Derzeit werden die Außenfassaden der Peterskirche auf dem Petersberg ausgerüstet. Die Arbeiten an den Oberflächen sind bis auf die Sockelbereiche weitgehend abgeschlossen.
Durch die behutsame Konservierung ist die hohe Qualität der Steinfassaden jetzt wieder sichtbar.
Für die im Rahmen der Bundesgartenschau 2021 geplante Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in der Peterskirche wurde ein Titelmotiv entworfen, das – vorgeblendet – die Westfassade während der Ausstellung ziert.
Die Bildinszenierung besteht aus zwei Motiven, die das Ausstellungsthema spiegeln. Der Giebelbereich nimmt mit der Darstellung von Adam und Eva sowie der Himmelskönigin Maria, umrahmt von zarten, stilisierten Blütenranken, Bezug auf das Leitthema „Paradiesgärten“. Es geht um den Baum des Lebens und der Erkenntnis im Garten Eden, dessen Beschreibung die Ideen und Gestaltung von Gärten über Jahrhunderte inspiriert und beeinflusst hat. Die Szene ist dem Salzburger Missale entnommen und wurde von Berthold Furtmeyr 1478/79 gemalt.
Scheinbar getragen wir diese Szene von kräftigen Alleebäumen, die von der virtuell rekonstruierten mittelalterlichen Westfassade mit Portal ins Innere der Kirche führen. Sie spannen damit den Bogen zum zweiten Ausstellungsthema, den Gartenparadiesen. Zwölf Gärten werden in der Ausstellung vorgestellt, die die Entwicklung der Gartenkunst in Thüringen nachzeichnen. Zugleich verweisen die Bäume auf die mächtigen Pfeiler der romanischen Kirche.
Die Westfassade hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Ursprünglich war ihr eine dreischiffige Vorkirche, das sogenannte Paradies, vorgelagert. Sie wurde aber spätestens im 18. Jahrhundert entfernt. Im 19. Jahrhundert kam es dann zu entscheidenden Veränderungen, als die Kirche zu einem Proviantmagazin umgebaut wurde. Letztlich resultiert das heutige schlichte Erscheinungsbild aus dieser Zeit.
Youtube-Link: Rundflug um die ehemalige Klosterkirche zum Abschluss der Fassadensanierung
Foto: Titelmotiv für die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ im Rahmen der BUGA21 in Erfurt, © Atelier Hähnel-Bökens|Fotonachweis für Buchmalereimotiv: Bayerische Staatsbibliothek München, Clm 15710, fol. 60v.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_empty_space height=“15px“][vc_single_image image=“1501″ img_size=“full“][/vc_column][/vc_row]