Exotische Inspiration. Gesellige Teekultur in Weimar um 1800

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Exotische Inspiration. Gesellige Teekultur in Weimar um 1800, von Jens Riederer
begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung in Schloss Belvedere und dem Kirms-Krackow-Haus Weimar 2021, 92 Seiten, zahlreiche Abbildungen

Beschreibung

Begleitbuch zur Ausstellung

Die berühmteste Tasse Tee Weimars ist gewiss am 20. Oktober 1806 gereicht worden. Johanna Schopenhauer schenkte sie an ihrem Teetisch der frisch vermählten Christiane v. Goethe mit den zu einem Bonmot gewordenen Worten ein: „… ich denke, wenn Göthe ihr seinen Namen giebt, können wir ihr wohl eine Tasse Thee geben.“ Zu diesem Zeitpunkt kannte man den exotischen Trunk aus China in Weimar schon seit mehr als 70 Jahren. Zuerst hatte Tee, übrigens gemeinsam mit Kaffee, die Hofgesellschaft erobert, wovon noch heute die in Schloss Belvedere zu sehende Porzellansammlung kündet, die ab etwa 1730 von den Weimarer Herzögen und Herzoginnen zusammengetragen wurde.

In den 1780er Jahren wurde das noch immer neuartige Heißgetränk zunehmend auch in Weimars bürgerlichen Kreisen Mode und begründete mit Hilfe Goethes eine neuartige adelig-bürgerliche Geselligkeit, die beide Geschlechter umfasste und in ihrer Form immer freier wurde. Die in den 1790er Jahren voll entfaltete Weimarer Teegeselligkeit zeichnete sich durch ungezwungenen Umgang und meist anspruchsvolle Konversation und Beschäftigungen aus. Statt materieller Repräsentation kam es, angeregt durch Tee von möglichst erlesener Qualität, ganz auf geistige Gaben an. Um 1800 waren Treffen zum Tee zum Synonym für jegliche Art von Geselligkeit geworden.

Zusätzliche Information

Gewicht 100 g
Größe 14,8 × 105 × 0,5 cm