Auf Schloss Sondershausen haben die Werkstattarbeiten für die Fenstersanierung im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten begonnen. Nach gründlichen Planungsvorläufen wurde diese Woche das erste Fenster fertiggestellt. Das über zweieinhalb Meter hohe Fenster dient als Muster für die Gestaltung aller weiteren Fenster, die am Westflügel aufgrund starker Schäden im Bestand ausgetauscht werden müssen. Rund 120 Stunden wurde in der Holzwerkstatt für die Anfertigung des sorgfältig ausgearbeiteten Musterstücks gehobelt, gesägt und gefräst.

Insgesamt werden am Westflügel von Schloss Sondershausen 73 Fenster saniert. Die neuen Kastenfenster mit Profilierung nach historischen Befunden werden in der Holzwerkstatt vorgefertigt. Rund 20 Tonnen Eichenholz werden dabei zum Einsatz kommen. Jedes Fenster wird knapp 300 Kilogramm wiegen. Im Sommer folgt der Einbau der ersten Fenster am Westflügel. Durch die Fenstersanierung wird die Bausubstanz geschützt und die Gebäudeenergieeffizienz erhöht.

Der Westflügel von Schloss Sondershausen wurde im 18. Jahrhundert errichtet und war Mitte des 19. Jahrhunderts im spätklassizistischen Stil noch einmal umgestaltet worden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es am Westflügel zum Austausch fast aller Fenster. Feuchtigkeit, Abnutzung und die Witterung hatten in den vergangenen Jahrzehnten an diesen zu sehr starken Schäden an Holz und Beschlägen geführt.

Das SIP I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, die Bund und Land jeweils zur Hälfte bereitstellen. Mit diesem Programm kann die STSG bis 2027 wesentliche Sanierungsschritte für viele ihrer Liegenschaften erreichen. Die vorgesehenen Maßnahmen sind in 23 Einzelprojekte in Kulturdenkmalen in ganz Thüringen aufgeteilt, die unabhängig voneinander vorangetrieben werden.

 

Abbildung: Das Projektteam berät im Blauen Saal von Schloss Sondershausen über das Musterfenster für die Fenstersanierung, Foto: STSG, Jana Lorenz

Im Terrassengarten von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden sind ab jetzt auch historische Kartoffelsorten zu finden. Die bis zu 500 Jahre alten Sorten ergänzen im ehemaligen landgräflichen Lust- und Nutzgarten des Schlosses nun die historisch belegten Pflanzenbestände.

Neun Kartoffelsorten wurden in dieser Woche erstmalig angepflanzt, die einen Eindruck der historischen Pflanzenvielfalt vermitteln sollen – vom „Königspurpur“ mit roter Schale und nussiger Note über den „Ackersegen“, die einst universell einsetzbare Haushaltskartoffel, bis zur „Vogtländischen Blauen“ mit dunkelblau gefärbter Schale. Die Neupflanzungen ergänzen die durch historische Pflanzlisten belegten Bestände im bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts angelegten Terrassengarten von Schloss Wilhelmsburg. Die historischen Kartoffelsorten wurden freundlicherweise von Gündels Kartoffelwelt aus Reichenbach im Vogtland zur Verfügung gestellt.

Mehr zur historischen Pflanzenkultur im Schmalkaldener Schlossgarten können Besucherinnen und Besucher jetzt mit einem neuen digitalen Rätselspiel entdecken. Das Spiel funktioniert auf dem eigenen Mobilgerät. Die App muss nicht heruntergeladen werden, sondern ist direkt über QR-Codes auf den Schildern im Terrassengarten erreichbar. Alternativ können Tablets an der Museumskasse ausgeliehen werden.

 

Abbildungen:

Terrassengarten von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

 

Eine spielerische Entdeckertour durch den Terrassengarten von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden haben das Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) gemeinsam entwickelt. Eine Rätsel-App und Infotafeln vermitteln Erwachsenen und Kindern interessante Details über die Anlage und die Gartenkultur früherer Zeitalter. Die Kulturstiftung der Länder hat im Förderprogramm „Kultur.Gemeinschaften“ bis zu 75.000 Euro für das Projekt rund um den Terrassengarten bereitgestellt.

Entstanden ist ein generationenübergreifendes Angebot mit einem digitalen Rätselspiel für Jung und Alt als Mittelpunkt. Die Rahmenhandlung ist einfach und an den historischen Skulpturenschmuck des Gartens angelehnt: Ein Löwe sucht seinen Freund, den Delfin. Wer dem Löwen bei der Suche helfen will, muss vier Aufgaben lösen. Mit jeder Lösung wird mehr vom Delfin sichtbar. Anregungen und Antworten finden sich beim Rundgang durch den Garten auf Infotafeln zu den Jahreszeiten und zur historischen Pflanzenkultur. Hat man eine Aufgabe gelöst, gibt es interessante bebilderte Hintergrundinformationen. Und am Ende kann man sich noch eine Überraschung an der Museumskasse im Schloss abholen.

„Mit dem Spiel haben wir das lang erhoffte Vermittlungsinstrument, um die Gäste anschaulich in die Vergangenheit des Terrassengartens blicken zu lassen“, sagt Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, „denn es steckt viel mehr in dem Garten, als man auf den ersten Blick sieht. Dass es hier eine opulente Wasserkunst mit Muschelkaskaden und Skulpturen gab, ist für viele Gäste ohne Erklärungen schwer vorstellbar.“

Anschaulich dargestellt wird auch die Kombination von Nutz- und Zierpflanzen im Terrassengarten, die seit der Wiederherstellung der Gartenterrassen 2015 wieder zu erleben ist. Im Zusammenhang mit dem Projekt wurde nun die Palette der historischen Pflanzensorten noch einmal erweitert und mit Hinweistafeln ergänzt.

Museumsdirektor Dr. Kai Lehmann ist froh über das neue gemeinsame Angebot: „Bei einem Schloss ist der Außenbereich genauso bedeutsam wie die Innenräume. Mit dem neuen Rätselspiel können unsere Gäste nun den Museumsrundgang nahtlos im Terrassengarten fortsetzen und bekommen dort wie im Schloss selbst viel Spannendes mit auf den Weg – zum Beispiel auch, welches Gemüse anfangs hier nicht angebaut werden konnte, weil es noch gar nicht nach Europa importiert war.“

Das Spiel funktioniert auf dem eigenen Mobilgerät. Die App muss nicht heruntergeladen werden, sondern ist direkt über QR-Codes auf den Schildern im Garten erreichbar. Alternativ können Tablets an der Museumskasse ausgeliehen werden.

Der Terrassengarten von Schloss Wilhelmsburg entstand ab etwa 1602 unter Landgraf Moritz von Hessen und seinen Nachfolgern. Auf den Terrassen legte man Zierbeete mit Blumenstauden, Rosen und Gemüse an, wie durch Pflanzenlisten belegt ist. Das Aussehen der Beete ist nicht bekannt. Lediglich für die oberste Terrasse ist eine Skizze mit ornamentaler Buchsbaumpflanzung überliefert. Die Terrassenstruktur, die Pflanzlisten und die Skizze bildeten die Grundlage für die Wiederherstellung des Terrassengartens zur Landesgartenschau in Schmalkalden 2015. Bereits einige Jahre zuvor hatte die STSG die seitlich verlaufende Treppenanlage saniert. Dort sind noch zwei flankierende Wasserkanäle erkennbar – die Reste der Wasserkunst, in der einst durch Delphine, Löwen und Muscheln das aufwendig von jenseits des Tals herangeführte Wasser plätscherte.

Foto:
Präsentation der App im Terrassengarten mit Bürgermeister Thomas Kaminsi (3.v.l.), STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer (4.v.l.), STSG-Projektleiterin Dr. Miriam Rieger und Museumsdirektor Dr. Kai Lehmann (6.v.l.), Foto: Sascha Bühner

gefördert durch

 

Auf der Veste Heldburg lädt ab sofort das neue Burgrestaurant „Helene“ auf der Aussichtsterrasse am Heidenbau zum Genießen ein. Das Restaurant im modern ausgestatteten Neubau rundet das Angebot auf der Veste ab, die beliebtes Ausflugsziel und seit 2016 Sitz des Deutschen Burgenmuseums ist. Der Neubau war 2022 für insgesamt 1,2 Millionen Euro fertiggestellt worden. Bauherrin ist die Stadt Heldburg, die Planung und Umsetzung oblag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) als Eigentümerin der Anlage. Das Restaurant liegt im inzwischen eintrittsfrei zugänglichen Burghof.

Der eingeschossige Neubau mit kupfergedecktem Walmdach ist eine Holz-Glas-Konstruktion. Der lichtdurchflutete Gastraum mit Panoramablick über die Zinnen der Aussichtsterrasse bietet Platz für bis zu 50 Gäste, hinzu kommt die Terrasse. Küche und Service sind in der Hand erfahrener Profis. Bettina und Dr. Peter Traut, Inhaber der „Wacholderschänke“ in Hildburghausen, betreiben das Restaurant, vor Ort leiten Silvia Schmidt den Service und Oliver Stonus die Küche. Mittwoch bis Sonntag werden von 11 bis 17 Uhr ausgesuchte Speisen und Getränke angeboten.

„Mit der Speisekarte setzen wir auf Frisches und auf regionale Produkte. Wir möchten thüringisch-fränkische Klassiker neu interpretieren und eine leichte Version traditioneller Gerichte anbieten“, sagt Betriebsleiter Stonus. So gibt es ein Fränkisches Pastrami-Baguette mit klassisch gegartem Tafelspitz, aber auch die Thüringer Klassiker wie Braten und Klöße an den Sonntagen. Nachmittags werden hausgebackene Blechkuchen und Kaffeespezialitäten angeboten.

„Auch für Veranstaltungen und Feiern sind wir gerüstet und freuen uns zum Beispiel auf Hochzeitspaare, die sich auf der Veste trauen lassen und das mit ihren Gästen direkt in der Anlage feiern“, so Traut. Denn seit Anfang April kann in der Freifraukemenate wieder geheiratet werden (über Standesamt Heldburg). „Helene“ bietet nun die Möglichkeit zum anschließenden Sektempfang mit Häppchen, aber auch zum ganzen Hochzeitsfest auf der Veste.

Vorgesehen sind auch Konzerte und Veranstaltungen mit kulinarischer Begleitung. Erstes Ereignis ist das Frühlingskonzert des Südthüringischen Kammerorchesters am 29. April mit einer „kulinarischen Ouvertüre“ im Restaurant „Helene“ (Tickets mit oder ohne Konzertdinner: 03 68 71/30 99 44 oder service@restaurant-veste-heldburg.de sowie online: www.shop.wacholder-schaenke.de).

Der Gastronomieneubau entstand am historischen Standort eines früheren Küchenbaus, der bereits im 19. Jahrhundert der heutigen zinnenumkränzten Terrasse gewichen war. Darunter sind noch die historischen Kellergewölbe des früheren Küchenbaus erhalten. Der Neubau greift mit Holz und Kupfer traditionelle Baumaterialien auf. Großzügige Fenster in der holzverkleideten Fassade erfüllen den holzsichtigen Gastraum mit viel Tageslicht. Grüne, anthrazit-, und kupferfarbene Details runden zusammen mit einer offenen Theke und imposanten Ausblicken in das Umland die Innenatmosphäre ab. Über eine Rampe ist das Gebäude barrierefrei erreichbar.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, erläutert das architektonische Konzept: „Natürlich stand die Rücksicht auf das Denkmal bei Entwurf und Ausführung für uns im Vordergrund. Formensprache und Materialien des kleinen Neubaus fügen sich in die historische Umgebung der Burganlage ein und entsprechen zugleich den Anforderungen an einen modernen Gastronomiebetrieb. Der sensibel gestaltete Neubau bleibt als solcher im historischen Ensemble gut ablesbar, und die Eingriffe in die Substanz wurden minimal gehalten.“

Heldburgs Bürgermeister Christopher Other begründet das Engagement der Stadt für das Projekt: „Die Heldburgerinnen und Heldburger haben sich lange eine Wiederbelebung der Gastronomie auf der Veste Heldburg gewünscht. Nicht nur für Touristen wird jetzt das Burgerlebnis perfekt, auch im gastronomischen Angebot für die Region schließt sich damit eine Lücke. Wir haben deshalb gern die Rolle des kommunalen Bauherrn übernommen.“

Die Gastronomie hat auf der Veste Heldburg eine lange Tradition. Eine erste Wirtschaft ist bereits für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt. Zur damaligen Zeit war die Burganlage Nebenresidenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen. Weilte die herzogliche Familie auf der Veste, pausierte die Gastronomie. Über 100 Jahre wurden immer wieder Gäste in wechselnden Wirtsräumen auf der Burg bewirtet.

Der Name „Helene“ für das neue Burgrestaurant ging aus einem Wettbewerb hervor. Zehn Teilnehmer erhielten per Los einen Restaurant-Gutschein im Wert von je 50 Euro. Unter 354 Vorschlägen fiel die Wahl auf die Helene Freifrau von Heldburg als Namenspatronin, die Schauspielerin und dritte Ehefrau des Theaterherzogs Georgs II. von Sachsen-Meiningen. Am 18. März jährte sich der Hochzeitstag der beiden zum 150. Mal, am 24. März war der 100. Todestag Helenes. Mit Bezug zur Namensgeberin wurde zur Eröffnung am Burgberg ein Birnbaum der Sorte „Schöne Helene“ gepflanzt. „Vielleicht können wir aus den Früchten einen Birnenbrand für unsere Gäste herstellen lassen“, so Restaurantbetreiber Traut.

Der Neubau ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Heldburg und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, gefördert durch das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum mit knapp 630.000 Euro sowie durch die Thüringer Staatskanzlei mit 300.000 Euro. Für die Planungen setzte die STSG circa 200.000 Euro ein. Die Gesamtkosten für den Neubau lagen bei gut 1,2 Millionen Euro.

 

Abbildung

– Veste Heldburg, Gastronomieneubau, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Steven Neukirch

 

Kontakt

Burgrestaurant „Helene“

Burgstraße 1

98663 Heldburg

03 68 71/30 99 44

service@restaurant-veste-heldburg

www.restaurant-veste-heldburg.de

 

Für Liebhaber der Dornburger Schlösser gibt es schon jetzt einen Begleiter durch das Jahr 2024. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat einen großformatigen Kalender mit Aufnahmen von Schlossverwalterin Dr. Fanny Rödenbeck herausgebracht. Zu kaufen gibt es den Kalender an der Museumskasse im Renaissanceschloss.

Die drei Schlösser und ihre Gärten im Wandel des Jahreslaufs sind auch Gegenstand der aktuellen Fotoausstellung „Dornburger Jahreszeiten – Magische Momente“ mit Aufnahmen von Rödenbeck (bis 14. Mai). Täglich auch jenseits der üblichen Besuchszeiten in der Anlage unterwegs, begegnen ihr immer wieder besondere Licht- und Farbstimmungen, die sie im Bild festhält. Eine Auswahl davon können Gäste nun als Kalender (50 x 50 cm, 18 Euro) mit nach Hause nehmen.

Dornburger Schlösser
Museum 1. April bis 31. Oktober, täglich außer Mi von 10 bis 17 Uhr
Schlossgärten ganzjährig täglich von 9 Uhr bis Sonnenuntergang
www.dornburg-schloesser.de

Abbildung: Schlossverwalterin Fanny Rödenbeck mit dem neu erschienen Kalender „Dornburger Schlösser“, Foto: STSG, Christian Hill

 

Am kommenden Samstag ist Aurikeltag im Kirms-Krackow-Haus (Jakobstraße 10 in Weimar). Von 10 bis 16 Uhr bietet Aurikelliebhaberin Andrea Petzold im Hof ihre in großer Vielfalt blühenden Pflanzen zum Verkauf und berät Interessierte, wie sie selbst Variationen züchten können. Für den Gaumen bietet das Café Lieblingsgarten frisch gebackenen Kuchen, Kaffee, Tee und andere Getränkespezialitäten. Um 11 Uhr und 14 Uhr gibt es die Führung „Biedermeier, Blütenzauber und Blumisten – Kostüm(ent)führung in die Gartenzeit um 1800“ (Treff-punkt Innenhof, Tickets über das Café Lieblingsgarten). Außerdem ist der er barocke Gartenpavillon mit einer kleinen Ausstellung zur bürgerlichen Gartenkunst um 1800 geöffnet.

Der Aurikeltag knüpft an eine besondere Tradition im Kirms-Krackow-Haus an. Franz Kirms – Besitzer von Haus und Hof zur Goethezeit – war ein Blumist und leidenschaftlicher Aurikelzüchter. Bis heute hat die Modeblume des Biedermeiers nichts von ihrer Faszination verloren. Sie zählt noch immer zu den beliebten Frühjahrsblühern und lässt sich in variantenreicher Farbvielfalt züchten. Im historischen Garten des Kirms-Krackow-Hauses sind die Primelgewächse in bunter Vielfalt zu sehen.

Das Museum im Kirms-Krackow-Haus hat auch zum Aurikeltag regulär geöffnet. Von 11 bis 17 Uhr kann neben den historischen Wohnräumen die neue Kabinettausstellung „Smoke – Gesellschaft im Blauen Dunst“ besichtigt werden. Die Ausstellung vereint die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ausgewählte Utensilien der Rauchkultur – Leihgaben der Klassik Stiftung Weimar – und viel Interessantes zur Geschichte des Rauchgenusses und der Wahrnehmung der damit verbundenen Gefahren. Immer wieder ergeben sich dabei Bezüge zu Persönlichkeiten der Weimarer Kulturgeschichte.

Abbildung: Aurikelsortiment, Foto: Andrea Petzold

Im Schlosspark Altenstein in Bad Liebenstein wird pünktlich zu Ostern die Frühjahrsbepflanzung fertiggestellt. 8.600 Blumen hat das Parkteam der Stif-tung Thüringer Schlösser und Gärten unter Leitung von Parkverwalter Toni Kepper dieser Tage in die Schmuckbeete im Innenpark gesetzt. Zuletzt kam das beliebte Teppichbeet vor dem Schloss an die Reihe. Die Frühjahrsbepflanzung bestehend aus Stiefmütterchen, Hornveilchen, Tulpen und Narzissen ist etwa bis Pfingsten zu sehen. Dann wird sie durch die Sommerbepflanzung ersetzt. Das besonders aufwendige sommerliche Pflanzbild des Teppichbeets wird bereits seit dem Winter anhand historischer Vorlagen geplant und vorbereitet.

Abbildung:
Letzter Schliff für den Frühjahrsflor: Pflanzmuster in den Bordüren am Tep-pichbeet im Schlosspark Altenstein, Foto: STSG, Toni Kepper

In der Herzoglichen Orangerie Gotha hat das Parkteam mit der Frühjahrsbepflanzung begonnen. Rund 7.000 Blumen sollen bis zum Osterwochenende in den Schmuckbeeten stehen, vor allem gelbe Primeln und orangefarbener Goldlack. Hinzu kommen fast 6.000 Narzissen, Tulpen und Kaiserkronen, die schon im Herbst als Zwiebeln gesteckt worden waren. Die gelbe Pracht ist bis Ende Mai zu sehen. Dann hält die noch aufwendigere Sommerbepflanzung Einzug auf dem Orangerieparterre, kombiniert mit den Kübelpflanzen, die derzeit noch frostsicher im Lorbeerhaus stehen.

Foto: Frühjahrsbepflanzung in der Herzoglichen Orangerie Gotha, Foto: Jens Scheffler

Ab Gründonnerstag ist in Erfurt die Klosterkirche St. Peter und Paul mit der Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ wieder geöffnet. Mit der erfolgreichen Schau, die Klostergeschichte und Thüringer Gartenkunst verbindet, geht die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bereits in die dritte Saison. Tickets gibt es im Besucherzentrum im Kommandantenhaus.

Die sinnlich aufgemachte Ausstellung bietet stellt in Bild und Ton herausragende Thüringer Gartendenkmale aus unterschiedlichen Epochen vor und macht Lust, die Anlagen zu besuchen. Den Rahmen bietet der imposante Innenraum der einst größten Klosterkirche in Thüringen. Dies greift die Ausstellung auf und macht die engen Bezüge zwischen Klosterleben, Theologie und Gartenkunst in Mittelalter und Früher Neuzeit erfahrbar.

Im Vorfeld der Bundesgartenschau (BUGA) Erfurt 2021 hatte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit Förderung durch die Thüringer Staatskanzlei die Fassaden der Peterskirche restauriert und den Innenraum für Ausstellungen und Veranstaltungen hergestellt. Die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ war der Beitrag der Stiftung zur BUGA, rund 350.000 Gäste strömten damals in die Kirche. Nach einer weiteren erfolgreichen Saison 2022 – ohne BUGA immerhin 24.000 Gäste – wird die Ausstellung nun bereits zum zweiten Mal verlängert.

In den Osterferien bietet die Erfurt Tourismus und Marketing GmbH Familienführungen über den Petersberg, durch die Peterskirche und durch die Ausstellung im Kommandantenhaus an. Der einstündige Rundgang „Fast verschwundene Geschichte – das Leben der Mönche auf dem Petersberg“ findet vom 3. bis 7. April und vom 10. bis 14. April jeweils um 14 Uhr statt. Anschließend können Kinder noch am Workshop „Wir basteln eine Sonnenuhr“ teilnehmen (jeweils um 15.15 Uhr in der Kinderwerkstatt im Kommandantenhaus). Führung und Workshop empfohlen ab 8 Jahren, um Voranmeldung wird gebeten: citytour@erfurt-tourismus.de oder 0361 6640120.

Paradiesgärten – Gartenparadiese
Erfurt, Klosterkirche St. Peter und Paul
6.4. bis 1.11.2023
Di-So 10 bis 18 Uhr
Tickets im Besucherzentrum am Kommandantenhaus
Erwachsene 8,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro, Feierabendticket ab 17 Uhr 4,00 Euro, Kombiticket Peterskirche und Kommandantenhaus 12,00 Euro
Buchung von Gästeführungen (60,00 Euro zzgl. Eintritt) über Erfurt Tourismus und Marketing GmbH (0361/6640120, citytour@erfurt-tourismus.de)

Abbildung: Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in der Erfurter Peterskirche, Foto: STSG, Philipp Hort

 

Auf dem Oberschloss Kranichfeld startet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am Karfreitag in die Saison. Bis zum 31. Oktober ist die Burganlage dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Attraktionen der nahe am Ilm-Radwanderweg gelegenen Burg sind der Dicke Turm mit Aussichtsplattform, die in einer Ausstellung erläuterten Zeugnisse der spannenden Bau- und Nutzungsgeschichte und nicht zuletzt der amüsante „Leckarsch“ an der Außenfassade.

Die heute prägende Gestalt mit Renaissancegiebeln erhielt das Oberschloss im 16. Jahrhundert. Aber schon im 12. Jahrhundert entstand an dem strategisch günstigen Platz über dem Ilmtal eine Burg. Auf diese Zeit gehen die Befestigungsanlagen wie der Graben zwischen Vorburg und Kernburg sowie der Dicke Turm als Bergfried zurück. Um 1900 gab der Architekt Bodo Ebhardt der Anlage mit dem neuen Torhaus ein burgenromantisches Gesicht.

Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) ist seit 1994 Eigentümerin der Anlage. Seit der Saison 2022 hat die STSG auch den Besucherbetrieb übernommen. Derzeit arbeitet sie an einer neuen Dauerausstellung, die 2024 eröffnet werden soll. In ihrer Arbeit für das Oberschloss wird die STSG unterstützt vom Förderkreis Oberschloss Kranichfeld e.V., der mit Spenden schon viele Baumaßnahmen ermöglicht hat und Veranstaltungen organisiert – beispielsweise in wenigen Wochen das Burgfest zu Pfingsten.

Abbildung: Oberschloss Kranichfeld, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Karolin Leipold und Carolin Schart