Einblicke in die Gartendenkmalpflege bei der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) gibt am 8. Juli um 18 Uhr deren Gartenreferent Dipl.-Ing. Dietger Hagner in der Erfurter Peterskirche. Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in dem Sakralbau mitten auf dem BUGA-Areal des Erfurter Petersbergs.

Mit Pflanzen gestaltete Kunstwerke erfordern ein besonderes Verständnis vom Denkmalcharakter und entsprechende Maßnahmen zu dessen Erhaltung. Seit den 1970er Jahren hat sich das Bewusstsein für historische Gärten als Kulturdenkmale von eigenem Wert etabliert. Der Vortrag geht auf die Geschichte des Fachs ein, vor allem aber auf Grundsätze, Konzepte und Praxis der Gartendenkmalpflege in der Gegenwart am Beispiel der Gartenanlagen der STSG. Auch die neuen Herausforderungen infolge des Klimawandels spielen dabei eine Rolle.

Die Peterskirche liegt im BUGA-Areal des Petersbergs. Für den Zugang wird deshalb ein gültiges BUGA-Ticket benötigt. Kontaktdaten werden erfasst. Die Teilnehmerzahl ist auf 60 Personen begrenzt. Der Zugang erfolgt an der Nordseite, gegenüber der Defensionskaserne.

Donnerstag, 8. Juli 2021, 18 Uhr, Erfurt, Peterskirche

www.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

 

Abbildung: Restaurierter Blumengarten vor dem Sommerpalais Greiz, Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

Am Sonntag hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in der Herzoglichen Orangerie Gotha ihre jährliche Saisoneröffnung begangen – coronabedingt fast zwei Monate später als sonst üblich. Während der Veranstaltung wurde der Christian-August-Vulpius-Preis verliehen. Außerdem wurde die Ausstellung „Im Garten der Goldenen Früchte“ im Orangenhaus offiziell eröffnet.

Christian-August-Vulpius-Preis

Der Christian-August-Vulpius-Preis ging in diesem Jahr an den Werratalverein, Zweigverein Brandenburg e.V. Mit dem undotierten Preis würdigt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten jährlich besondere Verdienste von Einzelpersonen und Vereinen, die sich ehrenamtlich für das kulturelle Erbe einsetzen. Laudator Dr.-Ing. Thomas Ludwig, Mitglied des Sachverständigen Beirats der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, betonte die identitätsstiftende Bedeutung ehrenamtlichen Engagements: „In jedem Ort Thüringens, in dem eine Burg, ein Kloster, ein Schloss mit seinem Park steht, gibt es Menschen, denen der Erhalt dieser Zeugen der Geschichte am Herzen liegt, die sich dafür einsetzen, dass sie erhalten bleiben, gepflegt werden, besucht werden können.“ Rund um die Brandenburg bei Lauchröden an der Werra stand die Beziehung der Menschen zu „ihrer“ Burg lange Zeit unter besonderen Vorzeichen. Ort und Burg lagen im streng bewachten Schutzstreifen der DDR-Grenzanlagen. Nach dem Mauerbau war die Burg auch für Einheimische viele Jahre lang nicht zugänglich. Erst spät lenkten die Behörden ein, ab 1988 konnte die Ruine unter Bewachung besucht werden. Noch im April 1989 gründete sich eine Interessengemeinschaft und lenkte die denkmalpflegerische Aufmerksamkeit auf die Landmarke. Der Mauerfall sorgte für Aufbruchstimmung: „Totgeschwiegen und dem Verfall preisgegeben, war die Brandenburg dennoch Teil des Lebens der Bewohner von Lauchröden und Herleshausen geblieben, den Schwesterorten auf beiden Seiten des Werratals“, gab Ludwig die emotionale Beziehung zum Denkmal wieder. Der Verein wurde gegründet, selbstverständlich mit Mitgliedern von beiden Seiten der früheren Grenze. Der Laudator würdigte die vielen und vielfältigen Aktivitäten des Vereins für das Denkmal, dessen Erforschung und Vermittlung, Veranstaltungen sowie nicht zuletzt die umgebenden Naturschätze. Den Preis, einen Porzellanlöwen, übergab Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, im Beisein von Thüringens Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, dem Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, und dem Gothaer Oberbürgermeister Knut Kreuch.

V.l.n.r. Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Reinhard Schneider und Jens Griebel vom Brandenburgverein, Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff und Laudator Dr. Thomas Ludwig. Foto: Thüringer Staatskanzlei, Rosa Schulz

 

Ausstellung „Im Garten der Goldenen Früchte“

Im Anschluss wurde die Ausstellung „Im Garten der Goldenen Früchte“ eröffnet, ein Beitrag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zum Programm des BUGA-Außenstandorts Gotha. Die Ausstellung zur Orangeriekultur ist am historischen Schauplatz des Geschehens eingerichtet, im Organgenhaus der Herzoglichen Orangerie.

Im Zentrum stehen Geschichte und Praxis der Orangeriekultur. Von der mythologischen Bedeutung von Zitrusfrüchten in der Frühen Neuzeit bis zu Tipps für eigene Versuche der Ananastreiberei spannt sich der weite Bogen vielfältiger Themen.

Welche Orangeriepflanzen gibt es? Wie zieht man Zitrusgewächse? Wie verwendet man die Früchte? Woher kommen Kamelien? Welche Geräte und Pflanzgefäße wurden verwendet, wie wurden sie hergestellt? – Auf all diese Fragen findet man im Orangenhaus eine Antwort.

Zugleich hält die Ausstellung praktische Hinweise bereit und lädt zum Ausprobieren ein. So sind für das gedeihliche Wachsen der Pflanzen spezielle Erdmischungen wichtig. Die Bestandteile hierfür sind in einem sogenannten Erdlabor aufgestellt. Besucher werden eingeladen, selbst eine Ananas zu vermehren.

Im zweiten Teil der Ausstellung wird die beeindruckende Geschichte der Herzoglichen Orangerie Gotha erzählt, inszeniert mit einem symbolischen Orangenhain und einer Bilderwand, die manches Geheimnis der Goldenen Früchte lüftet. Hier finden sich Antworten auf die Frage, was das Sammeln und Pflegen von pflanzlichen Exoten in der Frühen Neuzeit so attraktiv machte, dass sich auch Herrscher eigenhändig darum bemühten.

 

Im Garten der Goldenen Früchte

Herzogliche Orangerie Gotha, Orangenhaus (nördliches Orangeriegebäude)

Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr, Eintritt frei

bis 20. September 2021

Am kommenden Sonntag laden die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha und die Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach gemeinsam zu einem umfangreichen Programm rund um Schloss Friedenstein und die Herzogliche Orangerie Gotha. Es ist der coronabedingt verschobene Start in die BUGA-Saison.

Unter dem Motto „Erlebnis Kammermusik! Flanieren, verweilen, genießen“ präsentieren ab 11.30 Uhr bis in die späten Abendstunden sieben unterschiedliche Ensembles der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach auf der großen Bühne im Schlosshof und im Ostgarten von Schloss Friedenstein kammermusikalische Werke. Der Vorverkauf läuft bereits.

Beide Stiftungen begleiten mit jeweils einer Ausstellung die BUGA-Saison. Beide öffnen am 4. Juli offiziell. Im Herzoglichen Museum steht ab 10 Uhr unter dem Titel „Muschelblüten, Blumenbücher und ein Orangerie-Modell“ restaurierte Kunst der Stiftung Schloss Friedenstein rund um den Garten im Mittelpunkt. Ab 14 Uhr ist im Orangenhaus die Ausstellung „Im Garten der Goldenen Früchte“ geöffnet, der Beitrag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zum Angebot des BUGA-Außenstandorts Gotha. Dort gibt es ab 14.15 Uhr zum Auftakt Führungen mit begrenzter Teilnehmerzahl durch die Ausstellung, das Orangerieparterre und den Englischen Garten, außerdem Salonmusik mit dem Duo Divers.

Der Verein „Orangerie-Freunde“ Gotha e.V. begleitet den Nachmittag in der Orangerie mit dem ersten der beliebten Kaffeenachmittage in diesem Jahr. Von 14 bis 17 Uhr werden selbstgebackene Kuchen, Kaffeevariationen, Orangerie-Sekt und alkoholfreie Getränke angeboten. Der Erlös der Veranstaltung kommt der Fertigstellung des neuen Kamelien-Hauses am historischen Standort hinter dem nördlichen Treibhaus zugute. Es gelten die aktuell für die Gastronomie vor-geschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln. Ein Mund-Nasen-Schutz muss bis zum Erreichen des Platzes getragen werden.

 

Programm

Ensembles der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach

Bühne im Schlosshof

11.30-12.30 Uhr            Blechbläserensemble

 

Bühne im Ostgarten

13.30 – 14.30 Uhr          Gothardus Bratschenquartett

15.00 – 16.00 Uhr          Trio Nuance

16.30 – 17.30 Uhr          Philharmonisches Quartett

 

Bühne im Schlosshof

18.00 – 19.00 Uhr          Bläserquintett/

19.30 – 20.30 Uhr          Spohr-Quartett

21.00 – 22.00 Uhr          Bläseroktett und weitere Mitglieder der Thüringen Phil-harmonie Gotha-Eisenach

 

Einzelticket: 15,-€, Zwei Tickets: 25,- €, Kombiticket für alle Konzerte: 50,-€

Tickets erhalten Sie im Ticket-Service-Büro am Hauptmarkt sowie bei allen bekannten VVK-Stellen und online beim Ticketshop Thüringen. Weitere Infos unter www.thphil.de

 

 

Tag der offenen Tür anlässlich der Eröffnung der Ausstellung “Im Garten der Goldenen Früchte”

 

Herzoglicher Park, Orangerie

 

14.15 Uhr                     Führung durch das Orangerieparterre

14.30 Uhr                     Salonmusik mit dem Duo Divers

15.00 Uhr                      Führung durch die Ausstellung “Im Garten der Goldenen Früchte”

15.15 Uhr                     Führung durch den Englischen Garten

15.45 Uhr                     Führung durch das Orangerieparterre

16.00 Uhr                     Salonmusik mit dem Duo Divers

 

Ausstellungen

 

„Im Garten der Goldenen Früchte“
Herzogliche Orangerie, Orangenhaus

Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr, Eintritt frei

bis 20. September 2021

Die Ausstellung „Im Garten der Goldenen Früchte“ ist Teil des Programms der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten an ihren BUGA-Außenstandorten. Sie gibt Einblicke in die Geschichte und Praxis der Orangeriekultur. Von der mythologischen Bedeutung von Zitrusfrüchten in der Frühen Neuzeit bis zu Tipps für eigene Versuche der Ananastreiberei spannt sich der Bogen vielfältiger Themen.

Welche Orangeriepflanzen gibt es? Wie zieht man Zitrusgewächse? Wie verwendet man die Früchte? Woher kommen Kamelien? Welche Geräte und Pflanzgefäße wurden verwendet, wie wurden sie hergestellt? Auf all diese Fragen findet man im Orangenhaus eine Antwort. Zugleich hält die Ausstellung praktische Tipps bereit und lädt zum Ausprobieren ein. So sind für das gedeihliche Wachsen der Pflanzen spezielle Erdmischungen wichtig. Die Bestandteile hierfür sind in einem Erdlabor aufgestellt. Besucher werden eingeladen, selbst eine Ananas zu vermehren. Im zweiten Teil der Ausstellung wird die beeindruckende Geschichte der Herzoglichen Orangerie Gotha erzählt. Inszeniert mit einem symbolischen Orangenhain und einer Bilderwand, die manches Geheimnis der Goldenen Früchte lüftet, aber auch spannende Fragen aufwirft.

 

Muschelblüten, Blumenbücher und ein Orangerie-Modell – Restaurierte Kunst rund um den Garten

Herzogliches Museum, Ausstellungskabinett

4. Juli bis 3. Oktober 2021

4. Juli 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr Kurzführungen zur Präsentation im Herzoglichen Museum mit der Kuratorin Ulrike Eydinger

Anlässlich der diesjährigen Bundesgartenschau in Erfurt präsentiert die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha aus ihren Sammlungen eine exquisite Auswahl von Objekten rund um das Thema Garten. Zu sehen sein werden bislang unbekannte oder aufgrund ihrer Empfindlichkeit nur selten ausgestellte Kunstwerke, die sich einst in der Kunstkammer befanden und eng mit der Gothaer Gartenlandschaft des 17. und 18. Jahrhunderts verknüpft sind.

Wie beliebt Conchylien-Bouquet und Co. schon bei den ehemaligen Schlossbewohnern und ihren Gästen waren, bezeugten noch bis vor Kurzem Abnutzungs-spuren und -schäden. Die Restauratoren aber haben großartige Arbeit geleistet: Alle Stücke sind jüngst mit phantastischen, teils spektakulären Ergebnissen aufwändig restauriert worden, weshalb die kleine Schau auch das Vorher und Nach-her der Objekte thematisieren wird.

Die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha dankt Land Thüringen, dem Freundeskreis der Kulturstiftung der Länder e.V. und dem Freundeskreis Kunstsammlungen Schloss Friedenstein Gotha e.V. für ihre großzügige finanzielle Unterstützung der fünf Restaurierungsprojekte sowie dem Studiengang Konservierung und Restaurierung der FH Erfurt für die restauratorische Mitwirkung.

 

Für alle Veranstaltungen gelten die aktuellen Regeln und Verordnungen zum Infektionsschutz.

 

 

Abbildung:

Schloss Friedenstein mit Herzoglicher Orangerie, Foto Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

Baufachleute verschiedener Spezialgebiete geben am 1. Juli um 18 Uhr in der Erfurter Peterskirche Einblicke in die Sanierungsarbeiten an dem romanischen Baudenkmal in den vergangenen Jahren. Dank Förderung durch die Thüringer Staatskanzlei in Höhe von 5 Millionen Euro waren mit Blick auf die derzeitige BUGA umfangreiche Maßnahmen möglich. Mit der Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ hat sich die frühere Klosterkirche binnen kurzer Zeit zum Besuchermagneten entwickelt.

Architektin Silvia Wagner, Leiterin der Bauabteilung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, erläutert gemeinsam mit dem Planungsteam die Konzeption und die Maßnahmen. Der beauftragte Architekt Frank Spangenberg, der Restaurator Stephan Scheidemann und der Technikplaner Stefan Schmidt erläutern den Weg von den ersten Planungsschritten bis zur Umsetzung. Schwerpunkte sind der Ausbau für die Veranstaltungs- und Ausstellungsnutzung einschließlich der behutsamen Integration der dafür benötigten Technik und die Restaurierung der Sandsteinfassaden mit ihrem 900 Jahre alten Bauschmuck.

Die Peterskirche liegt im BUGA-Areal des Petersbergs. Für den Zugang wird deshalb ein gültiges BUGA-Ticket benötigt. Kontaktdaten werden erfasst. Die Teilnehmerzahl ist auf 60 Personen begrenzt. Der Zugang erfolgt an der Nordseite, gegenüber der Defensionskaserne.

Donnerstag, 1. Juli 2021, 18 Uhr, Erfurt, Peterskirche
www.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

Abbildung: Klosterkirche St Peter und Paul in Erfurt, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Philipp Hort

Im Herzoglichen Park Gotha finden derzeit Verkehrssicherungsmaßnahmen an Bäumen statt. Überwiegend geht es dabei um Folgen der langen Trockenperioden in den letzten Jahren. In erster Linie werden akute Gefahrenquellen beseitigt, die bei den regelmäßigen Kontrollen festgestellt wurden.

Insgesamt gibt es im Herzoglichen Park rund 3.500 Bäume. Ein großer Teil davon ist älter als 150 Jahre. Besonders unter der Trockenheit gelitten haben die 200jährigen Rotbuchen. Sie können schlechter als andere Baumarten mit Trockenstress umgehen. Krankheitserreger, Viren und holzzerstörende Pilze haben dann leichtes Spiel, in die Bäume einzudringen und Schäden zu verursachen. Rotbuchen machen den größten Teil der voraussichtlich 60 bis 80 Bäume aus, die in diesem Jahr im Park gefällt werden müssen. Ersatzpflanzungen sind für den Herbst geplant, doch können dadurch die Verluste der vielen Altbäume nicht vollständig kompensiert werden.

Abbildung: Trockenheitsgeschädigte Rotbuche im Herzoglichen Park Gotha, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Jens Scheffler

Am 27. Juni 2021 kann im Rahmen des Tags der Architektur zwischen 13 und 15 Uhr der Turm der ehemaligen Schlosskirche auf Schloss Schwarzburg besichtigt werden. Der Turm wurde in den vergangenen Jahren instandgesetzt und dient mit einer neuen verbindenden Brücke künftig als zweiter Fluchtweg aus dem Schloss-Hauptgebäude. Der Fluchtweg dient dem Projekt „Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie“ im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen, das Mitte Juli eröffnet werden soll. Es umfasst Teile des Hauptgebäudes, die zwischen 2018 und 2021 mit Förderung durch das Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus saniert wurden. Die Spuren der bewegten Geschichte von Schloss Schwarzburg bleiben dabei sichtbar.

Zum Tag der Architektur ist der ehemalige Schlosskirchturm erstmals seit Jahrzehnten zu besichtigen. Auch einen ersten Blick in das Hauptgebäude können Besucher erhaschen, bevor die Räume demnächst eröffnet werden. Vor Ort geben Carola Niklas, Baureferentin bei der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, und Architektin Christiane Hille vom Büro Tectum Hille Kobelt aus Weimar Einblicke in die Baumaßnahmen. Der Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V. informiert zu seinem Spendenprojekt für die Wiedererrichtung der Kirchturmhaube.

In den 1940er Jahren hatten die Nationalsozialisten mit dem Umbau der Stammburg der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt zum Reichsgästehaus begonnen. Dabei wurde auch die Schlosskirche, die einst einen ganzen Schlossflügel des barocken Sommerschlosses einnahm, bis auf den Kirchturm abgerissen. Nach Notsicherungen wurde die Baustelle 1942 verlassen, das Schloss-Hauptgebäude blieb als Bauruine zurück. 1980 zerstörte zudem ein Feuer die Haube des ehemaligen Kirchturms. Für die Funktion als Fluchtweg für die Veranstaltungsräume im Schloss wurde der Turm stabilisiert. Die Treppe ist wiederhergestellt und die Fassadenstruktur wieder ablesbar. Turm und Schloss-Hauptgebäude sind durch eine Stahlbrücke miteinander verbunden.

Abbildung:  Schloss Schwarzburg, Turm der ehemaligen Schlosskirche, Foto: IBA Thüringen, Thomas Müller

„Eine Hommage an Georg und Helene“ hat der Hamburger Künstler Joachim Jacob im BUGA-Außenstandort Schlosspark Altenstein aufgestellt. Die Installation „Ein Garten-Theater für den Altenstein“ zeigt die Initialen Georgs II. von Sachsen-Meiningen und seiner dritten Frau Helene Freifrau von Heldburg., dazu die Buchstaben „M“ und „T“ für Meiningen, Musik, Thüringen und Theater.

Dr. Verena Titze-Winter, Dr. Doris Fischer, Joachim Jacob, Ute Edda Hammer (v.l.n.r.)

Am 22. Juni konnte das fertiggestellte Projekt, das sich bereits eines regen Besucherinteresses erfreut, vorgestellt werden. Neben dem Künstler waren auch Vetreterinnen der Institutionen anwesend, die den Künstler und die Stiftung bei der Realisierung unterstützt haben. Ute Edda Hammer, Geschäftsführerin und Vorstand der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, und Dr. Verena Titze-Winter, Leiterin Kunst- und Kulturförderung der SparkassenVersicherung, hoben als Besonderheit des Projekts hervor, dass hier Gegenwartskunst in einem unmittelbaren historischen Bezugsrahmen gezeigt wird. Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, dankte dem Künstler für das Engagement, eine ephemere künstlerische Arbeit aus dem Genius Loci heraus zu entwickeln und eine noch restaurierungsbedürftige Teilfläche des Parks mit historischen assoziationen belebt zu haben.

Abbildungen: Präsentation des Werks „Ein Gartentheater für den Altenstein“ am 22. Juni, Fotos: STSG, Franz Nagel

Am Freitag, dem 25. Juni, um 14 Uhr lädt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zur ersten Kuratorenführung durch die Ausstellung „Exotische Inspiration. Gesellige Teekultur in Weimar um 1800“ im Kirms-Krackow-Haus. Ausstellungskurator Dr. Jens-Jörg Riederer, Spezialist in Sachen Kulturgeschichte des Tees, erläutert, wie der Tee nach Europa kam, wie er zubereitet wurde und wie er zur Goethezeit als Türöffner zwischen Adel und Bürgertum fungierte. Zum Abschluss gibt es eine Tasse Tee im Gartenpavillon. Am Samstag, dem 26. Juni, um 10 Uhr führt Riederer durch die Pendant-Ausstellung in Schloss Belvedere.

Auch die regelmäßigen öffentlichen Führungen durch das Kirms-Krackow-Haus haben begonnen. Freitags um 16 Uhr geht es durch den Garten des Kirms-Krackow-Hauses mit Christian Hill, sonntags um 11 Uhr durch Haus und Garten mit Steffen Meyer. Auch diese Führungen enden mit einem Getränk im Gartenpavillon.

Die Teilnehmerzahl für Führungen im Kirms-Krackow-Haus ist aufgrund der Hygienebestimmungen jeweils auf acht Personen begrenzt. Es werden Kontaktdaten erfasst. Ticketreservierung wird empfohlen (Café La Tarte im Innenhof, Tel. 03643-2176310).

Preis für alle Führungen im Kirms-Krackow-Haus: 7,50 Euro p.P. inkl. Museumseintritt  und Getränk zum Abschluss

Treffpunkt: Kirms-Krackow-Haus, Innenhof

Reservierung über Café La Tarte: 03643-2176310

 

„Exotische Inspiration. Gesellige Teekultur in Weimar um 1800“

Kuratorenführung mit Dr. Jens-Jörg Riederer

Freitag, 25. Juni 2021, 14 Uhr

 

www.kirms-krackow-haus.de

Am Freitagabend wird in der Erfurter Peterskirche zum dritten Mal das Blaue Sofa aufgestellt. Zum Gespräch hat Moderatorin Blanka Weber diesmal den Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport Helmut Holter, den Zellbiologen Dr. Lorenz Adlung, Zellbiologe und Gero v. d. Stein von der Klaus Tschira Stiftung eingeladen. Es geht um gute Bildung und die Frage: Welche Umwege sind erlaubt?

Adlung, Forscher am renommierten Weizmann Institut of Science in Rehovot/Israel, ist einer der weltweit 600 versammelten Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern der diesjährigen 70. Lindauer Nobelpreisträgertagung und der erste Thüringer seit vielen Jahren, der daran teilnimmt.

Mit Bildung und der Frage, wie man Wissenschaft noch besser kommunizieren kann, beschäftigt sich Gero von der Stein. Er ist zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der renommierten Klaus Tschira Stiftung in Heidelberg und kommuniziert etwa darüber, wie bei Schülern und jungen Menschen naturwissenschaftliches Interesse geweckt werden kann und wie Wissenschaftler ihre Forschung verständlicher machen können.

Der Thüringer Bildungsminister Helmut Holter hat einen Bildungsweg mit Umwegen absolviert. In der Diskussion geht es um Fragen der Bildungsgerechtigkeit, des klugen Forderns und Förderns und darum, dass auch Umwege einen Sinn haben können.

Aufgrund der Corona-Auflagen ist die Teilnehmerzahl auf 60 Personen beschränkt. Für den Zugang zur Peterskirche wird ein gültiges BUGA-Ticket benötigt.

Freitag, 25.6.2021, 18 Uhr

Erfurt, Klosterkirche St. Peter und Paul, Eingang Nordseite

Gemeinsam haben der Förderkreis Schlossanlage Wilhelmsthal e.V. und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am Dienstag einen Bergahorn angegossen. Die Anschaffung des Baums in bereits stattlicher Größe hatte der Verein mit Spenden ermöglicht. Weitere aus der Spendensumme von insgesamt 4.300 Euro finanzierte Pflanzungen sollen im Herbst folgen.

Wie in vielen anderen historischen Parkanlagen kam es auch im Schlosspark Wilhelmsthal in den vergangenen Jahren zu Baumverlusten durch Folgen des Klimawandels. Anhaltende Trockenheit macht oft gestalterisch besonders wertvollen alten Bäumen zu schaffen. Gehen sie verloren, ist das nicht selten ein Verlust an Originalsubstanz mit prägender Wirkung. Ersatzpflanzungen im derzeit anfallenden Umfang überfordern die Pflegebudgets. Mit der aktuellen Nachpflanzung eines gut vier Meter großen Bergahorns hat der Förderkreis geholfen, eine Lücke an sensibler Stelle im Umfeld der Blumeninsel zu schließen.

Schloss und Park Wilhelmsthal haben dem Förderkreis viel zu verdanken. Seit 1997 engagieren sich die Mitglieder des Vereins für die damals vom Verlust bedrohte Anlage – anfangs sogar mit Arbeitseinsätzen. 2009 übernahm die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten Schloss und Park Wilhelmsthal und hat seither im Förderkreis einen unverzichtbaren Partner und Unterstützer. Spendenaktionen, Veranstaltungen und Führungen schaffen Aufmerksamkeit für das bedeutende Kulturdenkmal, das trotz erreichter Zwischenerfolge nach wie vor erheblichen Sanierungsbedarf hat.

 

Abbildung: Stitungsdirektorin Dr. Doris Fischer und Vereinsvorsitzender Volker Weber beim Angießen des gespendeten Baums, Foto: STSG, Franz Nagel