Kategorie: Pressemitteilung
Die Stütz- und Umfassungsmauern werden regelmäßig überprüft. An der markant mit Säulenstümpfen geschmückten Mauer in unmittelbarer Nachbarschaft des Horentempels hatte sich der Zustand zuletzt stark verschlechtert. Die Verkehrssicherheit auf dem unmittelbar unterhalb verlaufenden Weg, gern benutzt vor allem als Verbindungsweg während der Schließzeiten der Gartentore, ist damit nicht mehr zu garantieren. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ist bestrebt, bis zu einer grundlegenden Sanierung des Mauerabschnitts zügig eine Notsicherung durchzuführen.
Abbildung: Sanierungsbedürftige Stützmauer am Horentempel von Schloss Heidecksburg, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nagel
Die Antragssumme auf das Förderprojekt beläuft sich auf rund 75.000 Euro. Damit soll ein aufwendig aufbereitetes digitales Rätselspiel zur Geschichte und den Besonderheiten des Terrassengartens entstehen. Der Rätselerfolg wird dann mit einem virtuellen Blick in die Vergangenheit belohnt, als im Terrassengarten noch eine Wasserkunst plätscherte.
„Ich freue mich sehr, dass wir den spannenden und in Thüringen einmaligen Renaissancegarten bald sehr anschaulich in seiner Komplexität präsentieren und erklären können. Mit dem Museum Schloss Wilhelmsburg haben wir einen Partner, der in Sachen Vermittlung experimentierfreudig und offen für Neues ist“, sagt Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Museumsdirektor Dr. Kai Lehmann blickt auf das Projekt voraus: „Im Museum schlagen wir immer wieder unkonventionelle Wege ein, die Bildung und Spielerisches verbinden. Das können wir nun gemeinsam mit der STSG auch im Außenbereich umsetzen.“
Das Förderprogramm „KULTUR.GEMEINSCHAFTEN: Kompetenzen, Köpfe, Kooperationen“ hat ein Volumen von knapp sieben Millionen Euro, mit denen Bund und Länder 166 Kultureinrichtungen und kulturelle Träger beim Aufbau eines digital gestützten Austauschs mit ihrem Publikum fördern. Beworben hatten sich 266 Einrichtungen. Das Programm wird vom Bund aus dem Zukunftspaket NEUSTART KULTUR und der Ländergemeinschaft finanziert. Verwaltung und Umsetzung des Programms sind bei der Kulturstiftung der Länder angesiedelt.
Abbildung: Terrassengarten von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn
Rund 175.000 Euro wurden bisher investiert. Hinzu kommen Eigenleistungen der Orangerie-Freunde und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sowie gespendete Arbeitsleistungen von Firmen und Planern. Bereits umgesetzt werden konnten damit der Rohbau, die Gewächshausverglasung, die Türen, die Bewässerungsanlage und die Haustechnik. Sogar die speziell zusammengesetzte Kamelienerde ist schon angeliefert. Jetzt stehen noch Arbeiten wie eine Giebelabdeckung aus Blech und die Anlage der Pflanzbeete aus.
„Ein herausragendes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements rückt damit in greifbare Nähe. Ich bin tief beeindruckt, mit welcher Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit die Orangerie-Freunde und viele andere Engagierte das Projekt begleiten“, kommentiert Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, das Vorhaben. „Man merkt allen Beteiligten an, dass die Kamelien in der Orangerie für die Gothaer wirklich eine Herzensangelegenheit sind.“
Eindrucksvolle Unterstützung gibt es auch für die Erneuerung der Kamelienbestände. Im vergangenen Jahr waren fast alle Pflanzen einem Virus zum Opfer gefallen. Nun stellen mehrere Partnereinrichtungen, darunter der Botanische Garten in Berlin-Dahlem, Schloss Zuschendorf bei Pirna, Schloss Homburg in Bad Homburg vor der Höhe und eine sächsische Kameliengärtnerei historische Sorten zur Verfügung. Die Eröffnung nach dem Einzug der neuen Pflanzen planen die Orangerie-Freunde Gotha und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten für März 2022.
Abbildung: Innenraum des Kamelienhauses beim Einbringen der speziellen Pflanzerde, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Jens Scheffler
Seit Juli sind im Schloss-Hauptgebäude mit dem neu entstandenen Emporensaal und dem Ahnensaal, dem ehemaligen fürstlichen Festsaal, die ersten beiden Räume im Rahmen von Veranstaltungen und mit dem Audiowalk wieder zugänglich. Bereits 2019 und 2020 konnten Besucherinnen und Besucher mit dem Audiowalk die laufenden Bauarbeiten im Hauptgebäude mitverfolgen. Aufgrund des großen Erfolgs soll der Audiowalk auch im Sommer 2022 wieder angeboten werden. Die Begleitung übernehmen Mitglieder des Fördervereins Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V.
Schloss Schwarzburg ist die Stammburg der Grafen und späteren Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. 1940 begannen die Nationalsozialisten mit einem Umbau der Schlossanlage zum Reichsgästehaus und hinterließen das Hauptgebäude zwei Jahre später als Bauruine. 2010 begann die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Sicherung des Gebäudes. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen konnte ein erster Innenbereich für die Nutzung ausgebaut und im Juli 2021 eröffnet werden.
Der Audiowalk „Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie“ entstand als baubegleitendes Vermittlungsprojekt von Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, IBA Thüringen und Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V., gefördert durch das Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus. Buchungen und Besucherbetreuung werden vom Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt unterstützt, das auf Schloss Schwarzburg das Zeughaus und den Kaisersaal als Dependance betreibt.
Abbildung: Schloss Schwarzburg, Emporensaal, Foto: IBA Thüringen, Thomas Müller
Bearbeitet wurden der Torturm und der äußere Sporn der Westburg. Am Torturm musste der Bogen gesichert werden. Um seine markante, allerdings statisch problematische asymmetrische Form zu erhalten, wurden die Steine der äußeren Mauerschale vernadelt und das umliegende Mauerwerk stabilisiert. Beim äußeren Sporn der Burg handelt es sich um einen Mauerrest, der die Dimensionen der früheren Anlage erlebbar macht. Hier wurden vor allem die Mauerkrone und die äußere Mauerschale gesichert, um weitere Verluste zu verhindern.
Die Burgruine Brandenburg über der Werra umfasst die Reste einer der größten großen hochmittelalterlichen Doppelburganlagen in Mittel-deutschland mit Ost- und Westburg. Weithin sichtbar über dem Werratal sind die beiden Bergfriede, darüber hinaus haben sich Reste der Ringmauern, einer Zisterne, eines Palas und eines Wohnturms erhalten.
Abbildung: Burgruine Brandenburg, Torturm der Westburg mit gesichertem Torbogen, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Philipp Brand
Nach coronabedingter Pause soll im nächsten Jahr der Sommerabend mit vielfältigem Programm auf dem „Balkon Thüringens“ wieder stattfinden – voller musikalischer und artistischer Darbietungen in den Schlossgärten und den drei Schlössern. Zu den musikalischen Höhepunkten des Abends zählen die Octavians und die deutsch-argentinische Band Tango Misterio. Besondere Hingucker sind die Stel-zenkünstler von Art Tremondo mit ihren phantastischen Kostümen. Eine Schwarzlichtshow und ein Feuerzauber spielen im nächtlichen Schlosspark mit der Anziehung von Licht in verschiedenen Formen – ebenso natürlich auch das Höhenfeuerwerk aus dem Saaletal zum Abschluss der Schlössernacht. Zuvor funkelt der Schlosspark im Schein von vielen hundert Laternen und lädt zum Flanieren von einem zum anderen musikalischen Erlebnis ein: iranische Musik oder Klezmerklänge, Swing aus New Orleans, Tuba-Duo oder Renaissancemusik. Gastronomische Angebote aus der Region und Thüringer Weine versprechen sommerlichen Genuss. Weitere Informationen zum Programm unter www.schloessernacht-dornburg.de.
Tickets in den Vorverkaufsstellen des Ticketshop Thüringen sowie unter www.ticketshop-thueringen.de
Preis 35 Euro, ermäßigt 30 Euro
Es werden die ggf. zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen Infektionsschutzregeln angewandt (ggf. Zutritt nur nach 2G- oder 2G+-Regel).
Abbildung: Octavians – eines der Highlights der Dornburger Schlössernacht 2022, Foto: Octavians
Der Wilhelmsthaler Parksee ist nicht nur ein wirkungsvolles gestalterisches Element innerhalb des historischen Landschaftsparks um die ehemalige Sommerresidenz der Herzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach, er fungiert auch als Talsperre. Damit sind besondere Anforderungen an Sicherheit und Pflege verbunden. Anfang 2021 war nach einer mehrjährigen Sanierung des Staudamms der See wieder befüllt worden. Aus der Langzeitbeobachtung hatte sich die Notwendigkeit zur Ergänzung einer Drainage ergeben.
Abbildung: Wilhelmsthaler See ohne Wasser, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Andrea Walter
Die reich bebilderte Publikation führt an vielen Beispielen vor Augen, welcher Voraussetzungen es bedarf, um überhaupt mit einer umfänglichen Sanierung beginnen zu können. Die Autoren – Fachleute der STSG und externe Spezialisten – stellen Ansätze für die Herangehensweise im Umgang mit historischer Bausubstanz und deren Vermittlung vor. Schwerpunkte mit jeweils mehreren Beiträgen sind Schloss Friedenstein in Gotha, die Klosterruine Paulinzella, Burg Ranis, Schloss und Park Altenstein sowie Schloss Schwarzburg. Hinzu kommen einzelne Texte zu weiteren sieben Anlagen. Ein Beitrag widmet sich dem Kulturerbe der Thüringer Residenzen, mit dem sich Thüringen um die Auszeichnung als Welterbe bemüht.
Besonders deutlich macht der neue Band: Teilweise erfahren die Zeugnisse der Thüringer Residenzkultur erstmals seit ihrer Errichtung eine ganzheitliche Betrachtung und entsprechende Sanierungsschritte. Dabei steht nicht nur der Bestand im Fokus, zusätzlich sind moderne Nutzungsanforderungen, der Brandschutz und klimatische Lösungen zu berücksichtigen Und schließlich erwarten heute Besucher eingängige, ansprechende Vermittlungskonzepte und Verweilangebote.
Baulust und Baulast – Erhalt und Vermittlung des Thüringer Kulturerbes, Jahrbuch der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Bd. 24, Petersberg 2021, 352 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, ISBN 978-3-7319-1170-8, 39,95 €, erhältlich im Buchhandel und im Online-Shop unter https://shop.thueringerschloesser.de/shop/
Für Rezensionen stellen wir gern Exemplare bereit.
Abbildung: Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, mit dem neuen Jahrbuch-Band, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nagel
Für die Handwerksaktion sind zwei Räume im Obergeschoss vorgesehen, die seit dem Schlossbrand 1982 über keine historischen Bodenbeläge mehr verfügen. Damit im Juni alles reibungslos läuft, wird schon jetzt geplant. Die Verlegemuster haben die Parkettleger bereits zu Papier gebracht und eine Mustertafel hergestellt. Auch für auf-wendige intarsienartige Ornamente, die einen Bezug zur Geschichte des Schlosses herstellen, gibt es konkrete Ideen.
Nun wird das notwendige Material bestellt. Hölzer mit verschiedenen Farbtönen und Maserungen sollen ein lebendiges Bild erzeugen. Arbeitsstunden und Material sind übrigens ein Geschenk, der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Eigentümerin und Bauherrin des Schlosses entstehen keine Kosten. Stiftungsdirektorin Dr. Doris Fischer ist dankbar für die Initiative: „Wir freuen uns, dass Schloss Altenstein das Interesse und die Phantasie der Handwerker anregt. Mit den Bodenbelägen bekommen wir in moderner Form etwas, das schon dem Bauherrn Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen wichtig war: individuelle kunsthandwerkliche Qualität.“
Wenige Tage sind im Juni 2022 für die Umsetzung vorgesehen. Da-bei sollen auch Lehrlinge aus der Region die Gelegenheit zum Mit-wirken erhalten. „Kollegen und Lehrlinge aus dem Holzhandwerk haben heute nur noch selten Gelegenheit, die ganze Palette der Kunstfertigkeit auszureizen, die über Jahrhunderte verfeinert wurde. Mit unseren jährlichen Projekten wollen wir die Vielfalt der Möglichkeiten und Techniken ins Bewusstsein rufen“, sagt Ernst Müller, Vereinsvorsitzender von „Parkettleger on Tour“.
Der Verein „Parkettleger on Tour e.V.“ verfolgt das Ziel, die Handwerkskunst des Parkettlegens bekannter zu machen und Nach-wuchs für die Vielfalt des anspruchsvollen Berufsbilds zu interessieren. Regelmäßig arbeiten Mitglieder des Vereins kostenfrei in historischen Bauwerken, um wichtige und aufwendige Schritte in der Sanierung zu ermöglichen (https://parkettleger-on-tour.de/).
Abbildung: Präsentation der Gestaltungsideen für neue Parkettböden auf Schloss Altenstein (v.l.n.r.): Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, sowie Ernst Müller und Steve Klose vom Parkettleger on Tour e.V., Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nagel