Nicht erst mit ihrem neuen Domizil in der Herzoglichen Orangerie hat die Kamelie in Gotha einen besonderen Stellenwert. Schon die Herzöge von Sachsen-Gotha schätzten seit dem 19. Jahrhundert die verschwenderisch blühende Exotin und ließen sie in großer Zahl kultivieren. Diese Tradition greift die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in der Gegenwart wieder auf, leidenschaftlich unterstützt vom Orangerie-Freunde Gotha e.V. Publikumsmagneten sind die Kamelienführungen von Matthias Hey zur Blütezeit ab Ende Februar. Sein umfangreiches Wissen um die Kamelienkultur am Gothaer Hof teilt er im Vortrag „Kamelien für den Herzog“ am 28. Juni um 18 Uhr im Orangenhaus der Herzoglichen Orangerie Gotha mit dem Publikum (Eintritt frei). Der für die Anlage aktive Orangerie-Freunde Gotha e.V. schenkt Getränke aus, der Erlös kommt den Spendenprojekten des Vereins zugute. Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe „Thüringer Gartenparadiese“.

 

Vortrag „Kamelien für den Herzog“
Matthias Hey, Gotha

Dienstag, 28. Juni,18 Uhr
Herzogliche Orangerie Gotha, Orangenhaus
Eintritt frei
mit Getränkeausschank durch Orangerie-Freunde Gotha e.V.

 

Abbildung: Kamelien im neuen Kamelienhaus, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Lutz Ebhardt

 

 

Vortragsreihe „Thüringer Gartenparadiese“

Mai – Sept 2022

Herzogliche Orangerie Gotha, Orangenhaus

Jeweils Dienstag, 18 Uhr, Eintritt frei

 

Weitere Termine

 

5.7.2022

Die Orangerie als Statussymbol und Ausdruck höfischer Repräsentation in Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

23.8.2022

Klimawandel – eine Herausforderung für die Gartendenkmale

Dr. Doris Fischer, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

 

gefördert durch

Am Samstag, den 25. Juni 2022 laden die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V. zum Tag der offenen Tür im Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg ein. Zwischen 12 und 16 Uhr können der Emporensaal und der historische Ahnensaal besichtigt werden, die im vergangenen Jahr als Denkort der Demokratie eröffnet wurden.

Zudem steht im Emporensaal das erst jüngst vorgestellte interaktive Vermittlungsmodul „Digitales Gästebuch“ mit zahlreichen Fotos und Informationen zur Schlossgeschichte und Demokratie-Initiativen zum Stöbern zur Verfügung. Weiter besteht die Möglichkeit, sich über die sozialen Medien auf der zugehörigen Social Media Wall einzuschreiben. Die Einträge werden dann auf einer Bildschirmstele im Emporenaal sichtbar. Ansprechpersonen stehen zur Verfügung. Im Außenbereich bietet der Förderverein Getränke und Kuchen an, die Erlöse kommen den Spendenprojekten des Vereins zugute.

Durch Umbaumaßnahmen unter den Nationalsozialisten war in den 1940er Jahren die Stammburg der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt schwer geschädigt worden. 2010 begann die Sicherung des dabei stark zerstörten und in den folgenden Jahrzehnten weiter verfallenen Hauptgebäudes. Zuletzt konnten im Rahmen der IBA Thüringen, gefördert durch das Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus, bis 2021 die ersten beiden Räume im Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg wieder nutzbar gemacht werden. Als weiteres IBA-Projekt entstand bis 2022 das Digitale Gästebuch. Die beiden im Emporensaal aufgestellten Bildschirme verbinden Einblicke in die Schlossgeschichte mit Informationen zu regionalen und überregionalen Demokratie-Initiativen der Gegenwart sowie der Möglichkeit, per Twitter und Instagram mit dem Hashtag #DenkortderDemokratie Kommentare zu hinterlassen.

Abbildung: Blick vom Flur in den Ahnensaal im Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg, Foto: IBA Thüringen, Thomas Müller

 

Auf Schloss Altenstein geht eine turbulente Woche zu Ende. Innerhalb weniger Tage haben die Parkettleger on Tour zwei Schlossräume mit Parkett ausgestattet. Am Freitag präsentierten sie das Ergebnis – ein Geschenk der Handwerker und Materiallieferanten an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Eigentümerin von Schloss und Park im Wert von rund 150.000 Euro. Interessierte können es am 18. Juni zwischen 13 und 17 Uhr im Rahmen eines Tags der offenen Tür in Augenschein nehmen.

Vom Engagement der Parkettleger on Tour profitiert haben der Speisesaal und der Vorraum der Brahms-Gedenkstätte. Im Speisesaal wurde der Parkettbelag von 1890 nachgebildet. Er war mit fast der gesamten übrigen Innenausstattung des Schlosses 1982 verbrannt. Das durch Fotos überlieferte Verlegemuster aus quadratischen gerahmten Tafeln entstand nun als neuer Bodenbelag. 750 Parketttafeln aus jeweils sechs zweischichtigen Eichenholzstäben wurden dafür vor Ort hergestellt und mit Nut und Feder verlegt. Neben den in den vergangenen Jahren wiederhergestellten Decken- und Wandvertäfelungen hat der Raum damit ein wichtiges Element seiner Gestaltung zurückerhalten.

Im Vorraum der Brahms-Gedenkstätte hatten die Parkettleger freie Hand und konnten die Facetten ihres anspruchsvollen Handwerks unter Beweis stellen. Es entstand ein komplexes Verlegemuster mit unter-schiedlichen Hölzern. Hier war besondere Detailgenauigkeit gefragt. Das selbst geplante Motiv zeigt zwei große und mehrere kleine Sterne sowie einen Rollfries.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, äußerte sich dankbar für den Einsatz der Parkettleger aus ganz Deutschland: „Die Zusammenarbeit war eine Freude von der Planung bis zum fertigen Ergebnis. Die Parkettleger und Tour haben uns unkompliziert und in kürzester Zeit einen Wunsch erfüllt, den wir nur sehr langfristig hätten angehen können. Und wir mussten nur für Kost und Logis sorgen. 40 Jahre nach dem Schlossbrand hat der Speisesaal seinen Parkettboden zurück – ein entscheidender Beitrag zur Wiedergewinnung dieses besonderen Raums. Das sieht nicht nur schön aus, wir werden den Unterschied auch hören, wenn hier die ersten Konzerte stattfinden.“

Auch für die Parkettleger – 20 Männer und zwei Frauen – war es eine spannende Aufgabe jenseits des üblichen Berufsalltags: „Kollegen und Lehrlinge aus dem Holzhandwerk haben heute nur noch selten Gelegenheit, die ganze Palette der Kunstfertigkeit auszureizen, die über Jahrhunderte verfeinert wurde“, hatte Ernst Müller, Vereinsvorsitzender von des Parkettleger on Tour e.V., bereits bei der Ortsbesichtigung im vergangenen Herbst betont. „Mit unseren jährlichen Projekten wollen wir die Vielfalt der Möglichkeiten und Techniken ins Bewusstsein rufen.“

Der Verein Parkettleger on Tour e.V. verfolgt das Ziel, die Handwerkskunst des Parkettlegens bekannter zu machen und Nachwuchs für die Vielfalt des anspruchsvollen Berufsbilds zu interessieren. Regelmäßig arbeiten Mitglieder des Vereins kostenfrei in historischen Bauwerken, um wichtige und aufwendige Schritte in der Sanierung zu ermöglichen (https://parkettleger-on-tour.de/).

Im Februar 1982 hatte ein Brand Schloss Altenstein bis auf die Außen-mauern zerstört. Nach zügiger Wiederherstellung von Dach und Geschossdecken geriet der Wiederaufbau zunächst ins Stocken. 2010 begann die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit Sanierungs- und Ausbauarbeiten. Inzwischen sind die Fassaden vollständig restauriert und der Innenbereich im Rohbau nahezu fertiggestellt. Im Speisesaal ist die Holzvertäfelung entsprechend ihrem 1890 entstandenen Erscheinungsbild wiederhergestellt. Mit der Brahms-Gedenkstätte sind seit 2017 zwei erste Innenräume im Rahmen von Führungen zugänglich. Jüngste Errungenschaft sind die beiden durch „Parkettleger on Tour“ verlegten Parkettböden. Im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, gefördert durch Bund und Land, sind auf Schloss Altenstein weitere Baumaßnahmen mit dem Ziel der Nutzbarkeit vorgesehen.

 

Tag der offenen Tür am 18. Juni

Am Samstag, den 18. Juni 2022 lädt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zu einem Tag der offenen Tür auf Schloss Altenstein. 40 Jahre nach dem Schlossbrand können die Gäste zwischen 13 und 17 Uhr das Innere des Schlosses erkunden und den aktuellen Baufortschritt in Augenschein nehmen. Für Verpflegung vom Grill sowie mit Kaffee und Kuchen ist gesorgt.

Besichtigt werden können unter anderem das Treppenhaus, der historische Speisesaal und der künftige Konzertsaal. Auch das von den „Parkettlegern on Tour“ in dieser Woche verlegte Parkett ist ganz frisch zu sehen. Beim Rundgang zeigen Aufsteller mit historischen Aufnahmen den Zustand vor dem Brand, der vor 40 Jahren die Innenausstattung des Schlosses bis auf wenige Reste zerstörte. Für Auskünfte stehen Schlossverwalterin Susanne Rakowski und Baureferent Philipp Brand von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zur Verfügung. Im Konzertsaal gibt es Fotos und Dokumente zum Brandereignis und die Möglichkeit, mit einem Zeitzeugen und der Bad Liebensteiner Stadtarchivarin ins Gespräch zu kommen, die zahlreiche Berichte gesammelt hat.

Die Zufahrt zum Innenpark ist am Tag der offenen Tür wie an allen Saison-Wochenenden gesperrt. Es stehen die ausgeschilderten Parkplätze P2, P3 und P4 zur Verfügung, die stündlich von der Buslinie 41 mit Halt am Hofmarschallamt bedient werden.

 

Foto: Die Handwerkerinnen und Handwerker vom Parkettleger on Tour e.V. im Speisesaal auf ihrem frisch verlegten Parkett, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nagel

Ältester Englischer Garten auf dem europäischen Festland im Wettstreit mit dem Wörlitzer Park, eine einst von Exoten überbordende Orangerie mit aufwendigen Spezialsammlungen, eine Nadelgehölzpflanzung als Ergänzung zum Herzoglichen Museum – der Herzogliche Park Gotha birgt markante Zeugnisse vieler Epochen der Gartenkunstgeschichte. In einem Vortrag am 21. Juni um 18 Uhr im Orangenhaus der Herzoglichen Orangerie nimmt Parkverwalter Jens Scheffler das Publikum mit auf einen Streifzug durch die Geschichte eines der bedeutendsten Gartendenkmale in Thüringen. Zahlreiche historische Pläne und Darstellungen machen die Entwicklung der Anlage anschaulich. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Der für die Anlage aktive Orangerie-Freunde Gotha e.V. bietet Getränke an, der Erlös kommt den Spendenprojekten des Vereins zugute. Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe „Thüringer Gartenparadiese“.

 

Vortrag „Die Entwicklung des herzoglichen Parks Gotha“

Dipl.-Ing. Jens Scheffler, Parkverwalter des Herzoglichen Parks Gotha

Dienstag, 21. Juni,18 Uhr

Herzogliche Orangerie Gotha, Orangenhaus

Eintritt frei

mit Getränkeausschank durch Orangerie-Freunde Gotha e.V.

 

Abbildung: Herzogliche Orangerie Gotha auf einer Postkarte von 1912, Foto: Privatarchiv

 

 

Vortragsreihe „Thüringer Gartenparadiese“

Mai – Sept 2022

Herzogliche Orangerie Gotha, Orangenhaus

Jeweils Dienstag, 18 Uhr, Eintritt frei

 

Weitere Termine

 

28.6.2022

Kamelien für den Herzog

Matthias Hey, Gotha

 

5.7.2022

Die Orangerie als Statussymbol und Ausdruck höfischer Repräsentation in Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

23.8.2022

Klimawandel – eine Herausforderung für die Gartendenkmale

Dr. Doris Fischer, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Am kommenden Samstag lädt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zu einem Tag der offenen Tür auf Schloss Altenstein. 40 Jahre nach dem Schlossbrand können die Gäste am 18. Juni zwischen 13 und 17 Uhr das Innere des Schlosses erkunden und den aktuellen Baufortschritt in Augenschein nehmen. Für Verpflegung vom Grill sowie mit Kaffee und Kuchen ist gesorgt.

Besichtigt werden können unter anderem das Treppenhaus, der historische Speisesaal und der künftige Konzertsaal. Auch das von den „Parkettlegern on Tour“ in dieser Woche verlegte Parkett ist ganz frisch zu sehen. Beim Rundgang zeigen Aufsteller mit historischen Aufnahmen den Zustand vor dem Brand, der vor 40 Jahren die Innenausstattung des Schlosses bis auf wenige Reste zerstörte. Für Auskünfte stehen Schlossverwalterin Susanne Rakowski und Baureferent Philipp Brand von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zur Verfügung. Im Konzertsaal gibt es Fotos und Dokumente zum Brandereignis und die Möglichkeit, mit einem Zeitzeugen und der Bad Liebensteiner Stadtarchivarin ins Gespräch zu kommen, die zahlreiche Berichte gesammelt hat.

Die Zufahrt zum Park ist am Tag der offenen Tür wie an allen Saison-Wochenenden gesperrt. Es stehen im nahen Umfeld die ausgeschilderten Parkplätze P2, P3 und P4 zur Verfügung, die stündlich von der Buslinie 41 mit Halt am Hofmarschallamt bedient werden.

Im Februar 1982 hatte ein Brand Schloss Altenstein bis auf die Außenmauern zerstört. Nach zügiger Wiederherstellung von Dach und Geschossdecken geriet der Wiederaufbau zunächst ins Stocken. 2010 begann die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit Sanierungs- und Ausbauarbeiten. Inzwischen sind die Fassaden vollständig restauriert und der Innenbereich im Rohbau nahezu fertiggestellt. Im Speisesaal ist die Holzvertäfelung entsprechend ihrem 1890 entstandenen Erscheinungsbild großenteils wiederhergestellt. Mit der Brahms-Gedenkstätte sind seit 2017 zwei erste Innenräume im Rahmen von Führungen zugänglich. Im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, gefördert durch Bund und Land, sind auf Schloss Altenstein weitere Baumaßnahmen mit dem Ziel der Nutzbarkeit vorgesehen.

Foto: Am Samstag mit Parkett zu besichtigen – der Speisesaal in Schloss Altenstein, Foto Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Susanne Rakowski

Wer einen Garten hat, nennt ein kleines Paradies auf Erden sein Eigen. Diese noch heute präsente Vorstellung ist uralt und fand einen Höhepunkt im Mittelalter. Vor allem die Klostergärten dienten nicht nur der Versorgung, sondern waren auch Orte der Andacht. In ihrer Struktur und Gestaltung bildeten sie Vorstellungen vom Paradies ab. Einen solchen Vorgeschmack auf das Paradies besaß auch das Erfurter Peters-kloster, eines der bedeutendsten Klöster in Thüringen.

Ausgehend von den Gärten auf dem Erfurter Petersberg gewährt am 16. Juni ab 18 Uhr Dr. Rita Hombach mit einem kostenfreien Vortrag in der Klosterkirche St. Peter und Paul Einblicke in die Welt der mittelalterlichen Klostergärten. Zahlreiche Beispiele und zeitgenössische Darstellungen machen die theologische Symbolkraft von Gärten und Pflanzen im Denken des Mittelalters anschaulich.

Dr. Rita Hombach ist Kunsthistorikerin und arbeitet als Ausstellungskuratorin. Für die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat sie die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ erarbeitet.

 

Vortrag „Mittelalterliche Klostergärten als Paradiesgärten“

Dr. Rita Hombach, Kuratorin der Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“

Donnerstag, 16. Juni 2022, 18 Uhr

Klosterkirche St. Peter und Paul, Erfurt

Eintritt frei

 

Abbildung: Die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ greift mittelalterliche Paradiesvorstellungen auf, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Philipp Hort

 

Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“

Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt

bis 31.10.2022

Di-So 10-18 Uhr

Tickets: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familienticket ab 16 Euro

Feierabendticket ab 17 Uhr: 4 Euro

Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogamm:

https://shop.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

 

 

Weitere Vortragstermine:

 

30.6.2022

Orangerien als Ausdruck höfischer Repräsentation am Beispiel der herzoglichen Orangerie Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

7.7.2022

Die Orangerie von Bendeleben

Dr. Martin Baumann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

14.7.2022

Wissen wächst im Garten. Zur Bedeutung historischer Gärten

Inken Formann, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

 

1.9.2022

Kunstvolle Blumen-Stickereien – Teppichbeete in der Gartenkunst und gärtnerischen Praxis im Altensteiner Park

Dr. Daniel Rimbach und Margret Most, Bad Liebenstein

 

8.9.2022

Vereinbarkeit von Gartendenkmalpflege und Naturschutz in historischen Gärten

Stefan Wallerius, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

 

15.9.2022

Klimawandel – eine Herausforderung für die Gartendenkmale

Dr. Doris Fischer, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Am Teppichbeet im Schlosspark Altenstein ist die Sommerbepflanzung in vollem Gang. Rund 8.200 Pflanzen platziert das Team der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten um Parkverwalter Toni Kepper und Zierpflanzengärtnerin Margret Most nach vorbereitetem Muster in dem berühmten Schmuckbeet. Bis zum 14. Juni soll alles fertig sein.

Die Bepflanzung des Beets folgt historischen Vorbildern, die durch Fotos und Postkarten überliefert sind. Das Teppichbeet entstand um 1890 und erfreute sich schnell großer Bekanntheit, Garten- und Reisezeitschriften sorgten für überregionale Aufmerksamkeit. Von Jahr zu Jahr wechselten die Muster und Motive, auf die heute wieder zurückgegriffen wird. Charakteristisch sind die Farbkontraste, die nicht durch Blüten, sondern durch die unterschiedliche Färbung der Blätter erzeugt werden. Zum Einsatz kommen in großem Umfang Sukkulenten, besondere Akzente setzen in den Boden eingelassene Palmen.

Das Teppichbeet ist eine Aufgabe für das ganze Jahr. Die Vorbereitungen beginnen bereits im November des Vorjahres. Ein Motiv wird ausgewählt und in Pflanzschablonen umgesetzt. Parallel müssen je nach Motiv die passenden Pflanzen kultiviert werden. Die Pflanzung selbst beginnt dann mit dem Markieren der Flächenstrukturen und dem Einsetzen der markanten Solitäre, anschließend werden die Flächen gefüllt. Wenn die Pflanzung abgeschlossen ist, macht das Beet weiterhin weil Arbeit. Vom Pflanzgerüst aus müssen die Pflanzen gestutzt und die Konturen regelmäßig nachgeschnitten werden. Wie bei jedem Beet sind das Unkrautjäten und das Gießen unerlässlich.

Foto: Zierpflanzengärtnerin Margret Most und ihre Kollegen beim Bepflanzen des Teppichbeets, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Toni Kepper

Im Herzoglichen Park Gotha führt der Leinakanal wieder Wasser und speist die Wasserkunst am Schlossberg. Der durch den Park verlaufende Kanalabschnitt war nach einem Uferschaden nahe dem Teeschlösschen zwischenzeitlich trockengelegt worden. Nun sind eine eingestürzte Begrenzungsmauer sowie die Uferbefestigung repariert und der Kanal wieder in Betrieb.

 

Nach dem Einsturz eines Teils der Ufermauer hatte ein Starkregen im vergangenen Winter einen Durchbruch der Uferbefestigung verursacht. Der betroffene Mauerabschnitt gehört zu einem an den Park angrenzenden Nachbargrundstück, das damals im Zuge eines Bauvorhabens teils tief ausgehoben war. In Abstimmung mit Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Unterer Denkmalbehörde und zuständiger Wasserbehörde entwickelte der benachbarte Bauherr in eigener Initiative ein denkmalgerechtes Wiederherstellungskonzept. Dafür gab es nach zügiger konstruktiver Abstimmung vorfristig grünes Licht. Für etwas Verzögerung sorgten allerdings Lieferschwierigkeiten beim Material.

 

Wasserbauten werden im historischen Verfahren üblicherweise mit bis zu 80 Zentimeter dicken Lehmschichten abgedichtet. Die Reparatur wurde nun mit vorgefertigten, stark verdichteten Tonelementen in deutlich geringerer Stärke umgesetzt. Außerdem wurde die Ufermauer instandgesetzt.

 

Der Leinakanal schlängelt sich über fast 30 Kilometer Länge von Schönau v. d. Walde bis nach Gotha und überwindet dabei rund 100 Höhenmeter. Kurz vor seinem Ziel, der Wasserkunst, durchquert er den Herzoglichen Park und speist auch die Parkteiche im Englischen Garten. Der Kanal wurde bereits im 14. Jahrhundert angelegt und zählt zu den besonderen technischen Denkmalen Thüringens. Die Überwindung des Höhenunterschieds bei gleichmäßigem Gefälle über eine Luftlinie von 12 Kilometern durch hügeliges Terrain war ohne die heutigen Karten und Messinstrumente eine ingenieurtechnische Herausforderung.

 

Abbildung:

Einbringen der Abdichtung bei den Reparaturarbeiten im Mai, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Jens Scheffler

Auf Schloss Heidecksburg ist der Fußweg am nördlichen Hang des Schlossbergs unterhalb des Horentempels im Schlossgarten wieder geöffnet. Er wird während der Schließzeiten der Gartentore gern als Verbindungsweg benutzt. In den vergangenen Wochen war die unmittelbar angrenzende Stützmauer notgesichert worden. Nun strebt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die grundlegende Sanierung des Mauerabschnitts an. Der Zeitplan dafür ist abhängig von den Kosten, die im Rahmen der anstehenden Planung ermittelt werden.

Bei der regelmäßig durchgeführten Überprüfung der Stütz- und Umfassungsmauern der Schlossanlage hatte sich im vergangenen Winter gezeigt, dass die Verkehrssicherheit entlang der Mauer nicht mehr zu garantieren war. Eine vorübergehende Sperrung und die Notsicherung waren die Folge. Während der Notsicherung wurden die Säulenschäfte von der Mauerkrone abgenommen, die als künstliche Fragmente zum klassizistischen Ensemble des Horentempels gehören. Von ihnen ging zwar keine unmittelbare Gefahr aus, jedoch belasteten sie die Mauer zusätzlich. Bei der späteren Sanierung werden sie wieder aufgesetzt.

Ab dem Pfingstwochenende präsentiert die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten auf den Dornburger Schlössern zwei neue Sonderausstellungen. Aktuelle Kunstwerke rund um das Material Papier zeigt die Ausstellung „blatt gemacht“, eine Kooperation mit dem Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. Einblicke in die Zeitgeschichte gewährt die Ausstellung „100 Jahre Dornburger Schlösser 1922-2022“.

In der Hofstube im Renaissanceschloss ist ab Pfingstsamstag die Ausstellung „blatt gemacht“ zu sehen. In der Kooperationsausstellung des Verbands Bildender Künstler Thüringen e.V. und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zeigen 19 Gegenwartskünstler Arbeiten mit und aus Papier. Der Ausstellung ging ein Bewerbungs- und Auswahlprozess mit gemeinsamer Jury voran. Die gezeigten Arbeiten wurden meist eigens für die Ausstellung konzipiert. Es handelt sich bereits um die vierte Ausstellung im Rahmen der Zusammenarbeit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit dem Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. mit einem thematischen Rahmen, der den Genius Loci der Dornburger Schlösser und Gärten mit aktuellen künstlerischen Ansätzen verknüpft. Ideengebend war diesmal das Motto der Thüringer Schlössertage „Aufgeblättert“.

Am Pfingstsonntag um 14 Uhr wird die Ausstellung „100 Jahre Dornburger Schlösser 1922-2022“ eröffnet. Sie ist teils in den Museumsrundgang eingestreut, macht aber auch einen sonst nicht besichtigenden Raum im Renaissanceschloss vorübergehend zugänglich.

Seit 100 Jahren sind die Dornburger Schlösser als Museum zugänglich – zunächst in der Obhut der Goethe-Gesellschaft, später als Teil der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur (NFG), der Klassik Stiftung Weimar und heute im Bestand der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Deutungen und Schwerpunkte wandelten sich, der Aufenthalt Goethes 1828 blieb dabei immer Fixpunkt der inhaltlichen Ausrichtung. Nun greift eine Ausstellung die jüngere Geschichte der Dornburger Schlösser und Gärten als Ausflugsziel, Goethegedenkstätte und Museum auf.

Immer wieder begegnen im Museumsrundgang und den Gärten Tafeln mit historischen Postkartenmotiven, die Aspekte der Tourismusgeschichte, der Denkmalpflege und der inhaltlichen Ausrichtung der Dornburger Schlösser in der Zeit seit 1918 beleuchten. Zudem ist im Obergeschoss des Renaissanceschlosses ein Kabinettraum eingerichtet, der im üblichen Rundgang nicht zu sehen ist. Der in den 1960er Jahren durch den damaligen Direktor der NFG geprägte Raum neben Resten der historischen Einrichtung ausgewählte Objekte zur Museumsgeschichte.

 

blatt gemacht. Papier als schöpferisches Material | Positionen der Gegenwartskunst

  1. Juni bis 7. August

Dornburger Schlösser, Renaissanceschloss, Hofstube

 

100 Jahre Museum Dornburger Schlösser. Geschichte(n) in Postkarten

  1. Juni bis 31. Oktober 2022

Dornburger Schlösser, Rundgang in den Schlössern und Gärten

 

www.dornburg-schloesser.de

 

 

Abbildung

Quellenvielfalt – historische Postkarten im Dornburger Renaissanceschloss, Foto Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Fanny Rödenbeck