Die intensiven gärtnerischen Gestaltungen mit üppigem Blumenschmuck wie dem aufwendigen Teppichbeet westlich des Schlosses wurden gestalterisch maßgeblich durch berankte Pergolen ergänzt.
Sie bestehen teils aus Natursteinpfeilern, teils aus damals modernem Kunststein, wie er wenig später auch an Bauteilen des Schlosses verwendet wurde. Die darauf aufgelegten Holzkonstruktionen bildeten das Gerüst für die abwechslungsreiche Bepflanzung mit Kletterpflanzen. Die Holzauflagen sind eine alle paar Jahrzehnte zu erneuernde und zuletzt vor 20 Jahren vollständig erneuerte Konstruktion. In den letzten Jahren war der Zustand so schlecht, dass ein erneuter Ersatz der Pergola auf der oberen Terrasse und am Teppichbeet notwendig wurde.
Für die denkmalpflegerische Instandsetzung wurde auf Basis von historischem Archiv- und Fotomaterial die originäre Konstruktion aus der Anlagezeit unter Herzog Georg II. erforscht und die ursprüngliche Anzahl und Dimensionierung der Holzkonstruktion nachvollzogen. Mit der Erneuerung der Holzkonstruktion wurde begonnen. Verwendet wird heimisches Lärchenholz. Verbaut werden 297 Meter Tragbalken und 1.039 Meter Sparren mit verzierten Kopfenden. Konstruktiv wird die Haltbarkeit durch eine unauffällige Verblechung der Tragbalken verbessert. Erforderlich ist auch die Reparatur einzelner Pfeiler. Die Arbeiten erfolgen je nach Witterung. Für die Maßnahme einschließlich der Planung werden circa 90.000 Euro eingesetzt.
Abbildung:
Schloss Altenstein, Pergola, Aufnahme um 1890
Fotonachweis: Rimbachplan, Bad Liebenstein