Die Planung für die Dachsanierung sah vor, den Dachstuhl zu erhalten, zu stabilisieren und nur schadhafte Bereiche auszutauschen. Im Bereich der letzten 13 Dachsparren neben dem Westturm ist das Holz so schadhaft, dass sie vollständig ersetzt werden müssen. Feuchte und Schwammbefall hatten hier unter kleinteiligen Verkleidungen mehr als zwei Drittel der Substanz unbrauchbar gemacht. Die Schäden betreffen auch die darunter liegenden Deckenbalken, die ebenfalls ausgetauscht werden müssen. In den weiter nördlich liegenden Dachbereichen war das nur in Einzelfällen nötig.
Bei den Austauscharbeiten ist besondere Umsicht geboten. Denn in den Geschossen darunter wird seit einigen Monaten am neuen Erschließungstreppenhaus mit angrenzendem Aufzugsschacht gebaut. Auch dabei sind Eingriffe in die Baukonstruktion unumgänglich. Damit sich beide Teilbaustellen nicht behindern oder gefährden, koordinieren erfahrene Statiker die jeweiligen Arbeitsschritte. Trotz des großen Aufwands sieht die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten den Zeitplan nicht in Gefahr – die Fertigstellung von Dachsanierung und Erschließungsbereich ist nach wie vor für Ende 2021 vorgesehen.
Für die Sanierung von Schloss Friedenstein mit Herzoglichem Park erhält die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten eine Förderung von jeweils 30 Millionen Euro vom Bund und vom Land Thüringen. Baulicher Schwerpunkt ist derzeit der Westflügel, parallel werden spätere Abschnitte geplant. Mehr zum Sanierungsprojekt und den Hintergründen unter www.friedensteinblog.de.
Abbildungen: Gotha, Schloss Friedenstein, Schadhafte Dachsparren im Westflügel, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Lutz Ebhardt