anderenorts stärker für Besucherinnen und Besucher greifbar sein. Ein wichtiger Schritt dorthin ist beispielsweise ein neues Besucherzentrum im Schlosspark Altenstein, das wir Ende April eröffnen. Nicht weniger bedeutsam ist dafür aber auch der große Blumenstrauß an Veranstaltungen und Vorträgen, mit denen wir in diesem Jahr in unseren Denkmalen aufwarten.“

Zu den Höhepunkten im Jahresprogramm gehören die Angebote im Rahmen der Thüringer Schlössertage zu Pfingsten, die Dornburger Schlössernacht und der Tag des offenen Denkmals. Vortragsreihen mit Experten in Sachen Gartenkunst und Gartendenkmalpflege finden über den Sommer hinweg in der Erfurter Peterskirche und in der Herzoglichen Orangerie Gotha statt.

  

Paradiesgärten – Gartenparadiese

Die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ ist ab Karfreitag bis zum 31. Oktober 2022 für das Publikum geöffnet. Thema der Ausstellung ist die Gartenkunst, deren Epochen sich in Thüringen in außergewöhnlicher Dichte nacherleben lassen. Während im Mittelalter die Klöster bei der Förderung und Verbreitung der Gartenkultur führend waren, übernahmen die Fürstenhöfe seit der frühen Neuzeit diese Rolle. An den historischen Gärten und Parks in der Obhut der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ist diese Entwicklung ablesbar. Gartenanlagen der Renaissance und des Barock sowie Landschaftsparks sind erhalten. Die Ausstellung vermittelt Einblicke in ihre Entstehungsgeschichte und die Ideenwelt ihrer Schöpfer und schlägt den Bogen zur Gartendenkmalpflege der Gegenwart.

Historischer Ausgangspunkt der Ausstellung ist die mittelalterliche Kultur der Klostergärten, die anhand des früheren Klosters St. Peter und Paul entwickelt wird. Das bis ins frühe 18. Jahrhundert bestehende Kloster verfügte über einen Garten im Kreuzgang, Obst-, Gemüse-, Kräuter- und Weingärten. Im theologischen Denken des Mittelalters waren diese Nutz- und Wandelgärten verbunden durch die Vorstellung, einen irdischen Vorgeschmack auf das Paradies zu geben.

 

„Paradiesgärten – Gartenparadiese“

Ausstellung in der Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt

15.4. bis 31.10.2022

Di-So 10-18 Uhr

Tickets 8 Euro, ermäßigt 4 Euro

Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogamm:

https://shop.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

 

 

Ausgewählte Veranstaltungshöhepunkte 2022

 

Thüringer Schlössertage 3. bis 6. Juni 2022

Thema: „Aufgeblättert! Von der Kanzlei zur Hofbibliothek“

Schlösser waren nicht nur Orte des Vergnügens und der Pracht. Sie waren vielmehr auch Arbeitsorte und dienten neben der fürstlichen Hofhaltung vor allem auch als Orte der Landesverwaltung und der niederen Gerichtsbarkeit. Und was im Mittelalter Urkunden, das waren in der Frühen Neuzeit Akten. Mächtige Archivgewölbe schützen die umfangreichen und wertvollen Archivbestände, in langen Regalreihen stehen dicke Aktenmappen Seite an Seite. Viele Archive hatten oder haben daher noch heute ihren Sitz auf den Schlössern, wo sie einst angelegt wurden. All diese Facetten früherer Schriftlichkeit lassen sich bis heute eindrücklich in den Schlössern Thüringens erleben und bei thematischen Führungen sowie unterhaltsamen Veranstaltungen wiederentdecken. Vor den Augen der Besucher entfaltet sich so ein buntes und vielfältiges Bild aller Aspekte frühneuzeitlicher Literalität. Die Schlösser der Schatzkammer Thüringen beteiligen sich mit den Schlössertagen zugleich am Themenjahr Thüringens 2022 unter dem Motto „Welt übersetzen“.

Programm unter www.schatzkammer-thueringen.de

 

„75 Jahre Kinderdorf Wilhelmsthal“ in Schloss und Park Wilhelmsthal am 1. Juli 2022

Veranstaltung in Kooperation mit dem AWO AJS gGmbH Jugendhilfeverbund Westthüringen, verbunden mit einem Tag der Offenen Tür im früheren Bildungszentrum, das auf dem Gelände des historischen Landschaftsparks gelegen ist.

 

Dornburger Schlössernacht am 20. August 2022

Die Dornburger Schlössernacht auf dem „Balkon Thüringens“ ist ein Sommerabend voller musikalischer und artistischer Darbietungen in den Schlossgärten und den drei Schlössern. Zu den musikalischen Höhepunkten des Abends zählen die Octavians und die deutsch-argentinische Band Tango Misterio. Besondere Hingucker sind die Stelzenkünstler von Art Tremondo mit ihren phantastischen Kostümen. Eine Schwarzlichtshow und ein Feuerzauber spielen im nächtlichen Schlosspark mit der Anziehung von Licht in verschiedenen Formen – ebenso natürlich auch das Höhenfeuerwerk aus dem Saaletal zum Abschluss der Schlössernacht. Zuvor aber funkelt der Schlosspark im Schein von vielen hundert Laternen und lädt zum Flanieren von einem zum anderen musikalischen Erlebnis ein: Klezmerklänge, Swing aus New Orleans, Tuba-Duo oder Renaissancemusik – abwechslungsreich und sommerlich beschwingt.

Verführerische gastronomische Angebote aus der Region und Thüringer Weine bieten sommerlichen Gaumengenuss.

Programm und Tickets unter www.schloessernacht-dornburg.de

 

Schlösserkindertag am 20. September 2022

Die „Schatzkammer Thüringen“ feiert den Internationalen Kindertag mit dem „Thüringer Schlösserkindertag“ und lädt alle Kinder in die Schlösserwelt Thüringens ein. Bei einer Zeitreise in vergangene Jahrhunderte könnt ihr manche Dinge erleben, die es im normalen Museumsbetrieb sonst nicht gibt.

Programm ab Sommer unter www.schatzkammer-thueringen.de

 

Festtag „100 Jahre Museum Dornburger Schlösser“ am 8. Oktober 2022

Vor 100 Jahren wurden die Dornburger Schlösser bei Jena als Museum eröffnet. Trägerschaft und Konzeption oblagen damals der Goethe-Gesellschaft. Im Mittelpunkt des Interesses an der Anlage stand ein prägender mehrwöchiger Aufenthalt des alternden Dichters auf den Dornburger Schlössern. Später gehörten die Schlösser zu den Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur und zur Klassik Stiftung Weimar, seit 2009 zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Gemeinsam blicken die Institutionen auf 100 Jahre Geschichte als Museum und Goethe-Gedenkstätte zurück.

 

 

Zwei Vortragsreihen zu Gartenkunst und Gartendenkmalpflege

 

Zwei Vortragsreihen geben in dieser Saison Einblicke in die Gartenkunst in Thüringen und die Gartendenkmalpflege im Verantwortungsbereich der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. In der Erfurter Peterskirche begleitet das Vortragsprogramm die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“, eine zweite Reihe gibt es in der Herzoglichen Orangerie Gotha.

 

Vortragsreihe „Paradiesgärten – Gartenparadiese“

Mai – Sept 2022

Erfurt, Peterskirche

 

jeweils donnerstags, 18 Uhr

 

5.5.2022

Im Zeichen der Reform. Die Erfurter Peterskirche und die Architektur der Hirsauer Reform in Thüringen

Dr. Rainer Müller, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

12.5.2022

Gartenkünstler in Thüringen

Dietger Hagner, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

 

19.5.2022

Höfische Küchen- und Nutzgärten in Vergangenheit und Gegenwart

Jost Albert, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

 

2.6.2022

Gartenkultur in Thüringen

Dr. Martin Baumann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

16.6.2022

Mittelalterliche Klostergärten als Paradiesgärten

Dr. Rita Hombach, Köln

 

30.6.2022

Orangerien als Ausdruck höfischer Repräsentation am Beispiel der herzoglichen Orangerie Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

7.7.2022

Die Orangerie von Bendeleben

Dr. Martin Baumann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

14.7.2022

Wissen wächst im Garten. Zur Bedeutung historischer Gärten

Inken Formann, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

 

1.9.2022

Kunstvolle Blumen-Stickereien – Teppichbeete in der Gartenkunst und gärtnerischen Praxis im Altensteiner Park

Dr. Daniel Rimbach und Margret Most, Bad Liebenstein

 

8.9.2021

Vereinbarkeit von Gartendenkmalpflege und Naturschutz in historischen Gärten

Stefan Wallerius, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

 

15.9.2022

Klimawandel – eine Herausforderung für die Gartendenkmale

Dr. Doris Fischer, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

 

 

Vortragsreihe zu den Thüringer Gartenparadiesen

Herzogliche Orangerie Gotha, Orangenhaus

jeweils Dienstag, 18 Uhr

 

24.5.2022

Gartenkultur in Thüringen

Dr. Martin Baumann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

7.6.2022

Gartenkünstler in Thüringen

Dietger Hagner, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

 

21.6.2022

Die Entwicklung des herzoglichen Parks Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

28.6.2022

Kamelien für den Herzog

Matthias Hey, Gotha

 

5.7.2022

Die Orangerie als Statussymbol und Ausdruck höfischer Repräsentation in Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

23.8.2022

Klimawandel – eine Herausforderung für die Gartendenkmale

Dr. Doris Fischer, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Schloss Molsdorf erhält derzeit eine neue Löschwasserzisterne. Damit wird der Brandschutz für das Gebäude mit seiner historischen Ausstattung optimiert. Rund 270.000 Euro investiert die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten für die wichtige Sicherheitsmaßnahme. Sie wird voraussichtlich bis zur letzten Aprilwoche abgeschlossen.

Der Neubau einer Zisterne ist nötig, weil die verfügbaren Hydranten allein nicht ausreichend Wasserdruck über einen längeren Zeitraum garantieren. Ein Rückgriff auf die Teiche im Park kam nicht in Betracht, sie erfüllen nicht die Anforderungen an Löschwasserbecken und führen nicht ausreichend Wasser. Die neue Zisterne fasst 140 Kubikmeter Wasser. Damit kann nun im Brandfall die Zeit bis zum Eintreffen großer Löschfahrzeuge gut überbrückt werden.

Als günstigster Standort für die Zisterne erwies sich bei den Planungen der Schlossplatz. Hier ist der Zugriff für die Feuerwehr unkompliziert möglich, und es profitieren auch benachbarte Gebäude wie die Kirche von dem zusätzlichen Reservoir. Zudem konnte auf diese Weise ein gartendenkmalpflegerisch bedenklicher Eingriff in den Schlosspark vermieden werden.

 

Abbildung:

– Neue Löschwasserzisterne für Schloss Molsdorf, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Carolin Schart

In der Herzoglichen Orangerie Gotha wurde am Sonntag das neu errichtete Kamelienhaus eröffnet. Das rund 260.000 Euro teure Gebäude wird vollständig durch Spenden finanziert. Nun wird der durch einen Virusbefall dezimierte Kamelienbestand nach historischem Vorbild neu aufgebaut.

Das Kamelienhaus entstand innerhalb von etwa 15 Monaten am Standort des historischen Kamelienhauses hinter dem nördlichen Treibhaus der barocken Orangerie. Die Rück- und die Seitenwände bestehen aus Beton, das Dach und die Nordfassade aus Stahl und Glas. Die massiven Wände und die Einsenkung in die Erde sorgen für thermischen Ausgleich. Zusammen mit der Ausrichtung nach Norden entsteht so ein ideales Klima für die ursprünglich aus Ostasien stammenden Pflanzen. Geheizt werden muss erst ab etwa -7 Grad Kälte.

Die Kosten für das Gebäude konnten aufgrund ehrenamtlichen Engagements aus Spenden finanziert werden. Erste Sammlungen initiierte der Förderverein „Orangerie-Freunde“ Gotha e.V. 2015. Insgesamt kamen seither 180.000 Euro zusammen. Weitere 70.000 Euro wurden durch Eigenleistungen und kostenlosen Firmenleistungen – etwa die Planung durch den Architekten Michael Leepin und das Ausheben der Baugrube – erbracht. Auch der Restbetrag von 10.000 Euro, vorfinanziert durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Bauherrin, soll noch mit Spenden ausgeglichen werden.

Arbeitsleistungen wurden gespendet durch die Firmen Michael Leepin, GKL Planer Erfurt (Planung), ibah Ingenieurbüro Axel Heuchling, Gotha (Planung), Firma Heinz Werner, Aschara (Baugrube), Firma Kieser, Gotha (Kies), Firma BAW Baumaschinen Gotha (Radladermiete), Spedition Geis (Pflanzentransport).

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, ist beeindruckt von der Spendenbereitschaft: „Dass wir heute das Kamelienhaus seiner Bestimmung übergeben können, ist das Verdienst vieler Spenderinnen und Spender, die sich vom begeisterten Werben der „Orangerie-Freunde“ Gotha haben mitreißen lassen. Wir danken allen, die sich unermüdlich für das Projekt eingesetzt, auf den Erfolg vertraut und Geld und Arbeit gespendet haben. Die gemessen an der Summe sehr kurze Zeit von der Idee bis zur Umsetzung zeigt, dass es für viele ein wirkliches Herzensprojekt ist.“

Mit der Fertigstellung sind bereits die ersten neuen Kamelien in das Kamelienhaus eingezogen. Der Neuaufbau der Sammlung war nötig geworden, nachdem ein Virus 2020 den bisherigen Bestand binnen Wochen vernichtet hatte. Nun wird der Bestand aus historischen Sorten neu aufgebaut. Die Pflanzen stammen ausschließlich aus nachweisbarer Herkunft, womit künftige Schäden vermieden werden sollen. Die bisher 30 Kamelien wurden vom Botanischen Garten Berlin-Dahlem, dem Schlossgarten Bad Homburg und den Botanischen Sammlungen in Zuschendorf abgegeben. Sammlungsziel ist es, mit 70 bis 100 eingetopften oder ausgepflanzten Exemplaren einen Ausschnitt aus dem historischen Kameliensortiment der Herzoglichen Orangerie Gotha im 19. Jahrhundert zu präsentieren.

Immergrüne Blätter, große Blüten und ein buntes Farbenspiel – die in Japan und China heimische Kamelie erfreute sich nach dem Import der Teestrauchgewächse seit dem 18. Jahrhundert zunehmender Beliebtheit an den europäischen Höfen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine Kamelienmode. Das Sammeln und Züchten einer großen Sortenvielfalt wurde zum Aushängeschild anspruchsvoller Gärten. In der Herzoglichen Orangerie gab es laut Inventar aus dem Jahr 1871 einen eindrucksvollen Bestand von 670 Kamelien.

Abbildung: Eröffnung des Kamelienhauses in der Herzoglichen Orangerie Gotha, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nagel

Am kommenden Sonntag, dem 3. April 2022, wird in der Herzoglichen Orangerie Gotha die Eröffnung des neuen Kamelienhauses gefeiert, das vollständig aus Spenden finanziert wurde. Ab 13.30 Uhr laden die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der „Orangerie-Freunde“ Gotha e.V. zu einem Tag der offenen Tür mit Sonderführungen.

In der Zeit bis 17 Uhr bieten Matthias Hey und Parkverwalter Jens Scheffler und regelmäßig Kamelienführungen durch die Orangerie und das Kamelienhaus an. Um 13.45 Uhr und 15.30 Uhr gibt es das Kinderangebot „Hör mal im Garten“ als Familienführung. Iris Palzer von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten präsentiert dabei einen Audiowalk von Kindern für Kinder durch den Herzoglichen Park, der auch das ganze Jahr über als Download-Angebot genutzt werden kann. Versüßt wird der Nachmittag durch das Café-Angebot des „Orangerie-Freunde“ Gotha e.V.

Auf dem Oberschloss Kranichfeld beginnt am 1. April die Saison. Bis Ende Oktober ist die Anlage dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

In der per Ilm-Radwanderweg gut erreichbaren Burg können Besucherinnen und Besucher den Spuren der Geschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert folgen und die eindrucksvolle Aussicht vom Dicken Turm genießen. Zu den bevorstehenden Höhepunkten der Saison gehört das Burgfest am Pfingstwochenende.

Foto: Oberschloss Kranichfeld, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Constantin Beyer