Im Schlosspark Wilhelmsthal ist der Parksee wieder in der Funktion zu erleben, für die er vor mehr als 300 Jahren angelegt wurde – als zentrales Element des Gartenkunstwerks. Die Sanierung des Staudamms ist abgeschlossen. Sie war notwendig, weil der See im rechtlichen Sinn eine Talsperre ist, der Damm jedoch den damit verbundenen Anforderungen nicht entsprach. Gemeinsam mit ihren Partnern konnte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) eine Sanierung umsetzen, die dem Denkmal und den Sicherheitsanforderungen gerecht wird. Rund 1,75 Millionen Euro wurden investiert, 360.000 Euro davon für die Wiederherstellung der Sckell-Brücke neben dem Damm. Im Betrieb der Anlage wird die STSG nun durch die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) unterstützt.

2009 übernahm die STSG Schloss und Park Wilhelmsthal in ihren Bestand. Den See betrachtete sie zunächst aus der Perspektive des Gartendenkmals. Im Barock, später im Landschaftsgarten war der See wichtiger gestalterischer Bezugspunkt und Lichtreflektor. Diese Wirkung zu erhalten, ist ein wichtiges Ziel. Hinzu kam aber eine für eine Denkmalinstitution ungewöhnliche Herausforderung: Der See gehört zur Talsperrenklasse 2. Mit dem Eigentum am See ist deshalb die Verpflichtung zum Betrieb und zur Instandhaltung der Stauanlage nach der geltenden DIN 19700 verbunden. Von behördlicher Seite kamen bald Hinweise auf den Sanierungsbedarf.

Die Anforderungen des Denkmalschutzes und der Talsperrentechnik sind nicht immer leicht zu vereinbaren. Entsprechend erforderten die Maßnahmen einen Spagat zwischen der wirksamen und technisch regelkonformen Sanierung des Staudamms einerseits und denkmalpflegerischen Aspekten andererseits. Mit individuellen Lösungen konnte dabei einiges ermöglicht werden, etwa die Bepflanzung von Teilbereichen des Damms nach historischen Quellen, die Bewahrung der äußeren Ansicht und die Einbindung der historischen Sckell-Brücke mit Wasserfall.

Von 2015 bis 2020 wurde der acht Meter hohe Erddamm mit zwei Grundablässen und einer Hochwasserentlastung saniert. Am 1. Februar 2021 begann unter Begleitung durch die TFW der Probestau der sanierten Anlage und erreichte in der zweiten Februarwoche mit dem Wintereinbruch den Beginn des vierwöchigen Vollstaus. Unter Eis und Schnee wurde die sanierte Anlage erfolgreich betrieben.

Die Partnerschaft der TFW und der STSG geht über die Begleitung des Probestaus hinaus. Für das Jahr 2021 sind wöchentliche Überwachungszyklen der Stauanlage vereinbart sowie die jährliche Anlagenbegehung und die Erstellung des Eigenüberwachungsberichtes durch die TFW. Seit dem Frühjahr ist die Anlage im Regelbetrieb und letzte Pflanzarbeiten wurden umgesetzt. Nach Vorlage des Abschlussberichtes zum Probestau wird die Genehmigung zur Inbetriebnahme der Stauanlage durch die Aufsichtsbehörde erwartet.

Die TFW ist ein fachlich versierter Partner für die STSG, zu deren Kernaufgaben der Betrieb von Talsperren nicht gehört. Die TFW hingegen ist hier Profi. Sie vereint als Anstalt des öffentlichen Rechts hoheitliche und gewerbliche Aufgaben der Wasserversorgung. Unter anderem unterhält und betreut sie 120 Stauanlagen in Thüringen, darunter sechs versorgungswirksame Trinkwassertalsperren, die rund 55 Prozent des Trinkwassers in Thüringen liefern.

Fotos: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nagel

Hinter den bedeutenden Gartenkunstwerken des 18. und 19. Jahrhunderts in Thüringen stehen nicht minder bedeutsame Namen von zum Teil europaweit wirkenden Gartenkünstlern. Dipl.-Ing. Dietger Hagner, Gartenreferent der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, stellt am Donnerstag um 18 Uhr in der Erfurter Peterskirche das Thüringer Wirken von gefragten Persönlichkeiten wie Hermann Fürst von Pückler-Muskau oder Eduard Petzold vor. Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“, die während der BUGA in dem romanischen Sakralbau gezeigt wird.

Einblicke gibt Hagner auch in die Tätigkeit der Hofgärtner, die für die Gestaltung und tägliche Pflege der Anlagen verantwortlich waren. Thüringer Fürsten zogen dafür erstklassige Fachleute heran und konnten auf etablierte Hofgärtnereien zurückgreifen. Dabei ist eine enge Vernetzung durch Familienbeziehungen und Ausbildung nachweisbar, die zum fruchtbaren Austausch von Fachwissen und Fachleuten führte.

Die Peterskirche liegt im BUGA-Areal des Petersbergs. Für den Zugang wird deshalb ein gültiges BUGA-Ticket benötigt. Kontaktdaten werden erfasst. Die Teilnehmerzahl ist auf 60 Personen begrenzt. Der Zugang erfolgt an der Nordseite, gegenüber der Defensionskaserne.

Donnerstag, 24. Juni, 18 Uhr, Erfurt, Peterskirche

www.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

 

Abbildung: Pleasureground im Fürstlich Greizer Park, Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

 

Am Freitagabend sind der Soziologe und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hartmut Rosa (Jena, Erfurt) und der Komponist/Pianist Martin Kohlstedt (Weimar) gemeinsam auf der Bühne in der Erfurter Peterskirche zu erleben. Moderiert von der Journalistin Blanka Weber, diskutieren sie das vielschichtige Thema der Resonanz in Musik, Politik und Gesellschaft.

Beide haben sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit Resonanz beschäftigt. Der Musiker Kohlstedt füllt riesige Konzerthallen und ist auf der Bühne doch ein Einzelkämpfer, der für sich „in Resonanz“ mit seinem Inneren und seinem Klavier geht. Der Soziologe Hartmut Rosa hat in den vergangenen Jahren mit einem ganz anderen Blick auf das Thema breite Aufmerksamkeit gefunden. Er beschäftigt sich mit Resonanz, die einfach nicht gelingen will: Auf Worte, die verklingen; auf Statements, die ungehört bleiben und auf Menschen, die sich frustriert abwenden von den Klängen und den Botschaften der Zeit.

Gemeinsam führen sie ein Gespräch über die Schönheit von Tönen, die Stille eines Waldes und die Kraft durch Resonanz.

Aufgrund der Corona-Auflagen können nur 60 Personen an der Veranstaltung teilnehmen. Für den Zugang zur Peterskirche wird ein gültiges BUGA-Ticket benötigt.

Freitag, 18.6.2021, 18 Uhr

Erfurt, Klosterkirche St. Peter und Paul, Eingang Nordseite

Der Parksee von Schloss Wilhelmsthal bei Eisenach ist Teil eines Gartendenkmals und zugleich ein Stausee. Baden und Wassersport aller Art sind nicht erlaubt. Darauf weist aus aktuellem Anlass die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hin.

Wie viele andere historische Gartenanlagen verfügt der Landschaftspark um Schloss Wilhelmsthal über eine lichtreflektierende Wasserfläche. Wie die Anlage insgesamt, steht auch der See unter Denkmalschutz. Darüber hinaus unterliegt er als Talsperre besonderen wasserrechtlichen Bedingungen. An den wassertechnischen Einrichtungen besteht Lebensgefahr. Durch unerlaubte Nutzungen werden zudem die Ufer beschädigt, außerdem werden Flora und Fauna beeinträchtigt.

Auf Hochtouren wurde in den letzten Monaten gearbeitet, denkmalpflegerische und technische Hürden waren zu nehmen und Lieferengpässe zu bewältigen. Am 16. Juni war es endlich soweit – die Stiftung Schlösser und Gärten übergab als Eigentümerin der Anlage das Park Café an die Lebenshilfe Erfurt Service gGmbH. Schloss und Park – derzeit als BUGA-Außenstandort besonders gefragt – haben nun ein maßgeschneidertes gastronomisches Angebot.

Tortenanschnitt mit Kulturminister Prof. Dr. Benjamin Immanuel Hoff, Stiftungsdirektorin Dr. Doris Fischer, Lebenshilfe-Geschäftsführer Uwe Kintscher und Kulturdezernent Dr. Tobias Knoblich (v.l.n.r.)

Schon vor der Eröffnung hat sich die Partnerschaft zwischen der Denkmal-institution und dem Inklusionsunternehmen bewährt. Seit Herbst 2020 wurden Konzepte abgestimmt und die Realisierung in Gang gesetzt. Baulich ging es vor allem um die Modernisierung der technischen Infrastruktur, aber auch um die Beseitigung baulicher Mängel und Restaurierungsarbeiten in den Gasträumen. Nicht mehr verwendbare Einbauten aus dem 20. Jahrhundert wurden entfernt und die Elektroinstallation und Heizungsanlage wurde erneuert. Bereits im vergangenen Jahr hat eine Restauratorin die dort präsentierten textilen Wandgemälde gereinigt. Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten entstand ein barrierefreies WC als Interimsbau neben dem Schloss.

Schrittweise konnte dann die Lebenshilfe mit der Einrichtung der Konditorei und des Besucherbereichs beginnen. Das Konzept des in der anspruchsvollen Gastronomie erfahrenen Inklusionsunternehmens sieht vor, handgemachte Back- und Konditoreiwaren mit saisonalen und regionalen Zutaten und schonend geröstetem Kaffee anzubieten. Die Konditormeisterin bereitet Torten und Kuchen mit viel Liebe und Handwerkskunst zu. Sie lädt ein auf eine geschmackliche Reise, die Gäste kulinarisch an einen Ort des lustvollen Genusses bringen wird.  Im neuen Park Café spüren Gäste wieder die Lebensfreude, die einst den Grafen von Gotter zu diesem prächtigen Barockschlösschen inspirierte. An der Theke gibt es auch ein auf das Schloss abgestimmtes Shopangebot. Das Park Café ist ab sofort mit Freisitz und Salonräumen für den Innen- und Außenbetrieb geöffnet.

Einen Vorgeschmack auf das neue Café konnten die Besucher des BUGA-Außenstandorts Schloss und Park Molsdorf schon in den vergangenen Wochen erleben. Neben dem Eisdieler – einem Foodtruck vor dem Schloss – gibt es seit Anfang Mai schon Torte to go am neuen Cafétresen. Mit dem nun bereitstehenden Park Café Molsdorf verfolgt die Lebenshilfe Erfurt gGmbH das bereits erfolgreich erprobte und gesellschaftlich richtungsweisende Konzept, Inklusion und hohe Qualitätsansprüche an Produkte und Service miteinander zu verbinden. Die Lebenshilfe hat das Ziel, Menschen mit Behinderung in den Ausbildungs- und Arbeitsprozess zu integrieren und sie am Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft vollständig teilhaben zu lassen.

Für die Bauarbeiten investiert die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten rund 600.000 Euro. Sie wird dabei mit 150.000 Euro durch die Thüringer Staatskanzlei unterstützt. Die Lebenshilfe Erfurt gGmbH hat ca. 350.000 € investiert wird in Höhe von 310.000 € gefördert.

 

 

An diesem Donnerstag um 18 Uhr spricht in der Erfurter Peterskirche Dr. Georg Peter Karn unter dem Titel „Eine schwierige Liaison“ über die Kombination Klöster und Festungen in im Kurfürstentum Mainz. Der Vortrag ist Teil einer Reihe, mit der die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ihre Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in dem zur BUGA teilrestaurierten Sakralbau begleitet.

Karn, tätig in der Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz, gibt Einblicke in seine Forschungsergebnisse zur Verbindung von Klosterarchitektur und Militärbauten. Er  zeigt, dass die eigentümliche Erfurter Verbindung einer altehrwürdigen Klosteranlage mit raumgreifenden modernen Verteidigungsanlagen der Frühen Neuzeit kein Einzelfall war. Der Erfurter Petersberg ist ein besonders prominentes Beispiel dafür, wie die Mainzer Erzbischöfe auch ihren weltlichen Herrschaftsanspruch zu untermauern wussten.

Die Peterskirche liegt im BUGA-Areal des Petersbergs. Für den Zugang wird deshalb ein gültiges BUGA-Ticket benötigt. Notwendig sind außerdem entsprechend den aktuell geltenden Regeln der Nachweis eines Corona-Tests, einer Genesung oder einer vollständigen Impfung, die mindestens 14 Tage zurückliegen muss. Außerdem werden Kontaktdaten erfasst. Die Teilnehmerzahl ist auf 60 Personen begrenzt. Der Zugang erfolgt an der Nordseite, gegenüber der Defensionskaserne.

Dr. Georg Peter Karn (Mainz): Eine schwierige Liaison. Klöster und Festungen in Kurmainz
Donnerstag, 17. Juni, 18 Uhr, Erfurt, Peterskirche

www.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

 

Abbildung: Peterskirche und Defensionskaserne, Foto: Thüringer Staatskanzlei, Jacob Schröter

Mit interessanten Einblicken in die Geschichte der Wasserversorgung auf dem Petersberg startet an diesem Donnerstag eine Vortragsreihe in der Erfurter Peterskirche. Die Reihe begleitet die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“, mit der die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zur BUGA in dem teilrestaurierten romanischen Sakralbau aufwartet.

Zum Auftakt am 10. Juni um 18 Uhr spricht Dr.-Ing. Dietmar Schmidt zum Thema „Der Peterborn und die Wasserversorgung von Kloster und Zitadelle auf dem Erfurter Petersberg“. Der Erfurter Ingenieur gibt Einblick in einen oft übersehenen Aspekt der historischen Infrastruktur – die historische Wasserversorgung. Das Peterskloster und später die Zitadelle wurden vom Jahrhundertelang vom einige Kilometer entfernten Peterborn über Rohrleitungen mit Trinkwasser versorgt. Der im Mittel-alter angelegte Born ist bis heute erhalten und wird genutzt.

Am 17. Juni folgt Dr. Georg Peter Karn von der Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz mit dem Thema „Eine schwierige Liaison. Klöster und Festungen in Kurmainz“. Er  zeigt, dass die eigentümliche Erfurter Verbindung einer altehrwürdigen Klosteranlage mit raumgreifenden modernen Verteidigungsanlagen der Frühen Neuzeit kein Einzelfall ist.

Die Peterskirche liegt im BUGA-Areal des Petersbergs. Für den Zugang wird deshalb ein BUGA-Ticket benötigt. Notwendig sind außerdem entsprechend den aktuell geltenden Regeln der Nachweis eines Corona-Tests, einer Genesung oder einer vollständigen Impfung, die mindestens 14 Tage zurückliegen muss. Außerdem werden Kontaktdaten erfasst. Die Teilnehmerzahl ist auf 60 Personen begrenzt. Der Zugang erfolgt an der Nordseite, gegenüber der Defensionskaserne.

 

www.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

 

Am Freitag dieser Woche startet das Museum im Weimarer Kirms-Krackow-Haus mit Corona-Verspätung in die Saison. Neben der Dauerpräsentation historischer bürgerlicher Wohnräume gibt es dort die Sonderausstellung „Exotische Inspiration. Gesellige Teekultur in Weimar um 1800“ zu sehen. Auch das Café „La Tarte“ hat den Betrieb wieder aufgenommen. Führungen können zu öffentlichen Terminen genutzt oder individuell gebucht werden.

Die Ausstellung zur Teekultur zeichnet nach, wie der Tee nach Europa kam, wie er sich auf dem Kontinent verbreitete und schließlich zur Standesbarrieren überwindenden Mode wurde. Im Mittelpunkt steht das Phänomen der Teegesellschaften im Weimar der Goethezeit. Porzellan und andere Tee-Utensilien zeigen die besondere Wertschätzung für das anregende Getränk. Die von Dr. Jens Riederer kuratierte Ausstellung ist eine Kooperation der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Klassik Stiftung Weimar, die in Schloss Belvedere anhand der dort gezeigten Porzellane die höfischen Aspekte der Teekultur in den Vordergrund stellt. Für den Besuch beider Ausstellungsteile gibt es ein Kombiticket. Ein Begleitbüchlein kann vor Ort und im Onlineshop unter www.thueringerschloesser.de erworben werden.

Öffentliche Führungen finden freitags 16 Uhr („Im Reich des Blumisten. Kostüm(ent)führung in die Gartenzeit um 1800“)  und sonntags 11 Uhr („Auf eine Tasse Tee im Hause Kirms“) statt.  Preis jeweils 7,50 Euro pro Person. Zum Abschluss gibt es eine Tasse Tee bzw. ein Glas Secco „Gartenliebe“ im Cafe „La Tarte“. Dort können auch Tickets reserviert und erworben werden (0 36 43-2 17 63 10). Die zulässige Personenzahl für den Zugang zum Museum und die Führungen ist coronabedingt beschränkt, Kontaktdaten werden erfasst.

 

Saison bis 31. Oktober
Fr 14-17 Uhr, Sa/So und Feiertage 11-17 Uhr

www.kirms-krackow-haus.de

 

Am 10. Juni beginnt auf den Dornburger Schlössern die Museumssaison. Mit coronabedingter Verzögerung öffnen die Rundgänge durch das Renaissance- und das Rokokoschloss. Im Renaissanceschloss wartet bereits die fertige Sonderausstellung „Hofgärtner Sckell und die Dornburger Schlossgärten“ auf Besucher. Auch öffentliche und individuell buchbare Führungen sind wieder im Angebot.

Bereits seit einigen Wochen erfreuen sich die Dornburger Schlossgärten als BUGA-Außenstandort großer Beliebtheit als Ausflugsziel. Nun können auch die Schlösser selbst mit Goethes Bergstube im Renaissanceschloss sowie dem Festsaal, dem Speisesaal und den Appartements im Rokokoschloss wieder besichtigt werden. Mit der aktuellen Sonderaus-stellung erinnert die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten an Hof-gärtner Sckell, der einer bekannten Gärtnerdynastie entstammte, die Gärten jahrzehntelang gestaltete und prägte und 1828 für einige Wochen Goethe in Dornburg bewirtete.

Auch das benachbarte Bauhaus-Werkstatt-Museum, eine Dependence des Keramik-Museums Bürgel, öffnet wieder. Schlösser und historische Bauhaus-Werkstatt können mit einem Kombiticket besucht werden.

Öffentliche Führungen durch die Schlossanlage finden sonntags um 14.30  Uhr statt – im Juni und Juli passend zu Rosenblüte und BUGA-Saison mit dem Thema „Paradiesische Vielfalt. Ein Spaziergang  durch die Dornburger Schlossgärten“. Die zulässige Personenzahl ist beschränkt. Reservierungen sind möglich unter 036427/215135. Beim Museumsbesuch und der Teilnahme an Führungen werden Kontaktdaten erfasst.

Saison bis 31. Oktober
Täglich außer Mi 10-17 Uhr

www.dornburg-schloesser.de

Am Orangeriegebäude im Fürstlich Greizer Park ist ein erster Abschnitt der umfassenden Sanierung im Rohbau abgeschlossen. Nach dem Abbau des Gerüsts ist dort nun die wiederhergestellte Fassadenstruktur mit hohen Fensterbändern sichtbar. Im Inneren ist ein großer Saal zurückgewonnen, der künftig als Kalthaus und Veranstaltungsraum genutzt werden soll.

Begonnen wurde mit den auf mehrere Jahre angelegten Arbeiten im östlichen Teil des Gebäudes. Wesentlich waren zunächst die Sanierung des maroden Daches und der Baukonstruktion. Zudem konnten die durch viele jüngere Umbauten verlorengegangene Raumstruktur und das ursprüngliche Fassadenbild hergestellt werden. Der Bereich präsentiert sich nun wieder mit den für eine Orangerie charakteristischen hohen Fensterbändern. Sie lassen ausreichend Licht in den dahinter gelegenen großen Saal, das künftige Kalthaus. Dort werden nach vollständiger Fertigstellung frostempfindliche Exoten wie Lorbeer- und Zitrusbäumchen überwintert. Im Sommer soll der großzügige mit einer Empore versehene Raum für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Installationen für Heizung, Stromversorgung und Wasser sind nun an der Reihe.

In den nächsten Schritten wird die Baustelle zunächst nach Westen erweitert. Die Wiederherstellung der Orangeriefassade wird fortgesetzt, einen weiteren Schwerpunkt bildet der Innenausbau. Neben Räumen für die Pflanzen finden auch Arbeits- und Aufenthaltsräume für das Gartenteam Platz. Zum Abschluss sind der Neubau eines Warmhauses zur Pflanzenanzucht und der Fassadenputz vorgesehen. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten strebt eine Fertigstellung 2025 an.

Die bei der Sanierung zu bewältigenden Probleme haben ihre Ursprünge in einer bewegten Baugeschichte und reichen bis zu gravierenden Hochwasserschäden im Jahr 2013. An dem 1779 errichteten Bau kam es schon nach wenigen Jahrzehnten zu ersten Umbauten. Teile des Gebäudes wurden ab 1800 zum Bau-Depot und ab 1835 zu einem Theater umfunktioniert. Im 20. Jahrhundert entstanden Wohnungen in den Obergeschossen, im Erdgeschoss Arbeits- und Aufenthaltsräume für die Gärtner. Durch diese und weitere Umbauten im 20. Jahrhundert ging der Orangeriecharakter schrittweise vollständig verloren. Beim Hochwasser 2013, unter dem der damals frisch restaurierte Park schwer zu leiden hatte, stand auch das Orangeriegebäude tief im Wasser. Die damit dringlich gewordene Sanierung wird zum Teil mit Bundesmitteln zur Behebung von Hochwasserschäden gefördert. Die Gesamtmaßnahme ist kalkuliert auf rund 7 Millionen Euro. Davon sind bislang 2,3 Millionen Euro investiert.

Abbildungen:

– Petra Hinreiner, Baureferentin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, und Michael Schmidt, Parkverwalter des Fürstlich Greizer Parks, vor dem fertiggestellten Rohbauabschnitt, Foto: STSG, Franz Nagel

– Innenraum des künftigen Kalthauses, Foto: STSG, Franz Nagel